Wer oder was ist dein Held?

Ein defektes Spielzeug Windrad am Strand an der Ostsee // Foto: R. Kerpa

Wer oder was war dein Held in der Kindheit?

Wer oder was ist für dich ein Held und hast du überhaupt einen Helden in deinem Leben? Fragen, mit denen ich neulich konfrontiert wurde und die mich zum Nachdenken angeregt haben.

Als wir beim Beachcamp in St. Peter-Ording waren, war ich in einer Session, die sich mit dem Thema „Salongespräche“ befasste. Bei den Salongesprächen geht es u.a. darum, Menschen wieder zum Zuhören und zum aktiven Diskutieren zu bewegen, denn das haben viele von uns im Alltag leider völlig verlernt. Weiter geht es darum, dass sich diese Personen mit Themen auseinandersetzen und austauschen, die ihnen so im Alltag wohl eher nicht über den Weg laufen würden. Das Thema der Session fand ich deshalb so spannend, weil wir bei unseren letzten Abenden im Atelier auch so oft im Nachgang ganz spannende Runden hatten, die zum aktuellen Thema des Abends diskutiert wurden und dabei so eine angenehme Atmosphäre entstand. Das hatte uns sehr bewegt.

Das künstlich angelegte NABU Wasservogelreservat Wallnau im Westen der Ostseeinsel Fehmarn // Foto: MeerART

Nach einer kurzen Einführung, was uns in der Session erwartet, ging es dann auch schon los. Eine Session beim Beachcamp – oder Barcamp wie es sonst üblicherweise heißt – geht 45 Minuten. In dieser Zeit sollten wir uns also jeweils zehn Minuten mit wechselnden Partnern – möglichst ein Partner, den wir noch nicht so gut bis gar nicht kennen – über das Thema Held unterhalten. Mit jedem Gesprächspartner gab es eine neue Frage.

Wer war dein Held in der Kindheit?

Das allein fand ich schon eine spannende Frage für mich, denn hatte ich überhaupt einen Helden in meiner Kindheit? Ich musste kurz nachdenken und kam zu dem Entschluss, dass mein Held der Kindheit „Pippi Langstrumpf“ war. An genaue Details konnte ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber ich mochte ihre quirlige und aufmüpfige Art. Vor allem, dass sie sich ganz einfach nicht immer alles hat gefallen lassen. Ich mochte ihren Umgang mit den Tieren und ihren Mut, dass es einfach kein Scheitern gibt. Einen Lebensmut, den ich mir aus heutiger Sicht für alle Kinder wünschen würde, denn die Möglichkeit einfach mal machen zu dürfen, keine Angst vor dem Scheitern zu haben, würde unseren Kindern einen viel einfacheren Start ins Leben bescheren. Stattdessen werden wir in unserer Gesellschaft von klein auf an daran gemessen, welche Leistungen wir bringen. Dass wir stets besser sein müssen als andere und nur gute Schulnoten im Leben zählen. Ein Erfolgsdruck, der kleinen Kinderseelen ziemlich viel abverlangt und der auch später oft zu Versagensängsten führt.

Wer oder was ist für dich ein Held?

Auch eine spannende Frage, die ich aber mit dem typischen Begriff eines Helden gar nicht beantworten konnte. Helden sind für mich nicht inszenierte Personen wie „Superman und Co.“, sondern ganz normale Menschen im Leben. Helden des Alltags eben. Menschen, die Großartiges leisten indem sie sich zum Beispiel für andere aufopfern. Personen, die ihr eigenes Leben zurückstellen, um ganz uneigennützig für andere da zu sein.

Impressionen von einem fantastischen Frühlingstag an der Nordsee in St. Peter-Ording // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Von daher würde ich die erste Frage aus heutiger Sicht auch ganz anders beantworten. Meine Mom ist für mich nämlich meine wahre Heldin der Kindheit. Sie hat ihr eigenes Leben und ihre eigenen Bedürfnisse stets hinten angestellt, um mir als Kind ein möglichst sorgenfreies Leben zu ermöglichen und das oftmals unter Bedingungen, die sicherlich nicht immer ganz einfach waren.

Wer ist dein Held heute? Wer sind sie und was machen sie?

Bei dieser Frage musste ich fast ein wenig schmunzeln, denn ich traue mich hier ganz selbstbewusst zu sagen, dass ich für mich heute mein ganz eigener Held bin. Einfach deshalb, weil ich eine lange Reise der Selbstfindung hinter mich gebracht habe und trotz aller Widrigkeiten, die mir widerfahren sind, ich meinen ganz eigenen Weg gegangen bin. Ein wenig wie Pippi Langstrumpf habe ich mir mit der Zeit immer weniger gefallen lassen, bin mutiger und auch ein wenig aufmüpfig geworden, wenn es Dinge gab, die einfach nicht gerecht waren. Ich habe gelernt, mich bewusst entscheiden zu können und damit mein Leben aktiv nach meinen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Etwas, was viele bis heute noch nicht können.

Ein sonniger Tag am idyllischen Naturstrand beim Niobe Denkmal auf Fehmarn // Foto: MeerART

Auch mein Mann ist für mich so ein Held, der aufgrund seiner Kindheitserfahrungen ebenfalls seinen Weg geht. Und natürlich auch, weil er mit mir ohne wenn und aber unser Leben lebt mit all unseren Höhen und Tiefen. 😉

Im Nachgang war es schade, dass die Session nur so kurz war, aber sie hat mit diesem Thema vieles in mir bewegt. Vor allem, dass es mir wichtig war, diesen Beitrag zum Thema Held aufzuschreiben.

Jetzt bin ich mal neugierig: „Hattest du einen Helden in der Kindheit? Wer oder was ist dein Held heute? Und, hast du überhaupt einen Helden und wenn ja, wer oder was ist es?“

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