Hm… so lautet die offizielle Version des Seebades. Auf heute trifft das zumindest schon mal nicht zu und das, obwohl uns eigentlich bestes Wetter vorhergesagt wurde. Und sonst so?
Wenn ich Grömitz höre, dann muss ich an meine Schulzeit zurückdenken. Viele Klassenkameraden verabschiedeten sich in den Ferien oder am Wochenende nach Grömitz. Meist auf irgendwelche Campingplätze. Ich selbst kann mich, glaube ich, nur an einen Tagesausflug mit meinen Eltern erinnern.
Selbst, seitdem wir unseren Blog MeerART betreiben, waren wir erst einmal hier. Ich weiß noch, dass es in der Nebensaison war, eigentlich für uns die liebste Zeit an der Ostsee.
Damals reihte sich eine Großbaustelle an die andere und wir waren reichlich genervt von dem vielen Baulärm, weshalb wir uns schnell wieder verpieselten. Heute wollten wir dann mal wieder einen Blick riskieren.
Grömitz ist Geschmackssache
Während ich sonst immer relativ verliebt über unsere Regionen im Norden schreibe, fällt mir das bei diesem Beitrag ziemlich schwer, denn ich finde so gar nichts Schönes an diesem Ort. Schon von weitem sind die riesigen Bauten sichtbar und das bereitet uns und ganz besonders mir, immer ziemliches Unbehagen.
Nun muss ich aber auch fairerweise sagen, dass wir von Haus aus keine Stadtmenschen sind. In einer Stadt und ganz besonders in einer Großstadt, fühlen wir uns eher eingeengt, weshalb uns dann natürlich auch Seebäder mit einer Massenbebauung im Hochhausstil eher abtörnen.
Nicht nur das Gefühl der Enge ist ausschlaggebend, sondern auch die Masse an Menschen. Wo viele Menschen sind, gibt es in der Regel auch viel Lärm und Stress. Alles Dinge, die wir persönlich und ganz besonders im Urlaub, sicher nicht wollen würden.
Aber wie heißt es so schön… Gott sei Dank sind die Geschmäcker verschieden und es gibt jede Menge Leute, die sich hier sauwohl fühlen.
Massentourismus ist nichts für uns
Wir lieben die Natur, die Einsamkeit, die Stille, die Weite und das Gefühl von Freiheit, daher sind Orte, die dem Massentourismus zugetan sind, auch nichts für uns. Schon die Menschen, die uns hier heute in der Nebensaison über den Weg liefen, waren uns persönlich zu viel.
Die Vorstellung, was sich hier im Sommer zur Hauptsaison abspielen muss, mögen wir uns gar nicht weiter ausmalen. Denn dann stehen hier bestimmt Massen an Strandkörben am Strand und die Urlauber liegen wie die Ölsardinen dicht an dicht.
Auf der Promenade findet bestimmt das übliche Gedränge statt. Drumherum gibt es noch zusätzliche Beschallung durch die zahlreichen Lokalitäten. Ne, ne… das möchte ich gar nicht weiter vertiefen.
Der Blick von der Seebrücke
Allein der Blick von der Seebrücke auf das Ostseebad macht deutlich, dass von Strandidylle nicht wirklich die Rede sein kann.
Die Gebäude, die sich bei unserem letzten Besuch noch im Bau befanden, fügen sich übrigens mehr oder weniger harmonisch in den Chic der 70iger-Jahre-Bauten ein.
Eine Meinung, mit der wir nicht ganz alleine dastanden, wie wir dem entsetzten Gespräch eines Urlaubspärchens, welches unseren Weg kreuzte, entnehmen konnten.
Fans dieses Seebades werden vermutlich geschockt sein, aber auch wenn das hart klingen mag, Grömitz ist für uns nach Damp das zweithässlichste Seebad in Schleswig-Holstein.
Aber ich will ja nicht nur meckern, der Strand ist wirklich wunderschön. So lange man ihn sieht. 😉 Nein Spaß beiseite, wie gesagt, es steht nicht jeder so auf die Ruhe wie wir.
Von daher ist Grömitz für Action-Liebhaber im Urlaub bestimmt ein ganz toller Urlaubsort an der Ostsee.
Zum Abschied klarte sich wenigstens der Himmel auf, so dass wir unsere Tour an der Lübecker Bucht nun frohen Mutes weiter fortsetzen konnten.
10 Kommentare zu „Grömitz – Ostseebad der Sonnenseite?“
Moin Ihr Lieben,
puh, Grömitz ist eher was für Hartgesottene, so scheint es mir. Obwohl es viele Anhänger hat. Also für mich wäre es nichts und ich bin froh über Euren Beitrag, dann kommt es nämlich auch nicht auf meine ohnehin so lange Urlaubs-Wunschliste.
Ich weiß, ich wiederhole mich ganz fürchterlich, aber die 70er Jahre-Hässlich-Sünde-Bauten kann man wohl nie mehr ausgleichen, egal wie schön man drumherum bauen würde. Bitte, bitte liebe Bürgermeister an Nord- und Ostsee, lasst solche Ungetüme nie wieder zu.
Liebe Claudia, lieber Ralph, mein Geheimtipp für Euch ist die Nordseeinsel Spiekeroog und an der Ostsee mag ich die Hohwachter Bucht. Das Inseldorf auf Spiekeroog darf nicht erweitert werden, ein Hotel (EG, 1. und 2. Stock) ist das höchste Gebäude der Insel und es darf nicht darüber hinweg höher gebaut werden. Eine Idylle, wahrscheinlich deshalb nicht ganz günstig, dafür hat man nicht die Masse.
Viele liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
das dachte ich mir, dass du so reagieren würdest. Ihr scheint ja einen ähnlichen Geschmack zu haben wie wir. 😉 Nicht umsonst sind deine Lieblingsbleiben so zauberhaft. <3 <3 <3
Wir haben uns oft gefragt, was das für Menschen sind, die an solchen Orten Urlaub machen. Vielleicht sind es sogar überwiegend Menschen aus einer Großstadt, die das nicht anders kenen und daher nicht abschreckt. Vermutlich würden viele mit so viel Natur und Ruhe überfordert sein.
Wie gesagt, wir wollen solche Orte überhaupt nicht schlecht machen. Jeder Urlauber hat seine ganz eigenen Bedürfnisse und das ist ja auch gut so. Es sind bestimmt eine ganze Menge, die solche Orte lieben, denn sonst würde es sie ja nicht geben. Wir für unseren Teil bleiben dabei, dass kleiner und ruhiger einfach feiner ist.
Oh man ja, die Insel Spiekeroog, die steht eigentlich ganz oben auf der Besucher-Wunschliste. Alles was wir bisher von dort gesehen haben scheit einfach knorke zu sein. Schon allein weil sie autofrei ist und uns die Einstellung der Menschen dort gefällt. Schade nur, dass sie von uns aus so weit ist, Aber eines Tages ganz sicher. Vielleicht dann in einer Lieblingsbleibe. 🙂
Hohwacht fanden wir auch immer total süß. Derzeit trauen wir uns aber gar nicht so recht dorthin, weil dort angeblich auch so viel gebaut werden soll. Ich hoffe, im Guten.
Ganz liebe Grüße,
Claudia
Tja, Geschmäcker sind verschieden. Für manche ist Grömitz auch sowas wie Heimat. Urlaub an der See, Strandkorb,Promenade und mal eben ne Tüte Pommes oder so, gehören dazu. Und: wo man in den 70-gern in einem der Familienfreizeitheimen von der Post oder sonstwem Urlaub genossen hat, weil es sonst finanziell nicht ging. Das sind bestimmt schöne Erinnerungen, die sich dann in den Familien oft weitergeben…meins ist es auch nicht. Aber ist doch auch gut, dass wir nicht alle auf dem gleichen Fleck sind. Und hoffentlich bleiben unsere Naturstrände in Schleswig Holstein noch lange von Bebauungen – jedweder Art-verschont.
Moin Uta,
da bin ich ganz bei dir. 🙂 Obwohl das für den einen oder anderen bestimmt jetzt auch ein Schock sein muss.
Das mit den Naturstränden hoffen wir auch inständig, wäre für uns Naturliebhaber, die immer weiter ausweichen eine Katastrophe.
Herzlichst,
Claudia
Ich kenne Grömitz noch aus Kinderzeiten, wo ich oftmals die Ferien bei meinen Großeltern in ihrem Häuschen direkt am Marktpkatz verbracht habe und bin zutiefst entsetzt, was aus diesem einstmals so schönen Ostseebad geworden ist!!!
Niemals würde ich dort Urlaub machen wollen und selbst ein Wochenende wäre absolut undenkbar für mich; zumGlück sind die Geschmäcker verschieden und so kann jeder sein Eckchen finden.
Moin liebe Angela,
oh man, das muss besonders hart sein, wenn man auch noch so schöne Erinnerungen an so einen Ort hat und es einem dann gar nicht mehr zusagt. Dabei hatte ich gerade noch die Hoffnung, dass viele Grömitz – so wie Uta schon schön beschrieb – aufgrund ihrer Kindheitserinnerungen aufsuchen. Bleibt uns nur zu hoffen, dass nicht irgendwann mal jeder Flecken an der Ostsee so verbaut ist.
Liebe Grüße,
Claudia
Auch ich habe Kindheitserinnerungen an Grömitz. Und wir hatten diese Jahr bestes Cabrio-Wetter auf unserer Tour durch die Lübecker Bucht, aber keine 10 Pferde würden mich dazu bringen, dort Urlaub zu machen. Obwohl das Fischhus sehr leckere Sachen zubereitet!
Getoppt wird das Ganze nur noch durch Scharbeutz. Das fanden wir noch schlimmer.
Und wir waren glücklich, als der Kleiderbügel in Sicht kam und wir wieder auf “unsere Insel“ durften 🙂
Moin Sabine,
wie gut, dass das alles Geschmackssache ist. Viele finden so viel Aktion im Urlaub klasse und möchten nicht darauf verzichten. Ich denke, die sind dann an Orten wie Grömitz gut aufgehoben. Wer die Ruhe und die Natur mag, so wie wir, fährt dann eben woanders hin. Scharbeutz hat zwar auch viel alte Bausubstanz aus den 70er Jahren, aber dort finde ich es nicht so schlimm wie in Grömitz. Wenn wir ehrlich sind hat Fehmarn am Südstrand ja auch die eine oder andere Bausünde. Dafür ist aber der Rest der Insel schön. 🙂
Liebe Grüße,
Claudia
Grömitz ist nur noch schlecht und nicht zu empfehlen.Zunächst ist tatsächlich alles total verbaut mit absolut schrecklichen BAUTEN.Urlauber mit Wohnmobil oder Transporter werden seit 2016 aus Grömitz verjagt und sind unerwünscht,da sie nach Ansicht der Gemeinde,kein Geld für den Ort bringen.In ganz Grömitz gilt Beschränkung bis 2,8 Tonnen.Ich finde Grömitz einfach nur noch Doof und schrecklich.Kann jedem nur anraten,den Urlaub in einem anderen Ort zu verbringen.Mit wenigen Worten gesagt,Nicht empfehlenswert!
Moin Daniel,
tja, wenn Geld eine Rolle spielt, dann verändert sich meist sehr viel und nicht immer zum Besseren.
Die Ostsee ist leider an vielen Stellen sehr verbaut worden. Schade um die Natur.
Wir können nur hoffen, dass es zukünftig immer noch genügend Flächen gibt, die nicht so bebaut werden und wo man die Natur uneingeschränkt genießen kann.
Liebe Grüße,
Claudia