Einfach mal raus

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Einfach mal raus an die Flensburger Förde, und zwar nach Sandager

In unseren Nikolausstiefeln steckte diesmal etwas ganz Besonders, und zwar Zeit. Eine kleine Auszeit für uns, die wir dieses Mal auf dänischer Seite an der Flensburger Förde verbracht haben.

Ich weiß nicht wie es euch momentan geht, aber nach fast zwei Jahren Abstinenz, Rücksicht und Unsicherheit stellt sich bei uns so langsam ein handfester Lagerkoller ein. Seitdem Corona unser Leben im Griff hat, sind wir bis auf ganz wenige Ausnahmen meistens nur bei uns in Langenhorn oder mal am Deich zum Spazieren gewesen. Was sich natürlich auch auf unsere Beiträge niedergeschlagen hat.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

In den Sommermonaten sind wir dem Trubel an den Küsten aus dem Weg gegangen und haben uns dafür lieber im heimischen Garten aufgehalten. Die Nebensaison war/ist meist mit so hohen Inzidenzen belastet, dass wir es vorziehen, auch da lieber zu Hause zu bleiben.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

In der Vergangenheit fielen Entdeckungstouren nach Dänemark aufgrund mehrmonatiger Grenzschließungen ebenfalls aus. Aus Angst, dass dies bald wieder so sein könnte, sind wir fix rüber an die Flensburger Förde, um unseren Gehirnzellen mal wieder ein wenig Input zu geben. Uns ist zwar bewusst, dass wir gerade in Zeiten von Corona auf dem Land ganz sicher privilegiert leben können, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass auch wir am Rande eines Lagerkollers stehen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal schreiben oder sagen würde, aber in Zeiten wie diesen wird uns selbst das weite Nordfriesland zu klein. Uns fehlt ganz einfach der Austausch und die Inspiration, die wir sonst auf unseren Touren erleben dürfen.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Ein neues Etappenziel auf dem Gendarmstien

Die Flensburger Förde ist nicht weit weg von uns und dennoch bietet sich dort ein ganz anderes Landschaftsbild als bei uns in Nordfriesland. Genau das richtige, um einfach mal wieder etwas anderes zu sehen und aufzutanken. Schon vor Corona haben wir den Gendarmstien in unser Herz geschlossen. Auf dem Wanderweg gibt es entlang der Flensburger Förde so viel zu entdecken. Längst hätten wir weitere Etappen abgelaufen, wäre da nicht… ach, ich will mich nicht wiederholen. 😉

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Von Wassersleben aus sind wir schon bis Kollund und ein ganzes Stückchen darüber hinaus gewandert. An einigen anderen Stellen wie Sønderhav oder Standerød waren wir mit dem Auto und haben kleinere Abstecher abgelaufen. Diesmal sind wir zu einer Stelle gefahren, die wir zwar auch schon mal kurz angefahren haben, aber noch nicht so ausführlich auf Stippvisite gegangen sind, und zwar Sandager.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Am Wasser flanieren und schöne Häuser angucken

Sandager liegt direkt an der Flensburger Förde. Unweit vom Ufer gibt es einen öffentlichen Parkplatz, auf dem man das Auto ganz bequem abstellen kann. Wir sind dann den „Sandagervej“ hinunter zum Ufer der Förde und damit direkt auf dem Gendarmstien gelandet. Viele Häuser gibt es hier nicht und wenn, dann sind es vermutlich überwiegend Sommerhäuser. Nur diesmal nicht die typischen Holzhäuser, sondern aus Stein. Einige wirken verlassen und andere komplett neu herausgeputzt. Einfach schön fürs Auge und, um sich und die Gedanken mal treiben zu lassen.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Der Wind wehte ganz schön eisig, aber es war trocken. Das war das wichtigste und nach den letzten Tagen und Wochen im Dauerregen schon ein echter Glücksfall. Zwischendurch blinzelte sogar mal etwas blauer Himmel durch die Wolken.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Wir folgten dem Gendarmstien, der uns am Ufer der Förde entlang weiter in Richtig Dalsgård führte. Der Weg ist schmal und eher mit einem Trampelpfad vergleichbar – gute Schuhe sind empfehlenswert. Auch der Strand ist relativ schmal und heute aufgrund des auflandigen Windes vermutlich noch schmaler als sonst.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Nicht immer führt der Gendarmstien direkt am Wasser entlang. Das eine oder andere mal muss man das Ufer verlassen, um zum Beispiel eine Kläranlage zu umrunden oder auch mal einen Abstecher durch ein Dorf machen, da private Grundstücke den Weg kreuzen. Das ist aber nicht schlimm, denn so hat das Auge gleich viel mehr, was es betrachten kann und das tat so gut. Das glaubt ihr gar nicht. Nach all der Abstinenz war das schon fast wie eine Reizüberflutung. Eine, die wir sehr genossen haben.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Leuchtturm Rinkenis (dän. Rinkenæs Fyr)

Ein Grund, warum wir es so lieben unsere Entdeckungstouren zu Fuß zu machen ist der, dass man an Orte kommt, wo man mit dem Auto oft keine Möglichkeit hat hinzukommen. So auch zum Leuchtturm Rinkenis. Von weiter weg haben wir ihn schon öfters gesehen, aber heute standen wir direkt vor ihm. Besonders zauberhaft sah auch das kleine Sommerhaus daneben aus. Prompt malte ich mir aus, wie es wohl sein mag, hier im Sommer zu sitzen.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Der Leuchtturm wurde im Jahr 1896 östlich des Dorfes Rinkenæs, direkt südlich vom kleinen Ort Dalsgård errichtet. Das Gebiet gehörte nach dem Deutsch-Dänischen Krieg noch zum Deutschen Kaiserreich. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden vermehrt Marineeinheiten nach Flensburg verlegt. Die Förde wurde insbesondere für Torpedobootübungen genutzt, so dass letztlich Anfang des 20. Jahrhunderts die Torpedostation in Flensburg-Mürwik angelegt wurde. 1905 wurde die Verlagerung deutscher Marineverbände von Kiel nach Flensburg und Sonderburg beschlossen. Im selbigen Zeitraum wurde der Großteil der Leuchttürme an der Flensburger Förde errichtet, weshalb vermutet wird, dass diese Entwicklung beim Bau der Leuchttürme eine Rolle gespielt haben könnte. (Quelle: Wikipedia)

Ein Ende mit Hindernissen

In Dalsgård selbst führte der Gendarmstien durch den Ort und weg vom Strand, was nicht ganz so schlimm war, denn aufgrund des Wetters war dieser eh nicht wirklich passierbar. Außer, man hätte Lust auf nasse Füße gehabt. Vorbeigekommen sind wir an einigen Gehöften, die mal abgesehen von der genialen Lage, eine Mischung aus Trash und Hygge waren. Während die einen total schön herausgeputzt sind, stehen andere kurz vor dem Zerfall.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Ein Stückchen weiter führte uns der Gendarmstien wieder in Ufernähe, aber das konnten wir leider nicht mehr erreichen, denn ab hier war der Weg völlig überflutet. Uns blieb also nichts anderes übrig als umzukehren. Schade, wir wären gerne noch ein Stück weitergegangen. So haben wir erneut einen Grund – hoffentlich bald – mal wiederzukommen und an die Runde anzuknüpfen.

Einfach mal raus an die Flensburger Förde // Foto: MeerART

Den Augen und der Seele hat diese kleine Auszeit vom Alltag jedenfalls sehr gut getan. Danke lieber Nikolaus.

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