Grenzgänger(in) aus Leidenschaft

Ausflug entlang der Flensburger Förde vom dänischen Sønderhav bis Lysabildkov // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Seitdem wir in Nordfriesland leben, haben wir uns zu richtigen Grenzgängern entpuppt und das mittlerweile aus Leidenschaft. Gemeint ist unser Nachbarland Dänemark und vor allem die Grenzregion Sønderjylland. Eine Perle Dänemarks, die von vielen noch unterschätzt wird.

Eine Entwicklung, die ich vor allem für mich sehr spannend finde, denn bevor es uns nach Nordfriesland verschlagen hat, hatte ich nichts mit Dänemark am Hut. Während sämtliche Kinder aus der Schulzeit von Urlauben in Dänemark berichteten, konnte ich nur mit Erfahrung aus dem südlichen Europa dienen. In unserer Familie gab es niemanden, der sich für die skandinavischen Länder erweichen konnte. Von daher war auch ich stets vom Süden, Sonne, Strand und Palmen geprägt. Vermutlich kam damals auch deshalb der Wunsch in mir auf, eines Tages in den Süden auszuwandern, denn neue Kulturen kennenzulernen, fand ich schon immer spannend.

Ein schöner Spätsommertag auf der dänischen Wattenmeerinsel Rømø // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Wie gut, dass das damals alles nichts geworden ist, denn wie jeder hier seit mehr als sechs Jahren auf MeerART nachlesen kann, sind wir fest mit dem Norden verwurzelt und können es uns auch gar nicht mehr anders vorstellen. Wenn ich mal an Urlaub denke, dann inzwischen auch nicht mehr an Spanien, Italien, Griechenland und Co. sondern tatsächlich an nordische Gefilde, in möglichst unberührter Natur. Ganz ohne Massentourismus.

Ausflug entlang der Flensburger Förde vom dänischen Sønderhav bis Lysabildkov // Foto: MeerART

Immer wieder Grenzen überschreiten und Neues entdecken

Genau wie Schleswig-Holstein liegt auch Dänemark zwischen den Meeren und ist mindestens genauso reich an vielfältiger und wunderbarer Natur. Wenn nicht sogar noch mehr, denn vieles in Dänemark ist noch ursprünglicher und vor allem zugänglich. Ich erwähnte es schon mal in einigen anderen Beiträgen, dass mich an unserem Nachbarland eine Sache ganz besonders fasziniert. Es gibt kaum Begrenzungen, außer den im Bau befindlichen Wildschweinzaun vielleicht. (Seufz)

Die idyllische Grenzdorf Rudbøl an Dänemarks Westküste // Foto: MeerART

Während bei uns in Deutschland alles immer eingezäunt sein muss und am liebsten doppelt und dreifach gesichert wird, dich Verbotsschilder angrinsen, als wollten sie dir gleich ins Gesicht springen, reicht in Dänemark lediglich ein Hinweisschild. Selbst in militärisch genutzten Gebieten bedarf es keiner Zäune oder Stacheldrähte. Das finde ich sehr beeindruckend. Wobei ich es da noch verstehen könnte, aber egal. In Dänemark ist die Natur frei zugänglich. Zumindest fast überall. Die einzigen Ausnahmen, die uns bisher untergekommen sind, sind die königlichen Häuser und Gärten und selbst dort gibt es vereinzelt Zugang.

Stippvisite im idyllischen Møgeltønder in Sønderjylland // Foto: MeerART / Ralph KerpaStippvisite im idyllischen Møgeltønder in Sønderjylland // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Aber es muss ja nicht gleich ein königlicher Besitz sein. Ich finde es schon überaus charmant, wenn man sich in den vielen kleinen Häfen ganz ungeniert bewegen darf. Sich auf den Stegen aufhalten und den kleinen Booten einfach beim Schaukeln zuzugucken kann. Manch ein Däne und selbst wir inzwischen, nutzen die Gelegenheit auch mal für ein kleines Picknick im Freien.

Ausflug entlang der Flensburger Förde vom dänischen Sønderhav bis Lysabildkov // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Warum Sønderjylland?

Sønderjylland liegt nicht nur gleich hinter der deutschen Grenze und damit einen Katzensprung von uns entfernt, sondern ist mindestens genauso unterschätzt, wie Teile in der Grenzregion auf deutscher Seite. Vielen sind Orte lediglich vom Durchfahren zum eigentlichen Ziel bekannt und kaum einer weiß, welche Schätze an Natur, Kultur und Sehenswürdigkeiten sich in Sønderjylland befinden. Einige haben wir euch schon vorgestellt und in Zukunft werden wir euch noch weitere vorstellen bzw. tiefer eintauchen in die Kultur unserer Nachbarn.

Der Gendarmenpfad an der deutsch-dänischen Grenze entlang der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Denn mit dem Umzug nach Nordfriesland kann ich einer meiner Leidenschaften wieder ganz besonders nachgehen, nämlich das Entdecken einer anderen Kultur. In diesem Fall reizt es mich besonders, denn hier können wir nicht nur Neues, sondern auch Altbekanntes wiederentdecken. Tatsächlich gibt es zu vielen Teilen in Nordfriesland und in Sønderjylland eine gemeinsame Geschichte. Eine spannende Vergangenheit, die wir uns von Zeit zu Zeit vorknöpfen und natürlich mit euch teilen werden. Wir freuen uns schon drauf.

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