Was schert mich das Urheberrecht?

Start der Nebensaison an der Ostseeküste in Dahme // Foto: MeerART

Ob man will ober nicht, in Zeiten des Internets wird man zwangsweise, egal ob als Fotograf, Grafiker, Texter oder Musiker, immer wieder mal mit Urheberrechtsverletzungen konfrontiert. Eine Möglichkeit sich dagegen hundertprozentig zu schützen gibt es leider nicht. Wie geht man aber mit dem Missbrauch von eigenen Arbeiten um? Ignoriert man diesen oder geht man dagegen vor?

In der letzten Zeit sind wir bei der Recherche auf Google über ein paar kommerzielle Projekte gestolpert, bei denen einige unserer Bilder verwendet werden, wir aber bis dato nichts davon wussten. Ganz zu schweigen davon, dass wir im Vorfeld einer solchen Nutzung zugestimmt hätten. So etwas passiert leider immer mal wieder. In der letzten Zeit häufen sich solche nicht genehmigten Bildnutzungen. Es ist wirklich ein leidiges und echt nerviges Thema, von dem wir viele Monate verschont wurden. Hmmm … ?!? Wurden wir wirklich verschont oder haben wir es nur nicht gemerkt?

Kurzer Rückblick in unsere fotografische Vergangenheit

Wie viele von euch wissen, haben wir bis vor einigen Jahren viel für Agenturen fotografiert und diese mit Bildmaterial beliefert. Die Agenturen haben es für uns vermarktet und wir haben dafür unser Honorar bekommen. Das ging viele Jahre gut, dann lief es aber plötzlich komplett aus dem Ruder. Dafür gab es natürlich mehrere Gründe. Zum einen haben wohl einige Agenturen den Überblick über die von ihnen vermarkteten Bildern verloren. Es kam zu Honorarausfällen, Bildnutzungen wurden teilweise nicht gezahlt und es wurden und werden auch heute noch viele Bilder illegal kommerziell verwendet. Zum anderen wurden Bilder einfach mal so, ganz nach Bedarf über die Bildersuche von Google gesucht und heruntergeladen, um sie dann postwendend, natürlich ohne die Nutzungsrechte dafür je erworben zu haben, weiterzuverwenden.

Die Ruhe nach dem Orkantief BARBARA in St. Peter-Ording // Foto: MeerART

Um unsere Rechte zu wahren, mussten wir damals irgendwie darauf reagieren. Zuerst haben wir die entsprechenden Firmen oder Einzelunternehmer angeschrieben, natürlich auch, um das uns zustehende Honorar einzufordern. Das Ergebnis war allerdings nicht wirklich zufriedenstellend. Die Bilder wurden meist schnell gelöscht. Vom Honorar aber haben wir natürlich nichts gesehen. Auf unsere Berechtigungsanfrage, die wir in der Regel via Mail geschickt hatten, wurde in den allermeisten Fällen gar nicht erst geantwortet und wenn doch, dann wurden wir nicht selten wüst beschimpft.

Es war irgendwie alles sehr ernüchternd. Je mehr wir recherchierten und je tiefer wir gruben, desto mehr haben wir gefunden. Ein Albtraum. Unsere Bilder wurden, ohne dafür ein Honorar zu bekommen, auf kommerziellen Internetseiten verwendet. Es wurden Geschäftsflyer gedruckt, Fotoleinwände über Katalog angeboten, Werbeanzeigen geschaltet, Immobilien beworben und auch Buchtitel wurden mit unseren Motiven produziert, um nur einige Beispiele zu nennen. Es ist auch vorgekommen, dass eine komplette Studioproduktion auf einem russischen Server gelandet ist und sie dort frei heruntergeladen werden konnte.

Für Kreative wie uns ist das geschäftsschädigend. Da wir keinen Ausweg wussten, entschlossen wir uns damals in einigen Fällen mit einem Anwalt dagegen vorzugehen. Es war eine mehr als unbefriedigende Situation und das alles fühlte sich nicht wirklich gut an. Ich bin Berufsfotograf geworden, weil ich diesen Beruf liebe und es schon immer mein Wunsch war, mit meinen Fotografien unseren Lebensunterhalt zu verdienen.

Ein sonniger Sommervormittag an der Nordsee im Watt und auf der Sandbank vor Westerhever // Foto: MeerART

Die damalige Situation stellte plötzlich so einiges in Frage. Nur die Wenigsten haben sich eingestanden, einen Fehler gemacht und somit eine Urheberrechteverletzung begangen zu haben. In der Regel wurden wir, teilweise direkt, teilweise anonym angefeindet und diffamiert. Es wurden uns wirklich heftige Dinge an den Kopf geschmissen. So manches Mal blieb uns da wirklich die Spucke weg und das kommt wahrlich nicht so oft vor.

Irgendwann erreichte das alles einen Punkt, an dem wir echt keine Lust mehr hatten uns das weiter anzutun. Keine Lust auf solche nervigen Geschichten, keine Lust permanent dem Honorar hinterherzulaufen und schon absolut gar keine Lust mehr, mit einem Anwalt gegen Urheberrechtsverletzungen vorzugehen. Wir entschlossen uns aus der damaligen Situation heraus, nicht mehr für Agenturen zu arbeiten und bei einigen auch unsere Bilder sofort komplett aus dem Vertrieb zu nehmen. Es war die Zeit gekommen sich neu auszurichten. Gesagt, getan. Es lief dann auch eine ganze Weile ohne besondere Vorkommnisse. Zeit zum Durchatmen, Verarbeiten und vor allem sich endlich wieder voll und ganz der Arbeit zu widmen.

Jede Reportage kostet uns auch Geld

Vor ein paar Jahren starteten wir mit unserem freien Projekt „MeerART“. Mit unseren Themen auf „MeerART“ erreichen wir mittlerweile viele maritim Interessierte, haben eine fantastische, treue Leserschaft und dürfen bei unseren Reportagen großartige Menschen kennenlernen. Wir berichten über wunderschöne, idyllische Orte, über tolle Projekte und unterstützen Dinge, die uns sehr am Herzen liegen. Das Projekt lebt von unserem Idealismus, ganz viel Engagement und einer richtig großen Portion Herzblut. So ein Baby läuft allerdings auch nicht von alleine. All das kostet natürlich auch.

Für unsere Reportagen reißen wir einige Kilometer im Jahr ab, wir verfahren eine ganze Menge Sprit, benötigen viel Zeit für die Recherche und die Aufbereitung von Bildern und Texten. Kurzum, für unser freies Projekt „MeerART“ investieren wir neben sehr viel Zeit auch einiges an Geld. Da nervt es uns dann natürlich so richtig, wenn wir mitbekommen, dass Gewerbetreibende meinen, unsere Arbeiten einfach mal so für ihr kommerzielles Projekt nutzen zu können ohne uns vorher auch nur einmal gefragt zu haben.

Herbstimpressionen vom idyllischen Ostseestrand in Hohen Wieschendorf // Foto: MeerART

Mittlerweile werden nicht nur fleißig Bilder geklaut, sondern es werden auch einfach Texte kopiert und auf Internetseiten verwendet. Bei der Recherche stoßen wir immer öfter auf solche Urheberrechtsverletzungen. Agenturen, die für Honorarvorträge Bildmaterial nutzen, Ferienhausbetreiber, die mit Text- oder Bildmaterial für ihre Objekte werben, Immobilienmakler, die Bilder zur Vermarktung von Renditeobjekten nutzen und noch so einiges mehr. Es ist mittlerweile schon wieder eine bunte Mischung von Leuten und Unternehmungen, die sich hier einfach so bedienen. Selbst unsere Volksvertreter mischen dabei mit. Sagt mal Leute, ihr solltet es doch nun wirklich wissen wann man den Bogen überspannt und eine Urheberrechtsverletzung begeht.

Es ist eine sehr unsägliche Situation. Das Internet ist schon lange zum Selbstbedienungsladen für Content verkommen. Es trifft viele Kollegen, Kreative aus unterschiedlichen Berufen. Überall wird zusammengeklaut was das Netz so hergibt, um es dann für die eigenen Projekte zu nutzen. Kaum einer denkt dabei an die, die sich die Arbeit gemacht haben, Geld, Ideen, meist viel Zeit investiert haben und nicht zuletzt ihren Lebensunterhalt damit verdienen müssen. Für alle Ertappten ist es dann in der Regel nur ein Versehen, alles nur ein Missverständnis und damit erledigt. NEIN, damit ist es verdammt nochmal eben NICHT ERLEDINGT!!!

Impressionen aus Kronsgaard in Angeln // Foto: MeerART

Ignoriert man es oder geht man dagegen vor?

Für jeden – ganz besonders die Gewerbetreibenden – die unseren Content für sich oder ihr Projekt nutzen möchten, gilt, als allererstes uns zu fragen, ob eine Nutzung für den gewünschten Verwendungszweck überhaupt möglich wäre. Wenn das der Fall sein sollte, können wir uns dann gerne über die Bedingungen unterhalten. Was aber so gar nicht geht ist, sich einfach Content direkt aus dem Blog oder über Bildsuche von Google herunterzuladen, um anschließend dann bei den Bildern die Wasserzeichen und Urhebervermerke zu beseitigen. Meistens werden, bevor sie dann auf Internetseiten verwendet werden, auch noch alle ITPC-Daten komplett gelöscht.

Wenn man dann durch Zufall auf eine solche illegale Bildnutzung stößt und dieses beim Seitenbetreiber hinterfragt, ist das Erstaunen plötzlich groß. Es heißt dann fast immer, es war keine Absicht und man habe ja auch gar nicht gewusst wer der Urheber ist. Suuuuper, wenn man nicht weiß wer der Urheber ist, dann ist das schon mal eine verdammt schlechte Voraussetzung die Bilder überhaupt zu verwenden. Von der Urhebernennung oder Bildnachweis im Impressum sprechen wir mal gar nicht erst.

Richtig klasse wird es dann wenn es heißt, man hätte gedacht, dass die Bilder umsonst seien, da man sie über Google gefunden hat. Ja ne, schon klar! Leute, geht’s noch?!? Ihr wollt für eure Produkte, für eure Dienstleistung, die ihr erbringt, auch bezahlt werden. Wie zum Teufel kommt ihr darauf, dass die Urheber der Sachen, die ihr euch im Netz zusammen klaut dafür nicht bezahlt werden sollten?

Eine dunkle Wolkenfront zieht über Fehmarn in Richtung Festland // Foto: MeerART

Also hier nochmal für alle, die meinen, sie müssten so weiter machen. Bitte! Wir für unseren Teil werden das so nicht einfach ignorieren. Wer ungefragt unseren Content, ganz besonders für kommerzielle Projekte verwendet, muss dann auch mit den Konsequenzen rechnen.

Meer, Wohnen & Genießen

Verliebt in den Norden - weil der Norden glücklich macht.

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19 Kommentare zu „Was schert mich das Urheberrecht?“

  1. Marion Hohlbaum

    Hallo Ralph,

    dein Bericht ist auf den Punkt beschrieben!

    Genauso geht es ab – ‚BILLIG und UMSONST‘ – ‚GEIZ ist G…‘ – in der ‚Art‘ sind noch viele Beispiele möglich – ärgerlich ist es in jedem Fall, auch ohne Honorarforderung, aber (an)Fragen könnte der wenigstens vorher mal.

    Marion

    1. Moin Marion,

      danke für deinen Kommentar. Es ist teilweise schon echt krass, ganz besonders auch wie der ein oder andere Gewerbetreibende damit so umgeht. Da fehlen einem teilweise wirklich die Worte 🙁

      Liebe Grüße
      Ralph

  2. Als Ex-fotoredakteurin weiß ich wie viel Arbeit hinter alle diese wunderschöne Fotos von Euch stecken, – und es macht mich echt traurig zu lesen, wir Ihr beklaut werden. Das Internet ist auf der eine Seite ganz toll, – aber das Böse auf diese Welt nimmt leider dadurch auch mehr und mehr zu und das in jeder Richtung. Ich danke Euch jedenfalls für die viele schöne Bilder, die ich – schon wegen mein alter – sonst nie gesehen hätte, – sie wecken so viele Erinnerungen in mir…

    1. Moin liebe Lisa,

      das mit dem Bilderklau ist wirlich eine total unschöne Geschichte. Schade nur, dass die meisten einfach keine Einsicht haben. So blöd wie das mit dem Internet auch ist, aber es reizt nicht nur zum Klauen, durch das Internet stolpern wir natürlich aber auch über solche illegalen Nutzungen … 🙂 😉
      Jeder, der die Bilder unerlaubt benutzt muss also auch damit rechnen, dass wir ihn finden und angehen.

      Liebe Grüße,
      Claudia

  3. Jennifer Timrott

    In der Hooge-Gruppe fragte einmal jemand für eine Buchveröffentlichung nach Bildern vom Biike-Brennen. Ich war dann sehr erstaunt, dabei zuzuschauen, wie ihm von einer Teilnehmerin meine Bilder angeboten wurden. Darauf angesprochen meinte sie, sie hätte mittlerweile tausende von Fotos auf ihrer Festplatte und sei da wohl mal durcheinander gekommen. Die selbe Frau gewann auch einen Preis in einem Fotowettbewerb – ich möchte lieber nicht wissen, womit. Bei uns kommen auch Leute ins Geschäft, um mit ihrem Smartphone Bilder abzufotografieren und sie dann später bei Rossmann als Postkarte zu drucken. Das Problem ist, dass etlichen Leuten das Internet als Selbstbedienungsladen erscheint, weil sie sich nicht klar machen, dass sie vieles, was von Konzernen angeboten wird und erstmal nichts kostet, mit ihren Daten bezahlen. Und dann machen sie leider keinen Unterschied, zwischen diesen Konzernen, die mit Daten Milliarden machen, und den Leuten, die mit ihren Werken versuchen müssen, irgendwie die Miete zusammenzukriegen.

    1. Deine Geschichte ist echt krass Jennifer, spiegelt aber wieder was wir auch teilweise erleben. Neulich hatten wir jemanden, der Bilder von uns für seine kommerzielle Internetseite verwendet hat. Ohne unser Wissen selbstverständlich. Es stellte sich heraus, dass er es von einem Bekannten bekommen hatte. Der hatte es „irgendwo“ auf seinem Smartphone und dachte, es würde doch toll zur Seite passen. Nur war er halt leider nicht der Urheber.
      Wenn aber ein Unternehmer, egal ob groß oder klein, nicht weiß, wer der Urheber eines Fotos ist und es dann trotzdem verwendet, fehlen uns schon die Worte. Wie schon im Text geschrieben, auch die wollen Geld für ihre Dienstleistung oder ihr Produkt haben. Wieso kommen die auf die Idee, der Kreative gibt seine Arbeit kostenlos her?

      1. Jennifer Timrott

        Ja, schon komisch, dass das niemand von seinem Stromanbieter, Tankwart oder Rechtsanwalt erwartet 😀

  4. Hallo
    Nachdem Sie sich mit diesem Thema ausführlich beschäftigt haben, würde es mich sehr interessieren, wie Sie dazu stehen, wenn Bilder in FB im Namen des Fotografen geteilt werden.
    Gibt es hierzu eine gesetzliche Regelung und wie stehen Sie persönlich dazu, wenn Ihre Bilder geteilt werden.
    Viele Grüße
    Kay Wienstruck

    1. Moin Kay,

      rechtlich verbindlich ist diese Antwort natürlich nicht, aber über das Teilen von Bildern und Berichten auf Facebook wird sich sicherlich niemand beschweren. Ganz im Gegenteil, dass Teilen von Inhalten in den sozialen Medien ist in den allermeisten Fällen natürlich ausdrücklich erwünscht. Kritisch wird es aber beim Kopieren und wieder hochladen … da könnte durchaus Ärger geben.

      Viele Grüße
      Ralph

  5. Moin lieber Ralph,
    vielen Dank für den offenen, ehrlichen Beitrag! Du weißt gar nicht, wie sehr Du mir aus dem Herzen sprecht. Denn es geht nicht nur Euch mit den wunderbaren Bildern und Texten so, auch bei mir werden ganze Passagen von der Webseite kopiert und auf anderen Portalen meiner lieben Mitbewerber finde ich die dann.
    Da ich nicht weiß, wie ich mich dagegen wehren könnte und wie man bei einem Text oder Sätzen überhaupt etwas machen könnte, lasse ich es. Ich freue mich darüber, meine Worte zu lesen und hoffe, dass jeder der es auch liest, merkt das der Rest der Internetseite nicht so schön geschrieben ist. 😉 Und auf meiner Seite sind die Texte stimmig, weil ich sie geschrieben habe – es sind meine Worte, meine Art zu schreiben.

    Bei Bildern ist das Urheberrecht sicher einfacher zu beweisen und dagegen vorzugehen. Aber es ist so müßig, ein Kampf und wer kann und will sich ständig damit beschäftigen. Ein Kostenthema ist zudem auch noch.

    Vielen Menschen ist das Unrechtsbewusstsein völlig abhanden gekommen. Das merkt man extrem an den Reaktionen, die Du beschrieben hast, Ralph.
    Irgend etwas stimmt hier einfach nicht mehr. Das hat in den letzten Jahren/Jahrzehnten extrem zugenommen und lässt sich auf vieles übertragen.
    Aber im Grunde müssten wir Gegenhalten, sonst sind wir am Ende die kleine (ehrliche) Minderheit.

    Ich finde es sehr gut und bin Dir dankbar, dass Du darüber schreibst. Es kann nicht oft genug sein.

    Übrigens freue ich mich, dass ich ab und an Eure Beiträge über Facebook teile und mir würde im Traum nicht einfallen, dann nicht zu schreiben, dass es von Euch ist.

    Macht bitte weiter so.

    Viele liebe Grüße
    Martina

    1. Moin Martina,

      sehr gerne … es ist ein Thema, das uns wirklich sehr wichtig ist. Ein Thema, was so viele betrifft, sehr polarisiert und teilweise die Emotionen auf allen Seiten sehr hochkochen lässt. Würde sich der ein oder andere etwas mehr mit dem Thema auseinandersetzen und der Arbeit anderer etwas mehr Respekt entgegenbringen, wäre das schon mal ein großer Schritt. In der Welt des digitalen Contents ist es für einige jedoch einfacher, um Zeit und Kosten zu sparen, mal schnell Copy+Paste durchzuführen. Manche machen dies aus Unwissenheit, viele jedoch aus mangelndem Unrechtsbewusstsein.

      Die Problematik mit den geklauten Texten ist sicherlich nicht ganz einfach, aber auch da gibt es heute durchaus Mittel und Möglichkeiten. Du hast aber Recht, das sind Dinge, die man nicht wirklich braucht. Solche Geschichten verursachen für den Urheber teilweise nicht unerhebliche zusätzliche Kosten und fressen eine Menge Zeit. Zeit, die man eigentlich benötigt, um Geld zu verdienen, damit man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Viele haben jedoch den Irrglauben, dass der Urheber hier nur mal schnell dick abkassieren will und den Content (Bilder, Texte, Grafiken etc.) ja nur im Netz publiziert, damit er geklaut werden kann, um anschließend abzumahnen. Genauso ist leider die einhellige Meinung der meisten Opponenten und leider auch das, was der geschädigte Urheber unverblümt an den Kopf geworfen bekommt. Dass sie selber Bockmist gebaut haben, steht dabei überhaupt nicht zur Debatte.

      Um so mehr freut es uns natürlich, und das darf man auf keinen Fall verschweigen, dass die allermeisten Nutzungen legal stattfinden. Damit auch noch ein richtig dickes Dankeschön an all diejenigen, die unseren Content legal nutzen. Sie haben, wie man es eigentlich macht, vorher einfach mal gefragt und die Konditionen geklärt.

      Dankeschön auch dir Martina, danke das du uns schon so lange begleitest und uns immer treu zur Seite stehst. Yep … wir machen auf jeden Fall weiter 😉

      Ganz liebe Grüße
      Ralph

  6. Sehr wahr geschrieben. Für uns als Leser ist es leicht, in das Schimpfen einzustimmen. Ich bin selbst aber auch regelmäßiger Redner auf wissenschaftlichen Tagungen. Meistens verwende ich entweder eigene Fotos oder Fotos, die von meinem Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Für einen wissenschaftlichen Artikel wollte ich einmal für 4 (!) Fotos die entsprechenden Urheber finden. Die Fotos waren zum Teil sehr alt (eines aus den 60er Jahren). Es hat mich viele, viele Stunden Zeit und Aufwand gekostet, da die Bilder wieder und wieder verwendet wurden im Internet, und der eigentliche Urheber kaum zu ermitteln ist. Es ist mir schließlich gelungen, jedoch habe ich ein gewisses Verständnis aufbringen können wenn Leute Aufwand und Risiko anders gegeneinander abwiegen als ich es getan hatte.

    Schließlich glaube ich, dass den Wert des Urheberrechtes leider diejenigen schätzen, die es schützt, als diejenigen, die es brechen.

    Ich verstehe Euren Frust, denke aber, dass die allgemeine Schelte auf den Geiz-ist-geil Zeitgeist nur zum Teil gerechtfertigt ist. Ich fürchte, viele Leute wissen wirklich nicht wie es rechtlich aussieht – und welche Strafen ggf. auch dahinter stehen. Ich glaube, man kann es nur durch konkrete Strafzahlungen, die man dann exemplarisch allen anderen Urheberrechtsbrechern vor die Nase hält lösen kann.

    Meine Webseite ist zwar alt, enthält aber ausschließlich selbst gemachte Bilder.

    Schöne Grüße, und danke explizit für Eure schönen Fotos, die ich gern ansehe. Ein Blog lebt auch und besonders davon!

    1. Moin Alexander,

      herzlichen Dank für deinen objektiven Kommentar und das tolle Kompliment.

      Du hast absolut Recht, es wäre zu leicht alles nur auf den „Geiz-ist-geil“ Zeitgeist zu schieben. Ist ist in der Tat so, das bei vielen wirklich auch die Unwissenheit zu solchen Verletzungen führt, aber halt leider nicht nur. Es gibt durchaus auch genügend, die es mit der Gewissheit eine Urheberrechtsverletzung zu begehen machen. Die meisten Bilder sind jetzt schon mit Wasserzeichen versehen. Es wird aber keine Mühe gescheut, diese zu entfernen und auch gleich noch die ITPC-Tags komplett zu löschen. Ich habe keine Ahnung wie groß die Dunkelziffer ist, aber deine sehr schönes Schilderung zeigt, dass es auch anders geht. Danke auch dafür. Wie überhaupt bei diesem Thema, was sehr negativ belastet ist, man nicht vergessen darf, es geht auch anders. Im vorherigen Kommentar habe ich mich schon bei all denen bedankt, die um die Problematik wissen und die Arbeit derer, deren Content sie benutzen möchten, einfach fragen ob es Möglichkeiten gibt dies zu tun. Dies sollte eigentlich die normale Vorgehensweise sein und gehört auch zu einem respektierlichen Umgang miteinander.

      Wie heißt es aber so schön, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Wenn dieser Artikel hier etwas dazu beiträgt, ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen und vielleicht dazu führt, dass der eine oder andere die Problematik besser versteht, hat er sich schon gelohnt.

      Nochmal ein dickes Dankeschön, ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende
      Ralph

  7. Lieber Ralph,

    ein ganz bitteres Thema, dem ich sowohl privat als Hobbyfotografin als auch beruflich im Marketing immer und immer wieder über den Weg laufe. Ich weiß nicht, was mich mehr schockiert: die Menschen, die sich motzig verteidigen oder sogar beleidigend werden, wenn man sie auf eine Urheberrechtsverletzung hinweist, oder die, die erklären sie haben gar nicht gewusst, dass Fotografien geschützt seien.

    Dass im Jahr 2017, in dem neue Medien eine derart große Bedeutung haben, die stetig wächst, Medienkunde noch immer nicht in den Lehrplänen steht, höchstens freiwillig in AGs vorkommt, ist eine absolute Schande. Ich befürchte, wir ziehen gerade die nächste Generation von Menschen heran, die noch schlimmer, weil viel natürlicher und selbstverständlicher, mit dem Missbrauch von fremden Werken umgehen wird. Besorgniserregend.

    Viele Grüße
    Katharina

    1. Liebe Katharina,

      herzlichen Dank für deinen Kommentar. Du hast Recht, es ist wirklich ein verdammt bitteres Thema. Wir persönlich müssen uns jetzt schon viele Jahre damit auseinandersetzen und es ist teilweise hanebüchend was man da so miterleben muss. Es ist absolut erschütternd, wir groß die Unwissenheit und die Ignoranz bei den Meisten ist. Die Entwicklung ist schlimm und eine Besserung ist nicht in Sicht.

      Ich finde es teilweise wirklich heftig, wie gerade auch die Leute, die die Medien kommerziell nutzen damit umgehen. Das Urheberrecht ist ja nun auch kein Buch mit sieben Siegeln und es gibt unzählige Plattformen wo man sich schlau machen kann. Auch Handels- und Handwerkskammern, sowie diverse Verbände bieten Workshops zum Thema an. Viele Kollegen stehen nur noch kopfschüttelnd da. Alle machen die gleichen Erfahrungen. Aber das Krasse ist, dass der Geschädigte am Ende noch den schwarzen Peter zugeschoben bekommt und daran Schuld ist. Suuuper!

      Stimmt Katharina, ich fürchte auch, dass sich die Situation noch weiter zuspitzen wird. Es gilt noch eine menge Ausdauer aufzubringen, um weiter zu kämpfen und sich über jeden zu freuen, der es richtig macht. Es ist doch gar nicht so schwer … 😉

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
      Ralph

  8. Wie ich schon anderorts geschrieben habe scheint es leider der einzige Weg zu sein um an sein Geld zu bekommen und auch der einzig richtige!

    Ich habe als ( wohlgemerkt ) Hobbyfotograf diese Erfahrung auch machen müssen. Man staunt nicht schlecht wenn man dann sein Bild sieht das gewerblich genutzt wird. Nach kurzer Rückfrage mit einer mir bekannten Profifotografin habe ich mich dann entschlossen ebenfalls einen RA zur Rate zu ziehen. Es begann ein mehrwöchiges Hick Hack. Zunächst mal keine Reaktion, dann Trotz, dann kam das Argument…..ich habe es auch nicht so dicke, wohl um mich davon zu überzeugen das ich die Anzeige zurückziehen würde. Dies war dann nicht der Fall und es ging kurz vor das Gericht als sich dann die Gegenseite doch entschloss zu zahlen. Natürlich kam währenddessen auch das gern genommene Argument……..ich wusste ja gar nicht das man das nicht darf. Allerdings fällt es einem dann umso schwerer so etwas zu glauben wenn man herausbekommt, das der Verletzer dann unter anderen Recht und Wirtschaftsrecht erlent hat. Ende vom Lied war eine saftige Rechnung und wahrscheinlich ein langes Gesicht.

    Ich war schon nicht sehr begeistert davon, viel schlimmer finde ich aber wenn es Menschen betrifft die mit dem fotografieren Ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen.
    Aber das ist das gleiche leidige Thema wir dubiose Fotowettbewerbe mit denen ich auch schon zu tun hatte, denen ich aber immer wieder eine lange Nase gezeigt habe.

    Gruß Dirk

    1. Moin Dirk,

      Dankeschön für deinen ausführlichen Kommentar und die Schilderung deiner Erfahrungen in Sachen Urheberrechtsverletzungen. Die Erfahrungen, die wir von Kollegen und anderen Betroffenen bekommen, ähneln sich oft sehr. Es ist eine sehr unbefriedigende Situation. Über die Jahre hat sich da eine Mentalität entwickelt, teilweise gepaart durch Unwissenheit und Ignoranz, die so gar nicht geht. Dem Beschädigten bleiben am Ende leider nicht wirklich viele Möglichkeiten sich gegen solche Verletzungen zu Wehr zu setzen. Dabei könnte alles so einfach sein 🙁

      Umso mehr freut es uns aber, dass wir in den letzten Tage sehr viel positives Feedback und Zuspruch auf unseren Artikel bekommen haben. Gerade auch weil es kein Thema ist, über welches wir normalerweise berichten. Also nochmal, ein wirklich dickes Dankeschön an all diejenigen, die mit uns in Kontakt getreten sind, ihre Hilfe angeboten haben und hier wie auch auf Facebook so fleißig kommentiert haben.

      Die Geschichte mit so einigen Fotowettbewerben ist so eine Sache für sich. Da gibt es teilweise wirklich ein paar dubiose Dinge.

      Viele Grüße
      Ralph

  9. Meine Frau ist Fotografin und sie ist fast wöchentlich mit Bilderklau konfrontiert. Dies liegt vor allem daran, dass sie auf den sozialen Medien hochlädt, was für Diebe wie eine Einladung zum Klauen wirkt! Wir überlegen uns, rechtlich dagegen vorzugehen und die Verantwortlichen zu verklagen, weil es ihren Lebensunterhalt beeinträchtigt.

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