Was ist nur los in den Köpfen?

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Wo sind die Kooperationen auf Augenhöhe?

Diese zauberhafte Steilküste in Heiligenhafen steht diesmal nicht selber im Vordergrund, sondern ist Sinnbild für die Dinge, die einfach mal gesagt werden müssen. Irgendetwas stimmt nicht mehr in unserer Gesellschaft. Was ist nur los in den Köpfen?

Wir sind ganz schön erschrocken über die Ignoranz vieler Unternehmen und über die Tatsache, dass alle nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Wo ist das Miteinander geblieben? Wo die Wertschätzung einer Arbeit oder Dienstleistung? Dass wir mit dieser Frage nicht alleine dastehen, konnten wir bereits mehrfach in anderen gut geführten Blogs lesen.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Eigentlich wollten wir uns zu diesem Thema nicht äußern, aber anscheinend bleibt uns nichts anderes übrig, als auch mal Tacheles zu reden. Wieso geht der Irrglaube um, man könnte alles umsonst haben? Mit alle meinen wir ausschließlich Unternehmen. Diejenigen, die also ebenfalls entweder mit einer Dienstleistung oder einem Produkt Geld verdienen möchten. Sich dazu mit der Arbeit anderer aufwerten, um sich selber zu bereichern, aber nicht bereit sind genau diese Aufwertung zu entlohnen.

Selbstbedienung – nein danke!

Blogger sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, mehr noch, gute Blogs sind sogar ein wichtiges Marketinginstrument geworden. Natürlich gibt es solche und solche, aber ich spreche jetzt mal von den Blogs, die wie wir, regelmäßig guten Content liefern und somit den Lesern ihrer Zielgruppe einen echten Mehrwert liefern.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Jeder Blogger sucht sich die Themen raus, die ihn brennend interessieren und steckt jede Menge Energie und Zeit in die Aufbereitung der Beiträge. Während andere nach getaner Arbeit auf dem Sofa oder in der Sonne liegen, opfern viele Blogger ihre Freizeit, um eben diesen wertvollen Content aufzubereiten. Termine werden wahrgenommen, Bilder gesichtet und bearbeitet, Texte geschrieben. All das geht nicht auf Knopfdruck, sondern braucht kostbare Zeit. Wir Blogger tun dies gern, denn wir stehen zu Hundert Prozent hinter dem, was wir tun.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Viele Firmen/Agenturen haben genau diesen Mehrwert für sich erkannt und nutzen die Werbewirkung mit und durch Blogger. Influenza-Marketing wäre nur ein Stichwort. Kooperationen auf Augenhöhe könnten hier die Folge sein, doch die Realität sieht oft anders aus. Nur zu gern glauben Unternehmen, dass sie von Bloggern alles umsonst haben können. Weit gefehlt, ausnutzen lassen wir uns noch lange nicht. Auch wenn wir vieles in unserer Freizeit tun, heißt das noch lange nicht, dass wir ein Selbstbedienungsladen sind.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Warum wir so aggressiv auf dieses Thema reagieren?

Das möchte ich gerne erklären, aber dazu muss ich ein wenig ausholen. Lange Jahre haben wir erfolgreich für Bildagenturen gearbeitet und davon leben können. Bis die digitale Fotografie Einzug hielt und plötzlich jeder meint, diesen Job ebenfalls ausüben zu können. Ist ja nichts dabei, man muss ja nur auf den Auslöser drücken und fertig. Mit dem Ergebnis, dass hochwertige Fotografien oft durch belanglose Knipsereien ersetzt wurden, die in der Regel billig oder sogar umsonst zu haben sind. Statt auf Exklusivität setzten die meisten Bildagenturen nun auf Masse statt Klasse. Die Agenturen fingen sogar an, sich untereinander mit den gleichen Bildern zu beliefern. Was für ein Wahnsinn – ein Abschuss auf Raten für alle.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Zur Erklärung für diejenigen, die nicht aus der Branche sind. Früher gab es den Fotografen und die Bildagentur. Der Fotograf belieferte die Agentur mit Bildmaterial und die Agentur kümmerte sich um die Vermarktung der Nutzungslizenzen. Das Honorar ging zu gleichen Teilen (50:50) an Agentur und Fotograf.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Wenn jetzt eine Agentur die Bilder wieder an eine andere Agentur liefert und diese sie dann auch noch wieder weiterreicht – das Spiel ging teilweise unendlich – ist wohl auch klar, wenn jedes Mal das Honorar halbiert wird, wer am Ende der Kette verhungert. Der Fotograf, der eigentlich erst mit seinen Bildern das Business möglich gemacht hat.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Weiter sorgte dieses Geschäftsmodell dafür, dass kaum noch eine Agentur den Überblick über die Verkäufe hatte. Exklusivität gab es ja nicht mehr. Bilder waren fleißig im Umlauf, aber Abrechnungen gab es dafür nicht. Wir mussten mit angucken, wie andere mit unseren Bildern Geld verdienen ohne, dass wir auch nur einen Cent sahen.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Da jede Agentur über dieselben Bilder verfügt, kannst du schließlich keiner mehr nachweisen, dass sie die Nutzungslizenz an dem Bild veräußert hatte. Ich mag gar nicht daran denken, wie viele Bilder jetzt noch von uns im Umlauf sind, die fleißig verkauft werden und wir nicht einen Cent dafür sehen.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Das allein war schon existenzschädigend genug. Weiter wurden wir damit bestraft, dass sich Unternehmen wie selbstverständlich Bilder aus dem Netz gezogen haben, um ihre Firmenseiten aufzuwerten. Natürlich ohne dass sie einen Cent für die Nutzung bezahlt haben. Eine Zeit lang haben wir versucht dies selbst zu regeln.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Als dies überhand nahm, hat uns ein Anwalt geholfen mit Abmahnungen dagegen vorzugehen. Mit dem Ergebnis, dass am Ende fast immer wir beschimpft wurden, was uns einfallen würde. Dabei waren doch nicht wir diejenigen, die Unrechtes getan hatten. Ich glaube, jeder kann verstehen, dass das alles keinen Spaß mehr machte. Wir kündigten den meisten Agenturen und suchten uns neue Wege.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Natürlich ist auch eines dieser Wege unser Blog MeerART. Hier können wir nicht nur unsere Liebe zur Nord- und Ostsee ausleben, sondern anhand der Bilder und Texte auf uns als Freiberufler aufmerksam machen. Doch auch hier begegnen uns wundersame Dinge, die manchmal einem Déjà vu gleichkommen. Ständig kommen Anfragen wie:

  • Ihr habt aber tolle Bilder, darf ich die für meine Ferienhausseite verwenden? Kostenlos natürlich!
  • Oh, wir haben euch im Internet entdeckt, eure Bilder sind grandios. Wir sind eine Internetagentur und stellen Internetseiten für unsere Kunden her. Eure Bilder passen dafür perfekt. Bezahlen wollen wir aber nicht, es reicht doch, wenn wir euch als Fotograf nennen!
  • Guten Tag, ich bin von der Tourismusagentur sowieso, ich habe im Internet eure Bilder gesehen, darf ich die verwenden? Selbstverständlich kostenlos.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Hallo? Wo sind wir denn hier?

Wer von den Ferienhausvermietern bietet seine Ferienunterkünfte umsonst an? Welche Agentur kann es sich leisten ihre Dienstleistungen zum Nulltarif anzubieten? Wieso bitteschön glaubt man, dass wir in unserer Funktion als Blogger alles umsonst machen? Von einem feuchten Händedruck können auch wir unsere Rechnungen nicht bezahlen, geschweige denn unseren Kühlschrank füllen.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Putzig sind auch Äußerungen wie … wieso, das Bild ist doch schon fertig? Ja, stimmt, aber dem sind eine Menge Leistungen vorausgegangen. Reisekosten, Bildbearbeitung, Text schreiben, um nur einige zu nennen.

Naturstrand und Steilküste in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien an der Ostsee // Foto: MeerART

Leben und leben lassen

Sobald sich eine Unternehmung mit unserem Content bereichern/aufwerten will, kostet das selbstverständlich Geld. Genau wie Werbung in jeglicher Art Geld kostet.

Wir möchten uns aber auch bei all unseren Partnern, Freunden und Geschäftskontakten bedanken, die uns auf Augenhöhe begegnen und uns bei unserem Blog MeerART unterstützen. Von einer Sache sind wir nach wie vor überzeugt – Nur gemeinsam können wir Mee(h)r erreichen.

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21 Kommentare zu „Was ist nur los in den Köpfen?“

  1. Das ist absolut zutreffend und richtig ! Es ist der Zeitgeist des “ Geiz ist geil “ und „mir egal „. Leider breitet sich Dummheit immer weiter aus .

  2. Ehre….. Für mich eine Ehre, GEKAUFTE und bezahlte Bilder (u.a. von euch) nutzen zu dürfen! Niemals würde ich auf die Idee kommen, ein Bild kommerziell zu nutzen ohne mir dafür VORHER zumindest mündlich eine Erlaubnis zu besorgen. Eigentlich für jeden mehr als klar, wenn er über einen Horizont verfügt, der über den eigenen Tellerrand hinausgeht.

    Gute Arbeit kostet gutes Geld! Billig war, ist und bleibt schlecht, das wird sich auch nie ändern.

    1. Moin Christopher,

      vielen Dank für deine Worte.
      Geiz ist Geil, kann einfach nicht funktionieren. Solange diese Mentalität vorherrscht, wird es immer Verlierer geben.
      Dabei ist ein fairer Umgang doch so einfach.

      Liebe Grüße nach Kiel,
      Claudia

  3. Diese Haltung gliedert sich nahtlos ein in unsere von Medin, Politik und letztlich Wirtschaft gesteurte Verstandsgesellschaft. Sparen? Gerne, aber bei den Anderen! Wie Rolf schon erwähnte, Geiz ist Geil eben.
    Würde sich Menschen vom Fernseher oder Handy oder sonst einem Ablenkungsinstrument nur für kurze Zeit lösen, sich hinsetzen und vielleicht eine halbe Stunde einfach eines eurer wunderschönen Bilder betrachten, oder noch besser, sich direkt in die Natur setzen und in sich reinfühlen, dann kann sich so ein Verhalten doch nicht gut anfühlen.
    Ich meine fühlt es sich gut an einem Kind seinen Schlecker zu stehlen oder einem blinden Bettler einen Euro aus dem Hut zu klauen?
    Es sollte ein gutes Gefühl sein, jemandes Arbeit, die man wertschätzt und schön findet zu entlohnen – sich zu bedanken!
    Ich kann euren Frust und Ärger nachvollziehen. Klar positionieren und seine Konsequenzen daraus ziehen, ist wohl das einzige Mittel.
    Liebe Grüße Ferit

    1. Moin Ferit,

      wow, vielen Dank für diesen tollen Kommentar und die lieben Worte. Da sind wir ganz deiner Meinung.
      Damit sprichst du noch einen weiteren Punkt an… die meisten Menschen haben es inzwischen verlernt Stille zu genießen. Die ständige Reizüberflutung manipuliert die Menschen so enorm, dass einem die Worte dafür fehlen. Man braucht sich einige der Gesichter mit den leeren Augen ja nur anzugucken.

      Es kann niemals ein gutes Gefühl sein, sein eigenes Glück auf dem Leid der anderen aufzubauen. Wir können das nicht und sagen ganz klar „NEIN“ dazu. Dann lieber verzichten, sich an den Strand setzen, auf’s Meer schauen und den Tag Tag sein lassen. Allemal ein besseres Gefühl. Klar ist aber auch, dass man mit dieser Konsequenz meist allein dasteht. Es kommen schließlich genug nach, die sich darüber keinen Kopf machen und das Spiel geht munter weiter.

      Ganz liebe Grüße,
      Claudia

  4. Liebe Claudia,
    lieber Ralph,
    ach, Ihr sprecht mir so tief aus dem Herzen! Ich bin mir nicht sicher, ob es fehlende Wertschätzung, eine „Alles-egal“-Haltung oder was auch immer ist. Fest steht für mich, es ist ein gesellschaftliches Problem.
    Bei Euch ist es die Fotografie (aber auch Eure wunderschönen Berichte), bei mir ist es die Dienstleistung und sogar meine Worte (ja, man kann auch ganze Sätze und Redewendungen klauen…). Bitte verzweifelt nicht! Nach dem alten Pareto-Prinzip, dass 80:20 vorsieht, werden es wohl eher die mageren 20 % der Menschen sein, die wertschätzend handeln und leider nicht die 80 %….
    Aber wir schaffen das (ich beziehe mich jetzt mit ein, weil es mir ganz genauso geht)!
    Ganz lieben Dank für die klaren, konsequenten Worte!
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Liebe Martina,

      vielen Dank für diese lieben Zeilen.
      Wir haben uns ja schon oft darüber unterhalten und uns gegenseitig den Rücken gestärkt. Wir machen weiter, weil wir an uns glauben. Wir sagen auch mit breiter Schulter NEIN, auch wenn es mal weh tut. Keiner hat es nötig sich verbrennen zu lassen. Wo kommen wir denn hin?
      Leider sind es wohl nur 20 Prozent, aber so lange die sich finden und gegenseitig Wert schätzen, ist schon sehr viel gewonnen.

      Tolle Arbeit, Herzblut und Engagement gehören entsprechend entlohnt und dafür kämpfen wir weiter. Manchmal dauert es etwas länger, aber am Ende des Tages wird jeder kriegen was er verdient – gut wie schlecht. 😉

      Herzliche Grüße,
      Claudia

  5. Ist schon eine Frechheit fremde Bilder zu veröffentlichen, ohne dafür zu bezahlen. Egal ob kommerziell oder private Fotos. schlimm diese Heiz ist geil Mentalität!! Denn schöne Fotos haben auch einen Aufwand !!

  6. Das Problem kenne ich ich als Programmierer ebenfalls. Für den Endbenutzer, der „nur“ das Ergebnis – die Software – nutzt, ist kaum abzuschätzen, wie viel Zeit und Entwicklungsarbeit in einem Produkt steckt. Besonders dann, wenn der Entwickler viel Aufwand investiert, um dem Nutzer eine unkomplizierte, einfache Anwendung zu ermöglichen, führt diese Einfachheit wohl zu dem Trugschluss, die Entwicklung wäre genauso einfach gewesen. Eine wirkliche Bewertung des Aufwandes ist für den Endnutzer also kam möglich.
    Hinzu kommt, dass gerade im Internet mittlerweile vieles scheinbar „kostenlos“ zu bekommen ist (was natürlich ein ebenfalls Trugschluss ist).
    Beides sorgt dafür, dass die Wertschätzung und der Wert einer Arbeit vollkommen unterschätzt wird.
    Mit der Digitalfotografie sind nun auch Fotos zu Software geworden. Grafik, Illustration und technisches Zeichnen teilen dieses Schicksal ebenso, wie Musik.

    In eurer Branche fällt mir allerdings besonders auf, dass gerade im schnelllebigen Web-Alltag Qualität kaum noch eine Rolle spielt. Wenn man sieht, wie auf manchen redaktionellen Seiten Fotos veröffentlicht werden, bei denen man sich nicht mal nachträglich die Mühe gemacht hat, den Horizont gerade zu ziehen, oder die dank „Nachbearbeitung“ gnadenlos übersättigt sind, kann einen schon das kalte Grausen packen.

    Ich hoffe, ihr behaltet trotzdem auch weiterhin die Motivation, Meerart mit wundervollen Bildern und Inhalten zu füttern.

    Viele Grüße aus Hamburg von einem Hobby-Blogger und Hobby-Knipser

    1. Lieber Sascha,

      vielen Dank für deine ausführliche Worte.
      Dieses „Geiz ist Geil-Phänomen“ zieht sich leider durch fast alle Branchen durch. Ganz besonders die Kreativen müssen seit Jahren leiden. Wir kommen auch aus der Werbung und arbeiten auch jetzt mit einem kleinen Netzwerk aus kreativen zusammen. Ganz egal ob Grafiker, Webentwickler oder wir als Fotografen, alle müssen sich rechtfertigen für das was sie tun. Unglaublich!! Da wirklich keiner den Zeitaufwand sieht und keiner die ganzen Nebenkosten wie Versicherungen, Berufsgenossenschaften und und und auf dem Zettel hat. Das allein ist schon frustrierend genug und sorgt ziemlich oft für Unmut.

      Was uns jetzt aber noch zusätzlich aufregt ist, dass wir ja nun auch die Sparte der Blogger kennen und wie sich Firmen durch falsche Versprechen und Einschmeicheleien einschleichen, um billig an Content zu kommen der nur ein Ziel hat: Nutznießer ist die Unternehmung und der Blogger hat die Arbeit, darf aber in die Röhre gucken. Wir haben aus unserem Berufsleben ja schon echt viel gelernt und bloggen das ziemlich gut ab. Dennoch bekommen auch wir ständig solche Anfrage oder lesen in anderen Blogs – die es leider aus Unerfahrenheit noch nicht gelernt haben – wie sie für lau Werbung machen. Das ist eine bodenlose Frechheit.
      Und genau das muss auch kommuniziert werden.

      Für MeerART werden wir immer die Motivation behalten, denn in erster Linie machen wir es für uns und weil es uns Spaß macht. Dass wir inzwischen so viele Fans haben ist ein wunderbarer Lohn obendrauf. Firmen die auf diesen Zug mit aufspringen wollen, müssen sich dann bitteschön an faire Regeln halten, ansonsten Tschüß.

      Ganz liebe Grüße nach Hamburg zu einem Hobby-Blogger und Hobby-Knipser, der ebenfalls tolle Arbeit macht. 😉
      Claudia

      Ach eins noch…

      Diese x-beliebige Darstellung von Bildern ist uns natürlich auch seit Jahren ein Dorn im Auge, denn es tut echt weh das zu sehen. Oft natürlich auch durch Sparmaßnahmen geschuldet, denn heute muss ja jeder alles können und das geht dann eben nur halbherzig. Die Wahrheit ist aber, dass man nicht ALLES gleich gut können kann, denn dafür sind die Sachen viel zu komplex.

      Zudem kommt auch noch ein weiterer Punkt hinzu. Es gibt anscheinend genug Leute, die den Unterschied zwischen einem gut gemachten Bild und einem Schnellschuss nicht unterscheiden können. Sie sehen es einfach nicht. Besonders erschreckend ist es sogar, wenn z.B. ein Verlag ein Bild – in diesem Fall von uns – für ein Buch verwendet und es so anschneidet, dass der entscheidende, scharfe Teil des Bildes wegfällt und der unscharfe im Vordergrund. Ganz ehrlich, das sind die Momente, da möchte man lieber nicht, dass man als Fotograf erwähnt wird. 😉

      Wie du siehst es sprudelt… also höre ich hier lieber auf. 🙂

  7. Seid gegrüßt 😀
    Als ich den Bericht gelesen habe, dachte ich, ich erlebe es tatsächlich noch, dass die Welt wieder positiver wird!
    Aber wie ihr ja auch mitteilt, die „Geiz ist Geil“ Welt nervt und zerstört kostbare Ideen. Es interessiert niemanden ob der deine Arbeit wertschätzt. Stattdessen – ja wieso stellst du es im Netz wenn du nicht möchtest – das es verbreitet wird.
    Nun Resumeé – die Hoffnung stirbt zuletzt. Wäre wünschenswert wenn alle mal wachgerüttelt werden.
    Danke für diesen positiven und ehrlichen Bericht.
    Eine erfolgreiche Zeit wünsche ich Euch.

    1. Moin liebe Larissa,

      was in den Köpfen einiger Leute vorgeht ist echt nicht nachvollziehbar, aber trotzdem geben wir die Hoffnung nicht auf. Das Schöne am Bloggen ist, dass man den Mund aufmachen darf und Klartext reden kann. Das rückt auch mal wieder etwas grade. 😉 Bei all dem Frust dürfen wir aber nicht vergessen, dass es noch genug gibt, die genauso denken wie wir und die Arbeit eines anderen Wertschätzen. Ja sogar stolz darauf sind, wenn man etwas für sie gemacht hat. Es gilt halt genau diese Leute zu finden.

      Danke für deinen Kommentar und dir ebenfalls eine wundervolle und erfolgreiche Zeit.

      Sonnige Meeresgrüße,
      Claudia

  8. Wow, wir sind überwältigt von eurer Anteilnahme und bedanken uns ganz herzlich für all die tollen Kommentare. Leider hat sich aber auch gezeigt, dass es viel zu vielen so geht und es höchste Zeit wird, dass sich in den Köpfen mal was ändert.
    Eigentlich ist das nicht üblich, aber ich möchte gerne einige der Kommentare aus den sozialen Netzwerken hier noch einmal zusammenfassen damit sie nicht im Nirvana des Internets verschwinden:

    Gertrud Ruhnke-Miller: Es ist total Doof, das ihr Euch so ärgern müsst. Wenn jemand sich die Mühe und die Arbeit mit viel Liebe und Sachkenntnis macht dann sollte das auch gewürdigt werden. Wenn es etwas gibt wobei ich helfen kann, lasst es mich wissen. Trotzdem schönen Tag. So viele wissen Eure Arbeit zu schätzen und ich freue mich immer besonders auf Eure schönen Bilder und Artikel. Lg

    Holger Fährmann: Wahre Worte. Und die Spirale wird sich hier leider weiter ins Negative drehen. 🙁 Dabei steckt alleine in der Fotografie soviel Herzblut mal abgesehen von der Zeit und dem Aufwand, aber niemand zollt dem noch Respekt. Verkehrte Welt

    Claudia Reufenheuser: Wegen mir hätte Dein Beitrag noch viel deutlicher sein können! Ich finde es zum kotzen, daß mittlerweile jeder gewöhnt ist, sich im Netz einfach die Infos zu suchen/klauen ohne mal darüber nach zu denken, wie viel Arbeit dahinter steckt. 

    Dienstleitung, gleich welcher Art kostet. PUNKT!

    Wenn wir uns irgendwo beraten lassen ist es ganz normal für uns, „wenigstens“ etwas für die Kaffeekasse da zu lassen, sollten wir nichts kaufen. Mach diesen Vorschlag mal auf Deinem Blog – Die Leute „fressen“ einen….

    Petra Clauder: Wow. Klartext!!! Geht mir total unter die Haut. Und euren Frust kann ich absolut verstehen. Ich wünsche euch, dass die deutlichen Worte bei den richtigen Leuten ankommen. Und ich wünsche mir in diesem Zusammenhang ein Umdenken in der Gesellschaft. Obwohl ich denke, dass der Egoismus und die Selbstbedienungsmentalität am Ende die Oberhand behalten wird. Aber solange es Menschen wie euch gibt, die ihre Arbeit sehr gut machen und das mit viel Liebe und Engagement, und sich dabei nicht scheuen, Missstände offen anzusprechen, darf man auf die Zukunft hoffen 🙂 🙂 🙂  Ihr habt alles Recht der Welt, eure Stimme zu erheben. Und viele folgen euch dabei. Ich auf jeden Fall!!!!!

    Werner Schumacher: Davon kann wohl jeder frei Fotograf ein Lied singen und gemeinsam wären wir ein Chor von beeindruckender Größe, denn es ist genau das selbe Lied, das wir singen… Mein witzigstes Erlebnis: eines Tages hatte sich bei mir irgend so ein Fuzzi gemeldet, der mit einem Kiel-Bild von mir, seine Homepage schmücken wollte . natürlich umsonst. Weil er mir aber sehr gut aufgestellt schien, empfand ich das besonders unverschämt und und habe gar nicht weiter geantwortet. Ca. ein Jahr später sah ich ihn dann bei der Maischberger herumlabern, in seiner Funktion als transatlantischer Sicherheitsexperte…

    Ulrike Hewawasam:
     Recht habt ihr und ihr macht so tolle Bilder .Es ist traurig das Geitz , Geil ist ,und die Menschen stolz sind , mal wieder was umsonst oder billig zubekommen .

    Stefan Urb: Leider glauben viele, dass ihr euch „nur“ bereichern wollt. An die stinknormalen Fixkosten, die jeder von uns zu begleichen hat, denkt keines dieser Unternehmen.

    Sandy Neumann: Hallo ihr Lieben, sehr gut auf den Punkt gebracht. Mich stört das selbst auch, im Besonderen auch der Ton, der da oft angeschlagen wird. Ich danke euch auch, für eure dezidierten Gedanken aus Sicht professioneller Fotografen. Ein schönes Wochenende

    Christa Schwedes: das is bestimmt schon lange überfällig  sowas brennt einem ja in der Seele   …es scheint allerdings ein globales Ding  u.a. im Gesundheitswesen bekomm´ich auch immer öfter die Krise *grrrr* …allerdings hätten wir uns durch Euren Blog nie kennengelernt 

    Fusenig Uschi: Ihr veröffentlicht immer wunderbare Bilder und jedem sollte klar sein,dass die Motive nicht einfach vor der Haustür zu finden sind.Die Welt ist schon seltsam geworden:Jeder möchte alles haben,aber am liebsten nichts dafür tun oder bezahlen.
    Macht trotzdem weiter-zur Freude der Menschen,die eure Arbeit zu schätzen wissen-vielen Dank von mir!

    Marita Sünder: Danke für Eure klaren und wahren Worte. Es macht traurig wenn man das so liest was sie alle machen mit Euren tollen Fotos und der Arbeit.Habt ihr nicht verdient. Habt ihr nicht die Möglichkeit Eure Bilder die ihr ins Internet reinsetzt abzusichern.Wünsch Euch viel Erfolg dies zu ermöglichen.

    Thomas Grützmann: Ich finde Ihr habt das noch vorsichtig formuliert! Es ist wirklich eine, mit Verlaub, Sauerei und von Ehrenkodex keine Spur

    Waltraud Schuhmann:
     Das tut mir sehr leid,dass ihr euch so ärgern müsst?aber diese Abzocke ist anscheinend überall Gang und Gäbe

    Beate Zoellner: Bin – wie Ihr ja wisst – absolut der gleichen Meinung wie ihr… Seit Monaten bin ich dabei, meine Bilder, die diese Agentur (wir meinen ja die gleiche, haben dieselben Mist-Erfahrungen damit gemacht) gießkannenmäßig an sämtliche „Partner“-Agenturen weltweit (!) verteilt hat, zu löschen. dpa ist richtig stinkig auf mich und meinen Anwalt – ist mir egal – ich möchte, dass meine Fotos fair bezahlt werden. Und komisch: Je mehr ich auf diese Wertschätzung poche, desto besser läuft´s bei mir… Ich könnte mir vorstellen, dass man sich als Fotograf diesen Respekt auch durch „nein“ sagen verdient. „Nein, nicht für den Preis – gucken Sie gerne bei Agenturen wie Fotolia, Shutterstock und wie sie alle heißen. Die haben auch schöne und preiswerte Bilder. Kann aber passieren, dass der Konkurrent exakt mit denselben Billig-Bildchen wirbt. Das ist dann eben Ihr Pech. 😉

    Barbara Burroughs: Das tut mir sehr leid für euch.Ich liebe eure schönen Beiträge und hoffe ihr macht weiter.Danke für eure schöne Arbeit.

    Annett Mirsberger: Ich kann Euch so gut verstehen! Ich habe da auch schon so einiges erlebt, die Wertschätzung der Fotografie lässt wirklich bei vielen sehr zu wünschen übrig  Glücklicherweise gibt es aber auch immer noch viele, die einen gesunden Verstand haben. Ich wünsche Euch ein sonniges und fröhliches Wochenende!

    Sylvie Ladyredhair:
     Moin, liebe Claudia und lieber Ralph, gut es ANZUSPRECHEN UND EINHALT ZU FORDERN. Nicht gut SICH ZU ÄRGERN… Genießt die herrlichen Sonnenschein und DANKE für MEERART  <3

    Natascha Münkemüller: Auf den Punkt gebracht. Danke.

    phlora.de: Danke für diesen Text

    Michael Rübcke: Word!!!

    Markus Langenbach: Da könnt Ihr ja von Glück reden… das überhaupt noch dumme Anfragen kommen und nicht einfach abgespeichert wird hier im Netz. Würde es nicht helfen alle Bilder mit Wasserzeichen zu versetzen ( ich weiss, sieht nicht toll aus) aber doch nur so könnt Ihr eure Bilder beschützen. Gut-gegen den weiteren Weiterverkauf kann man dann nicht's tun ? …. ach Mensch. . Schade

  9. Manchmal ist man sprachlos was sich so manch einer leistet sich mit fremden Federn schmücken das ist das letzte und macht einen traurig ,es ist aber schön das ihr euch mal Luft macht und es auch öffentlich macht was es doch für schlechte Menschen gibt .Wir sind doch froh das ihr uns mit euren Fotos und den dazugehörigen Text den Tag verschönert und wir nicht dafür Zahlen müssen,da können die die es Professional nutzen möchten doch Zahlen oder sich selbst auf den Weg machen dann wissen die mal wieviel Zeit das beansprucht,ach Ärgert euch nicht so sehr wir schätzen eure Arbeit sehr und freuen uns jeden Tag aufs neue über eure Fotos und Berichte und wenn ich dafür Zahlen müste ich würde es gern tun Danke das es euren Blog gibt ganz lieben Gruß Martina

    1. Liebe Martina,

      da hast du absolut Recht. Wir sind echt ganz oft sprachlos, daher musste dieser Beitrag auch mal sein.
      Erst recht weil uns unser Blog MeerART so am Herzen liegt und da haben wir erst recht keine Lust ausgenutzt zu werden.

      Vielen Dank Martina, für deine lieben Worte und, dass du uns schon so lange begleitest. 😉

      Liebe Grüße,
      Claudia

  10. Hallo Ihr 2,

    ein toller Artikel, der einen wütend und traurig macht. Und das Schlimme ist, das man eigentlich nichts dagegen machen kann.

    Dieser Staat wird nicht demokratisch von gewählten Volkvertretern regiert sondern von Lobbyisten die gnadenlos die Interessen der Großindustrie durchsetzen. Und keiner kann sie hintern!!! Nur noch Lug und Trug auf dem Rücken der Kleinen und kräftig Knete für die Grossen!!
    Hauptsache der Bundesverkehrsminister hat genug Wattebäuschchen um die Autoindustrie damit zu bewerfen, ja keinem wehtun und wir haben für teures Geld den Schrott gekauft und haben jetzt den Ärger.
    Glyphosat ist dasselbe, gute Arbeit ihr Lobbyisten!! NOTE 1
    Und so könnte ich eine Aufzählung machen, die den Rahmen sprengen würde. Nur noch Filz und Korruption und Vetternwirtschaft. Und dann kommen die Rechtsparteien….man kann nur hoffen, das sich die Geschichte nicht wiederholt.
    Haltet die Ohren steif und macht weiter!!! Ich habe nie geglaubt das in diesem blog mal solche Themen auftauchen, aber was sein muss muss sein und das ist gut so!!
    Und das grosse Echo gibt Euch ja recht!!!!
    Wenn Ihr mal wieder in der Ecke seit schaut mal vorbei, ich habe einige wunderschöne neue Dinge in meiner Sammlung und hier kommt die grosse Politik nicht so geballt hin:)
    Liebe Grüsse Harald

    1. Lieber Harald,

      vielen Dank für diese ehrlichen Worte, die wir alle doppelt unterstreichen.
      Die Liste wäre in der Tat unendlich und es macht so traurig.

      Das Schöne an Blogs ist, ihnen kann keiner den Mund verbieten und man kann/darf/sollte seine Meinung sagen. Das haben wir getan und werden wir auch weiterhin. Wat mutt dat mutt!

      Oh das klingt spannend. Wir werden sicherlich nach unserem Umzug (wenn es denn endlich mal klappt) bestimmt noch das eine oder andere maritime Accessoires gebrauchen können.

      Ganz liebe Grüße auf die verträumte Insel.
      Liebe Grüße,
      Claudia

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