Hamburger Fischmarkt – Nach mir die Sintflut

Jede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger Fischmarkt // Foto: MeerART

Letzten Sonntag sind wir ganz spontan nach Hamburg gefahren. Eigentlich wollten wir nur gemütlich am Fischmarkt Richtung Oevelgönne flanieren und hofften auf ein paar schöne neue Aufnahmen. Da wir gegen Mittag am Fischmarkt ankamen, sind wir mitten in die Aufräumarbeiten vom morgendlichen Fischmarkt reingeplatzt und waren total schockiert. Müllberge über Müllberge lagen auf der Straße.

Einmal mehr wurde deutlich, dass wir mit dem Finger gar nicht immer auf andere Länder zeigen müssen. Wir selbst in Deutschland haben dieses Problem und wie man sieht, ein nicht unerhebliches.

Jede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger FischmJede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger Fischmarkt // Foto: MeerARTarkt // Foto: MeerART

Wie kommt der Müll von der Stadt in die Meere?

Diese Frage wurde uns schon oft gestellt, wenn wir versuchen über die Folgen des Plastikmülls aufzuklären. Besser als heute hätten wir die Frage niemals beantworten können, dabei handelt es sich hier nur um ein Beispiel.

Jede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger Fischmarkt // Foto: MeerART

Wir hatten von der Szenerie gleich ein paar Bilder gemacht und diese noch im selben Moment auf Facebook gepostet. Die Resonanz unserer Leser war erstaunlich, denn offenbar sind sich die Verbraucher der fatalen Folgen für die Umwelt mehr bewusst als eine Metropolregion wie Hamburg.

Jede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger Fischmarkt // Foto: MeerART

Fragen wie… Wie kann das sein? Warum stehen denn da nicht wenigstens Gitterboxen? Oder, was sagen denn die Behörden dazu? Warum nehmen die ihren Müll nicht wieder mit? Drohen denen denn keine Strafen? Und und und…

Ist der Hamburger Fischmarkt noch zeitgemäß?

Wir finden, so jedenfalls nicht. Wie kann das sein, dass in der heutigen Zeit, wo das Thema Plastikmüll in den Medien allgegenwärtig ist, eine Touristenattraktion wie der Hamburger Fischmarkt solche Umweltsünder sind?

Jede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger Fischmarkt // Foto: MeerART

Immer mehr Geschäfte verzichten wenigstens schon mal auf die Ausgabe von Plastiktüten, aber in Großstädten wie Hamburg scheint es nach wie vor normal zu sein, dass die Händler vom Fischmarkt all ihren Müll einfach auf die Straße kippen dürfen. Getreu dem Motto: „Nach mir die Sintflut“.

Jede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger Fischmarkt // Foto: MeerART

Hamburg, sonst schmückst du dich nach außen doch auch immer damit so modern und fortschrittlich zu sein. Warum lasst ihr dann zu, dass wöchentlich allein nur von dieser Veranstaltung so viel Müll in die Umwelt gelangt? Ist euch das egal?

Hamburg, denk doch mal nach

Ehrlich gesagt haben wir keine Ahnung wie das von den Behörden für die Händler geregelt ist. Wir nehmen einfach mal an, dass man von Händlerseite weiß oder sich darauf verlässt, dass die Stadtreinigung es schon richten wird. Und in der Tat, die sind natürlich vor Ort. Aber bei den Tonnen von Müll sind die nicht überall gleichzeitig und so geschieht es, dass jede Menge Plastikmüll oder Styroporboxen vom Wind davongetragen werden.

Jede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger Fischmarkt // Foto: MeerART

Dreimal dürft ihr raten wohin?! In die Elbe natürlich und von dort schnurstracks in die Nordsee. Wenn ich mir vorstelle, dass dies jeden Sonntag, also mindestens 52 Mal im Jahr passiert, dann mag ich mir gar nicht ausmalen, wie viel Müll nur allein von dieser einzigen Veranstaltung in der Elbe bzw. im Meer landet.

Jede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger Fischmarkt // Foto: MeerART

Hamburg, das ist nicht nur völlig uncool, sondern auch eine Ohrfeige für all diejenigen, die stets darauf achten Müll zu vermeiden.

Hamburg, schönste Stadt der Welt?

So jedenfalls nicht, denn egal wohin man blickt, liegt Müll. Tonnen von Müll liegen auf den Straßen, in den Grünstreifen, am Ufer, auf Spielplätzen.

Jede Menge Müll auf dem Platz vor den Fischauktionshallen nach dem Hamburger Fischmarkt // Foto: MeerART

Natürlich kommt der nicht nur allein von derartigen Veranstaltungen, das ist schon mal klar. Es gibt leider immer noch genug Leute, die ihren Müll achtlos auf die Straße werfen. Und trotzdem wünschen wir uns ein Umdenken, damit Hamburg nicht nur Vorbild, sondern auch in Zukunft die schönste Stadt der Welt ist/bleibt/wird. 🙂

Meer, Wohnen & Genießen

Verliebt in den Norden - weil der Norden glücklich macht.

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12 Kommentare zu „Hamburger Fischmarkt – Nach mir die Sintflut“

    1. Moin liebe Gerti,

      sehr gern. Danke für deine Zeilen.
      Damit hast du recht, denn es betrifft in diesem Fall den Hamburger Fischmarkt und ja nicht nur da. Im Hamburger Hafen, ach eigentlich in der ganzen Stadt ist es derart vermüllt. Man muss sich nur mal die Grünflächen an den Straßen ansehen. Uns blutet bei dem Anblick immer das Herz, da es sich bei allem immer noch nur um die Spitze des Eisberges handelt.

      Wir glauben aber, dass sich da nicht nur eine Stadt wie Hamburg Gedanken machen sollte, sondern wir alle, denn diese Vermüllung findet überall statt. Wir alle müssen noch mehr dazu beitragen, dass wir solche Bilder nicht sehen müssen, indem wir selber eigenverantwortlich handeln und nicht mit dem Finger auf andere zeigen.

      Liebe Grüße,
      Claudia

  1. Liebe Claudia,
    lieber Ralph,
    danke für Euren Bericht! Ich könnte mich stundenlang aufregen, warum wir Menschen so ignorant sind. Das was Ihr beschreibt, ist das Große oder zumindest Größere, aber im Grunde fängt es beim Kleinen an.
    Im Supermarkt ärgere ich mich, wieso Bio-Produkte zigfach in Plastik verpackt sind. Warum müssen Zeitschriften-Abos in Plastik verpackt sein, warum schmeißt man seinen Müll einfach in die Landschaft statt in den nächsten 10 Meter entfernt stehenden Mülleimer… Die Liste kann unendlich fortgeführt werden. Ihr schafft Bewusstsein in den Köpfen der Menschen (wobei ich befürchte, es kommt nicht bei denen an, denn wir leben bereits so bewusst wie möglich oder versuchen es immer wieder) und das ist sicherlich das Einzige, wie man solche Dinge angehen kann.
    Und man kann die Stadtverwaltungen und Ämter in die Pflicht nehmen. Ich hoffe, Euer Artikel stößt bei den richtigen Wichtigen auf Gehör.
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Liebe Martina,

      dem könnten wir uns anschließen.
      Was mich ehrlich gesagt am meisten ärgert, dass es immer soooo lange dauert, bis etwas passiert bzw. geändert wird. Alle reden, aber keiner handelt. Und unsere Politiker schon mal gar nicht.

      Wozu der ganze Verpackungsmüll überhaupt?
      Warum die Bio-Produkte im Supermarkt in Plastik eingeschweißt sind, hatten wir schon mal recherchiert. Damit die Bio-Produkte nicht mit den Nicht-Bio-Produkten vermischt/verwechselt werden, sind die eingeschweißt. Die Anzahl von Bio-Produkten sei geringer, als die der Nicht-Bio-Produkte, daher entschuldigt man sich damit, dass man so weniger Verpackungsmaterial produziere. Die Antwort ist zwar auf der einen Seite logisch, aber auch ein Widerspruch für alles wofür Bio steht, nämlich für Nachhaltigkeit.

      Trotzdem frage ich mich wieso schaffen es Länder wie Frankreich, aber Deutschland nicht? Hier lässt man sich einschüchtern. Stell dir mal vor… Firmen, die den Verpackungsmüll herstellen drohen sogar damit zu klagen, sollte man auch nur darüber nachdenken, den unnötigen Verpackungsmüll zu verbieten. Sollen die doch lieber über ressourcenschonende Materialien nachdenken. Schließlich leben die doch in der gleichen Welt wie wir.

      Was man auf den Bildern nicht sieht und was wir auch gar nicht erwähnt haben ist, dass nicht nur Verpackungsmüll auf die Straße geworfen wird, sondern auch jede Menge Lebensmittel. Auch das könnte doch anderes geregelt werden. Die Tafeln würden sich jedenfalls freuen, denn die wissen gar nicht mehr, woher sie die ganzen Lebensmittel beziehen sollen, um die Bedürftigen zu versorgen.

      Unserer Wegwerfmentalität hat damit angefangen, dass alles immer billig zu haben ist. Neu kaufen ist billiger, als reparieren, also weg mit dem Alten. Das zieht sich durch alles durch. Ein Stichwort sind unsere Handys und Smartphones… wie oft wir die austauschen… Aber wie du schon sagst, die Liste wäre lang.

      Danke an euch und danke an alle anderen, die versuchen, ihren ganz persönlichen Teil dazu beizutragen, ganz egal wie klein oder groß dieser ist.

      Herzliche Grüße,
      Claudia

  2. Hallo Claudia &Ralph danke das ihr das Thema aufgreift.Bin nicht für den Plastikmüll.Hier auf den Wochenmärkten sieht es auch am Ende aus.Wenn ich auf dem Markt gehe hab ich Korb und Leinenbeutel dabei.Es muß was geschehen mit dem Plastik.Rewe hat schon etwas gemacht und Lidl hat auch schon nachgezogen warum die anderen nicht.Aber es ist halt so die Menschheit wird erst wach wenn es zu spät ist.

    1. Liebe Marita,

      danke für deine Worte zu diesem Beitrag.

      Irgendwie konnten wir diese Bilder nicht stillschweigend hinnehmen. Uns ist zwar auch klar, dass wir damit bei den Beteiligten wohl nichts erreichen werden, aber weggucken ging für uns irgendwie nicht. Keiner ist perfekt und jeder macht auch mal aus Gedankenlosigkeit Fehler, aber bei all der Aufklärung zum Thema Plastikmüll, fanden wir die Art und Weise, wie dort damit umgegangen wird sehr erschreckend.

      Auch wenn es schwer fällt oder evtl. Mehrkosten bereitet, aber wir finden schon, dass man auch bei Veranstaltungen wie dem Hamburger Fischmarkt umdenken sollte.

      Liebe Grüße,
      Claudia

  3. Der Hamburger Fischmarkt ist schon lange nicht mehr das was er mal war . So wie ich den noch kenne . Schon die Größe , die vor irren vielen Jahren den Fischmarkt verkleinert hat . Die Rivercasematten die bei jeder Sturmflut abgesoffen waren . Deshalb auch geschloßen wurden .
    Und die kleinen Spilunken ( Kneipen ) am Rand vom Markt , ( auf Höhe wo die Fischhalle ist ) , die zum Fischmarkt gehörten . Dort waren die zu finden , die den Fußboden “ gekehrt “ hatten ,…weil sie von der Nacht übriggeblieben waren . 🙂 Die Kneipen waren wirklich spannend , weil es dort eine Menge verschiedene Arten von Menschen gibt oder gab .
    Ein schönes ruhiges , angenehmes Wochenende wünsche ich euch allen . 🙂
    lieben Gruß regina

    1. Moin Regina,

      stimmt, der Fischmarkt ist lange nicht mehr das was er mal war, obwohl ich die Klappe da gar nicht so weit aufreißen darf, denn auf dem eigentlichen waren wir schon ewig nicht mehr. Vielmehr hatte es uns in der Tat geschockt, wie es im Nachhinein mit dem ganzen Müll aussieht. Seitdem wir uns mit dem Thema Plastikmüll beschäftigen, fällt einem das ganz besonders auf.

      Wir wünschen dir noch einen kuscheligen Sonntag.

      Liebe Grüße,
      Claudia

  4. Leider ist es ja nun einmal so, das es scheinbar eine immer größere Gleichgültigkeit gibt. Nicht nur in diesem Zusammenhang. Hoffnung macht aber auch das es so einige Menschen gibt die das nicht stillschweigend hinnehmen.

    Gurß Dirk

  5. Das sind keine schönen Bilder aber sehr wichtig, das man darüber schreibt und auch redet. Mich stören die Menschen extrem, die so ein Verhalten an den Tag legen und alles vermüllt hinterlassen. Wir in Magdeburg haben auch einen kleinen Fischmarkt, da ist aber zum Glück Ordnung!!! Das Ordnungsamt schaut genau hin wer was hinterlässt und droht mit Sanktionen

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