Erntezeit im Alten Land

Impressionen aus dem Ostanbaugebiet an der Niederelbe, dem Alten Land // Foto: MeerART

Der Herbst ist da, das lässt sich nun absolut nicht mehr leugnen. Doch auch diese Jahreszeit hält so viele Schätze für uns bereit, ganz besonders zur Erntezeit. Darum haben wir uns bei diesem sonnigen Herbstwetter in ein wahres Obstparadies begeben, dem Alten Land.

Impressionen aus dem Ostanbaugebiet an der Niederelbe, dem Alten Land // Foto: MeerART

Besucher zieht es aber nicht nur wegen des Obstanbaus ins Alte Land. Ebenso faszinierend sind die alten und zum Teil historischen Fachwerkhöfe mit ihren imposanten Prunkpforten (Altländer Tore). Als Ausgangspunkt für unsere Tour zog es uns nach Jork. Hier steht ein weiteres beliebtes Touristenziel, die Mühle Aurora.

Impressionen aus dem Ostanbaugebiet an der Niederelbe, dem Alten Land // Foto: MeerART

Sie befindet sich im Ortsteil Borstel auf einem Schlafdeich (Binnendeich). Ein Schlafdeich bzw. Binnendeich ist ein Deich, der auf der Landseite eines bestehenden neueren Deiches liegt. Er bildet quasi eine zweite (schlafende) Deichlinie und bietet zusätzlichen Schutz bei extremem Hochwasser.

Impressionen aus dem Ostanbaugebiet an der Niederelbe, dem Alten Land // Foto: MeerART

Von hier möchten wir einen Teil des Obstmarschenweges abgehen. Einen Teil trifft es in der Tat, denn er ist knapp 100 Kilometer lang und durchzieht eines der größten Obstanbaugebiete der Welt. Der Weg führt durch die südlichen Elbmarschen in Kehdingen vorbei an Stade und durch das Alte Land bis nach Hamburg. Die schönsten Jahreszeiten für eine Erkundungstour sind der Frühling, wenn die Bäume in voller Blütenpracht stehen und eben im Herbst zur Erntezeit.

Impressionen aus dem Ostanbaugebiet an der Niederelbe, dem Alten Land // Foto: MeerART

Weltweit gibt es 20.000 Apfelzüchtungen und nur ca. 1.500 Sorten wachsen davon in Deutschland. Dafür stammt fast jeder dritte deutsche Apfel aus dieser Region. Jork war oft Ausgangsort für mehrere Neuzüchtungen von Apfelsorten, wie zum Beispiel dem Glostar, der als Kreuzung aus Glockenapfel und Richared Delicious hervor ging. Ziel bei Neuzüchtungen ist, dass die Äpfel immer knackig aussehen müssen und den Lager- und Transportbestimmungen gerecht werden. Leider oft zu Lasten des Geschmacks.

Impressionen aus dem Ostanbaugebiet an der Niederelbe, dem Alten Land // Foto: MeerART

Auf den Straßen und auf den Feldern, überall hört man kleine Traktoren knattern, die auf kleinen Hängern die noch leeren bzw. vollen Holzkisten hinter sich herziehen. Wenn man diese knackigen Äpfel so an den Bäumen hängen sieht, möchte man sich am liebsten gleich einen pflücken und rein beißen. Die Möglichkeit gibt es aber ganz offiziell. Im Alten Land gibt es viele Höfe, die Äpfel zum Selberpflücken anbieten.

Impressionen aus dem Ostanbaugebiet an der Niederelbe, dem Alten Land // Foto: MeerART

Unser Weg führte uns weiter an der Elbe nach Borstel zum Museumshafen. Dank der vielen Hinweisschilder und der Apfelkiste  tauchen wir ein wenig ein in die lange Tradition des Obstanbaus. Urkundlich nachgewiesen ist dieser bereits seit dem Jahr 1316.

Impressionen aus dem Ostanbaugebiet an der Niederelbe, dem Alten Land // Foto: MeerART

Doch ohne die Schifffahrt wäre die Vermarktung der vielen Kirschen, Pflaumen, Birnen und Äpfeln infolge der fehlenden festen Landverbindungen nicht möglich gewesen. Laut Steuerregister waren Ende des 18. Jahrhunderts noch 59 Schiffe mit Liegerecht in Borstel gemeldet. Mit dem Ausbau des Straßennetzes verlor die Schifffahrt jedoch als Transportweg immer mehr an Bedeutung.

Impressionen aus dem Ostanbaugebiet an der Niederelbe, dem Alten Land // Foto: MeerART

Seit einigen Jahren ist aus dem Hafen Borstel ein Museumshafen geworden. Etwas einsam liegt hier als Erinnerung die Tjalk „Annemarie“, auf welcher damals noch unter dem Namen „Frieda“ von 1925 bis 1938 der Landwirt und Schiffer Johann Barfels das Obst von der Lühe vorwiegend auf die Märkte nach Hamburg transportierte.

Tolle Rezepte mit Äpfeln findet ihr natürlich auch bei uns auf MeerART. Schaut einfach mal unter der Rubrik Rezepte und lasst euch inspirieren. 😉

Der Kalender "Apfel/Malus" // Foto: R. Kerpa

Und wer sich an Äpfeln in jeder Lebenslage nicht satt sehen kann, für den haben wir einen Kalender-Tipp. Die Bilder dazu sind alle in unserem Garten entstanden. Bestellen kann man den Kalender über das Kalenderhaus: Den Wandkalender gibt es in den Größen A5, A4, A3 und A2.

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2 Kommentare zu „Erntezeit im Alten Land“

  1. Ihr Lieben,
    vielen Dank für diesen ganz besonders interessanten und informativen Bericht mit den traumhaften Bildern. Das alte Land ist ja mehr als eine Reise wert! Bin ganz begeistert und könnte sofort wieder weg.
    So richtig leckere alte Apfelsorten zu finden ist gar nicht so leicht, die bekommt man aber bestimmt noch im alten Land. Selbst hier im Bioladen um die Ecke gibt es nur so „moderne“ neue Sorten. Aus Dänemark habe ich mir eine Riesentüte mit Sommeräpfeln mitgebracht (frage mich nicht, wie die Sorte auf Dänisch heißt) – oh, sind die lecker. Winzig klein zum Teil, aber der Geschmack ist umwerfend!
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Liebe Martina,

      sehr gern.
      Das Alte Land ist schon eine ganz spezielle Region für sich. Manchmal ahnt man gar nicht, was für Schätze direkt vor der Haustür schlummern. Ganz besonders spannend finde ich die Entwicklung zu früher und heute. Heute wird in den Medien immer von einer Globalisierung gesprochen, taucht man aber in die Geschichte ein, kann man feststellen, dass das gar nicht neu ist. Allein bei uns an der Küste, wo finden sich überall Spuren von Holländern, Dänen etc. Einfach spannend.

      Und zu den Äpfeln, tja selbst im Alten Land gibt es nur noch ganz wenige Bauern mit alten Sorten. Die meisten haben sich auf die modernen Sorten eingeschossen, eben das, was der Handel verlangt. Leider.
      Hach, wenn ich nur an Apfel denke, fallen mir wieder lauter tolle Rezepte ein. Irgendwie würde ich ja gerne mal ein Buch über Äpfel schreiben. 🙂

      Das mit euren Äpfeln aus Dänemark hört sich aber fast so an, als wäre das eine alte Sorte. 😉 Ganz bestimmt ist sie das, sonst wären sie nicht so lecker.

      Viele liebe Grüße,
      Claudia

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