Auf ganz besonderen Wegen der Langsamzeit – die Geltinger Birk
Als wir zum ersten Mal gehört haben, dass es in Deutschland noch wilde Pferde geben soll, staunten wir nicht schlecht. Wo soll das denn wohl sein? Auch noch an der Ostsee? Prima, dann mal nichts wie hin.
An der nordöstlichen Landspitze Angelns, am Ausgang der Flensburger Förde, liegt das Naturschutzgebiet „Geltinger Birk“. Es ist mit einer Gesamtfläche von 773 Hektar das größte Naturschutzgebiet des Kreises Schleswig-Flensburg. Es gibt drei Startmöglichkeiten für den ca. zwölf Kilometer langen Weg um die Birk, entweder vom Geltinger Noor, der Mühle Charlotte bei Goldhöft oder vom Falshöfter Leuchtturm. Bei allen stehen Parkplätze zur Verfügung.
Zauberhafte Ferienhäuser in der Birk
Wir haben uns für Goldhöft entschieden. Nachdem wir unser Auto abgestellt hatten und uns auf den schmalen Weg zum Naturschutzgebiet aufmachten, fielen uns als Erstes ganz niedliche kleine Ferienhäuschen mit traumhaftem Blick zur Ostsee und zur Mühle „Charlotte“ auf.
Am liebsten hätte ich hier schon halt gemacht, meine Koffer ausgepackt, um in einem der Häuschen die Terrasse in Beschlag zu nehmen und diesen gigantischen Blick auf sich wirken zu lassen. Aber nicht schlapp machen, wir wollen ja nun Wildpferde (Koniks = kleines Pferdchen) sehen, also los und weiter des Weges. Es führen übrigens vier Rund-Wanderwege durch das Naturschutzgebiet und sie tragen so lustige Namen wie Eulenweg, Möwenweg oder Rinderweg. Diese Wege lassen sich alle auch hervorragend mit dem Fahrrad erkunden.
(M)ein wildes Schleswig-Holstein
In dem Küstensaum, der bereits seit 1934 unter Naturschutz steht, gibt es eine Vielzahl von Tierarten, die hier auf verlandenden Schilfsümpfen, Salzwiesen, flachen Dünen, Sumpf- und Heideflächen, Mooren und lichten Wäldern leben. Im Laufe eines Jahres können hier rund 200 Vogelarten beobachtet werden, darunter auch wieder fast täglich der Seeadler. Zu den über 90 Brutvogelarten gehören Graugans, Kranich, Knäkente, Mittelsäger, Tüpfelralle, Zwergseeschwalbe, Rotschenkel, Neuntöter, Sprosser, Karmingimpel, Blau-, Schwarz- und Braunkehlchen.
Im Gebiet befindet sich zudem eine Graureiher- und Kormorankolonie. Und wer es lieber größer mag, der kann hier außer den Wildpferden auch schottische Hochlandrinder (Highland Cattles) sehen. Beim Rundgang fällt die Vielfalt dieser Landschaft auf. Eben noch am Wasser, kreuzt du bald den Wald oder durchquerst Wiesen und Felder. Einfach fantastisch diese Landschaft. Plötzlich war es vorbei mit der Stille. Aus der Ferne ertönten Wiehergeräusche.
Tatsächlich, es gab sie wirklich. Vor uns, leider viel zu weit weg, graste eine ganze Herde dieser wundervollen Tiere. Man spürte selbst aus der Entfernung wie sie vor Kraft nur so strotzen. Wie gern hätten wir mich jetzt auf eines der Pferde gesetzt, um mit ihnen diese unbändige Freiheit zu erleben. Leider trennte uns von diesem Traum ein Stacheldrahtzaun. Zudem dürfen die Wege nicht verlassen werden, damit die Tiere nicht gestört werden und alles möglichst natürlich und unberührt bleibt.
Wir hätten es gerne für euch in Bildern festgehalten, aber die Pferde waren einfach zu weit weg. Aber wir kommen wieder, ganz bestimmt. Für alle, die nicht warten können, gibt es tolle Informationen auf Wildpferde Geltinger Birk
2 Kommentare zu „Die Geltinger Birk und ihre Wildpferde“
Wenn ich die Artikel lese , riecht ich das Meer. Ich liebe die Gegend um die Flensburg Förderung und die Schlei. Mein Lieblings Ort ist Maassholm. Dort habe ich die schönsten Urlaube verbracht.
Liebe Elke,
das freut uns, dann ist bei dir angekommen was wir mit dem Beitrag sagen wollten.
Die Gegend da oben ist wirklich traumhaft schön und so vielfältig. Wir sind überglücklich in einem Land leben zu dürfen, welches andere nur aus dem Urlaub kennen.
Auch Maasholm ist zuckersüß und die Förde, die Schlei und vor allem die Geltinger Birk.
Liebe Grüße,
Claudia