Hamburg macht sich chic, und zwar richtig
Hochwasserschutz muss nicht immer ein hässliches Bollwerk sein, es geht auch anders. In Zukunft kann jeder im Hamburger Hafen in der ersten Reihe sitzen und sich dem quirligen Treiben hingeben.
Gefühlt ist Hamburg, und ganz besonders der Hafen, eine Dauerbaustelle. Um so schöner ist es, wenn Baumaßnahmen zum Ende kommen und sich wieder ein wenig Entspannung breit macht. Entspannung könnte auch das Motto für das neueste Hochwasserschutzprogramm gewesen sein, denn die treppenartigen Einschnitte geben dem Hamburger Bollwerk gegen Sturmfluten ein ganz neues Gesicht.
Die Treppenstufen der „Hochwasserschutzanlage Niederhafen“ – so lautet der offizielle Titel dieser Baumaßnahme -, erinnern irgendwie an eine Arena. Nur dass man hier nicht auf eine Veranstaltung warten muss, denn es gibt immer etwas zu sehen. Der Hamburger Hafen initiiert sich quasi selbst. Und wer kann diesem Anblick schon widerstehen?!
Ein wenig Geduld müssen wir wohl noch haben. Der erste Teil vor dem City Sporthafen wurde zwar kürzlich fertiggestellt, sogar zwei Monate früher als geplant, dafür ist der zweite Bauabschnitt zwischen Landungsbrücken und Überseebrücke in vollem Gang.
Die neue rund 625 Meter lange Flaniermeile im Hafen ist breiter als die alte und bietet mit ihren Treppenstufen jede Menge zusätzlichen Platz zum Verweilen. Atemberaubend sind auch die Kosten, denn das Bauprojekt kostet insgesamt 78,1 Millionen Euro. Unglaublich, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Hamburg setzt natürlich auch im Hafen verstärkt auf den Tourismus, weshalb man sich beim Hochwasserschutz nicht nur auf die Ingenieure verlassen hat, sondern auch nach den Entwürfen der international renommierten Londoner Architektin Zaha Hadid gebaut hat.
Zwischen Baumwall und Landungsbrücken wird die Promenade nun von Treppenkegeln geprägt, die zum Verweilen und Flanieren einladen. Das Konzept soll auch im zweiten Abschnitt fortgesetzt werden, der voraussichtlich Ende 2018 abgeschlossen sein wird. Selbst die Treppenanlagen zur Straße hin sollen den Blick auf Promenade und Schiffsmasten ermöglichen. Bis dahin müssen wir uns also noch in Geduld üben.
Das frühere Restaurant an der Überseebrücke musste für den neuen Hochwasserschutz weichen. Nach Fertigstellung des neuen Bauwerks wird es im Inneren auch wieder eine Parkgarage geben. Um die alte finde ich es ehrlich gesagt nicht schade.
Bis dahin konzentrieren wir uns einfach auf das was im Hafen besonders spannend ist – Schiffe gucken. 😉
Übrigens: Hamburg ist seit 1990 dabei seine Deiche und Flutmauern um mehr als einen Meter zu erhöhen, um für den anstehenden Meeresspiegelanstieg gewappnet zu sein. Das dürfte wohl eine Daueraufgabe sein.
4 Kommentare zu „Hochwasserschutz mit Stil“
Liebe Claudia,
obwohl mir der Hamburger Hafen ja sehr vertraut ist, habt Ihr mir da wieder schöne neue Perspektiven gezeigt.
Ich freue mich auf den Frühling und auf besseres Wetter, um mal wieder nach Herzenslust am Hafen und im Hafen zu „flanieren“.
Vielleicht treffen wir uns da ja auch mal zu einer kleinen Hafenrundfahrt. 🙂
Herzliche Grüße
Karin
Liebe Karin,
vielen Dank.
Das ist ja irgendwie das Schöne daran, jeder hat seine ganz eigene Sicht auf die Dinge. Freut uns, dass dir unsere gefällt. 😉
Oh ja, der Frühling darf nun wirklich kommen. Schon allein für die ganzen Termine die wir haben, bei denen wir gutes Wetter brauchen.
Wer weiß, möglich ist das. 🙂
Herzliche Grüße,
Claudia
WIeder einmal ein super Bericht von Euch mit tollen Eindrücken. Danke .! Freue mich schon auf die weiteren Berichte von Euch 😉
Lieber Axel,
das freut uns und lesen wir gern.
Herzliche Grüße,
Claudia