Auf einmal Strohwitwe

Impressionen aus der größten Sandkiste Deutschlands, der weitläufige Strand an der Nordsee in St. Peter-Ording // Foto: MeerART

Wenn du das Glück hast einen Partner gefunden zu haben, mit dem du deinen Lebensalltag beruflich und privat zusammen gestaltest und es sich wie eine Erfüllung anfühlt, täglich 24 Stunden zusammen zu sein, dann kommen als Strohwitwe plötzlich ganz ungewohnte Zeiten auf dich zu.

Seitdem ich mit Ralph zusammen bin, gab es eigentlich nur sehr wenige Momente, in denen wir getrennt voneinander waren. Oft wurden wir schon gefragt wie wir das aushalten. Aber wir genießen es einfach, dass wir so viel Zeit gemeinsam verbringen dürfen. Natürlich lassen auch wir uns genügend Freiraum. Sonst würde das in der besten Ehe nicht funktionieren. 😉

Impressionen aus der größten Sandkiste Deutschlands, der weitläufige Strand an der Nordsee in St. Peter-Ording // Foto: MeerART

Die längste Trennung bisher war noch relativ am Anfang unserer Beziehung, als ich für drei Wochen nach Amerika ging, um dort eine Sprachschule zu besuchen. Damals waren wir gerade mal ein Jahr zusammen. Und dennoch fühlte es sich schon wie eine Ewigkeit an. Und jetzt, seit über zwanzig Jahren, ist es das erste Mal, dass wir wieder für längere Zeit getrennt sind. Nur diesmal ist diese Trennung alles andere als freiwillig und stellt uns beide – jeden für sich – vor ganz neue Herausforderungen.

Frisch verliebt wie am ersten Tag

Als Ralph noch im Krankenhaus lag, habe ich ihn wenigstens jeden Tag für einen kurzen Moment sehen können. Jedes Mal, kurz bevor die Fahrstuhltür aufging, hatte ich richtig Schmetterlinge im Bauch. Schon ein tolles Gefühl, trotz der widrigen Umstände, dass man nach so langer Zeit immer noch so empfindet. Das ist nun, seitdem er in der Reha ist, anders. Besuchen darf ich ihn in der Reha wegen der strengen Coronaauflagen nämlich nicht. Doch Not macht erfinderisch und da er nicht allzu weit weg ist, kann ich ihn wenigstens ein bis zwei mal die Woche heimlich außerhalb treffen. Wir kommen uns dann immer vor wie ein frisch verliebtes Paar, dass sich, wie es früher so oft war, heimlich treffen muss.

Impressionen aus der größten Sandkiste Deutschlands, der weitläufige Strand an der Nordsee in St. Peter-Ording // Foto: MeerART

Um so trauriger fand ich auch, als mir eine Freundin neulich anvertraute, dass sie und ihr Mann wohl mal ein derartiges Schicksal wie unseres bräuchten, um herausfinden, wie es um ihre Ehe bestellt ist. Diese Aussage hat mich ganz schön traurig gemacht, denn es zeigt einmal mehr, wie selbstverständlich wir unser Leben hinnehmen. Aber wie man auch an unserem Schicksal sehen kann, ist das Leben endlich und plötzlich vorbei. Nicht jeder hat das Glück eine zweite Chance zu erhalten. Auch deshalb erwähne ich das an dieser Stelle nochmal. Welche Entscheidung auch ansteht, nehmt euer Leben jetzt in die Hand. Morgen kann es zu spät sein.

Wenn eine Frau ihren Mann steht

Nachdem ich Ralph in der Reha abgeliefert hatte, war die Heimfahrt schon ganz schön gruselig. Auch wenn es sich jetzt lange nicht mehr so schlimm anfühlt, da ich weiß, dass es mit Ralph nun stetig wieder bergauf geht. Dennoch ist das Zurückkehren in ein Haus, das nun viel stiller ist als sonst, schon ungewohnt. Wie gut, dass ich erstmal zwei Ateliertage hatte und somit ganz gut Ablenkung. Auch sonst ist der berufliche Alltag gut bestückt mit allerlei Arbeit, die ansteht. Und in einem Haus mit Garten gibt es schließlich auch jede Menge zu tun.

Impressionen aus der größten Sandkiste Deutschlands, der weitläufige Strand an der Nordsee in St. Peter-Ording // Foto: MeerARTImpressionen aus der größten Sandkiste Deutschlands, der weitläufige Strand an der Nordsee in St. Peter-Ording // Foto: MeerART

Trotzdem habe ich Respekt vor den Abenden, dann wenn alles erstmal getan ist und eigentlich die private Zweisamkeit beginnt. Du dir plötzlich alleine dein Essen kochen musst und der Partner anfängt in jeder Lebenslage zu fehlen. In so manch einem stillen Moment habe ich schon gedacht, das ist jetzt wohl ein kleiner Vorgeschmack dessen, wie es Paaren ergehen muss, die ihr Leben lang zusammen verbracht haben und dann die Zeit gekommen ist, wo einer der beiden aus Altersgründen sich aus dem Leben verabschiedet. Ein ganzes Lebenskonstrukt, das auf eine Zweisamkeit aufgebaut ist, bricht dann auseinander. Ganz ehrlich, das ist kein so schönes Gefühl und ich möchte es auch so schnell nicht wieder erleben müssen.

Was ich auf alle Fälle aus der Zeit mitnehme ist, dass wir zukünftig unsere Zeit ganz sicher noch bewusster genießen und leben werden als bisher. Denn auch in unserem Leben schlich sich immer mal wieder ein Schlendrian ein, faule Kompromisse, die man mit Menschen oder Aufträgen gemacht hat, obwohl man wusste, dass sie einem das Leben unnötig erschweren.

Noch achtsamer mit uns selbst zu sein, wird zukünftig noch eine ganz neue Herausforderung für uns werden.

Sei achtsam mit dir und deinem Leben

Das merke ich auch jetzt. Eigentlich sollte ich mir womöglich Ruhe gönnen, aber zum jetzigen Zeitpunkt mag ich nicht so recht. Noch sitzt der Schreck so tief, dass ich nicht nachdenken oder abschalten mag/kann. Und da unser norddeutscher Sommer mir gerade auch jegliche Lust nimmt in meinem Ruhepool, dem Garten, zu arbeiten, habe ich mir allerhand im Haus vorgenommen. Zu tun gibt es schließlich immer etwas und seien es nur undankbare oder aufgeschobene Renovierungsmaßnahmen. Körperlich ist es zwar eine zusätzliche Belastung, aber für die Seele unheimlich befreiend.

Impressionen aus der größten Sandkiste Deutschlands, der weitläufige Strand an der Nordsee in St. Peter-Ording // Foto: MeerARTImpressionen aus der größten Sandkiste Deutschlands, der weitläufige Strand an der Nordsee in St. Peter-Ording // Foto: MeerART

Auch das ist wichtig, wenn man auf sich selber acht gibt, für sich herauszufinden was einem gerade gut tut und was nicht. Meine mir selbst auferlegten Arbeiten tun derzeit gut, nur zusätzliche dürften nicht unbedingt kommen. Von daher war es auch ein Schreck für mich, dass nun ausgerechnet jetzt in dieser Zeit die so lang ersehnten Dachdecker anrücken, um unser Dach zu sanieren. Ich hoffe nur, dass da jetzt nicht noch irgendwelche unvorhergesehenen Überraschungen auf uns warten. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass mich jemand in diesem Jahr ganz besonders auf meine Standhaftigkeit prüfen möchte.

Impressionen aus der größten Sandkiste Deutschlands, der weitläufige Strand an der Nordsee in St. Peter-Ording // Foto: MeerART

Am Wochenende wird hoffentlich Halbzeit sein und die Tage dann nicht mehr so lang wie noch in der ersten Hälfte. Was aber schon sicher ist, dass wir unseren diesjährigen Hochzeitstag – es ist der 20 – ganz sicher nicht nur intensiv erleben werden, sondern wir aus tiefstem Herzen dankbar sind, dass wir diese Chance dazu erhalten haben.

Ihr Lieben, lasst mich für euch mitgeben, dass ihr bitte nicht vergesst, euer Leben wirklich im Hier und Jetzt zu leben. Morgen kann es vorbei sein.

Das schönste Kompliment habe ich von meinem Mann bekommen als er im Krankenhaus lag, und zwar sagte er zu mir, dass er stolz auf mich ist, weil ich wie eine Löwin für das kämpfe was mir wichtig ist. Kämpf du auch für das was dir wichtig ist.

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16 Kommentare zu „Auf einmal Strohwitwe“

    1. Lieber Jens,

      das freut mich, dass du da so siehst, denn genauso ist es gemeint. So lange es uns gut geht, nehmen wir unser Leben als selbsterständlich hin, aber das ist es nicht. Niemand sollte vergessen, dass alles endlich ist. Genießt euer Leben und macht immer aus allem das Beste.

      Liebe Grüße,
      Claudia

  1. Liebe Claudia,
    Deine Worte haben mich sehr berührt. Vielen Dank dafür.
    Es ist etwas wunderbares, ein großes Geschenk, einen Partner zu haben, der auch nach so vielen Jahren noch die Nr. 1 im Leben ist. Das funktioniert auch nur durch ganz viel Achtsamkeit und Vertrauen.
    Ich freue mich, dass Ralph wieder auf dem Weg des Gesundwerdens ist und ich freue mich, dass ihr dann gemeinsam euren Weg weitergehen könnt.
    Alles Liebe für euch!
    Herzlichst eure NACHBARIN Monika

    PS. Mit dem I-Ging Chien, der Himmel, das dem Haus die Information „Stärkung des Mannes“ geben soll, wird Ralph sicherlich noch in einer anderes Art und Weise geschützt sein.
    Ich komme deswegen nochmal auf Dich zu, um zu schauen, wo wir das anbringen können. LG

    1. Liebe Monika,

      vielen Dank für deine Zeilen. Das ist in der Tat ein Geschenk und dafür bin ich sehr dankbar. Zu so einer starken Liebe gehört aber nicht nur Achtsamkeit und Vertrauen, sondern auch ganz viel Toleranz und Respekt.
      Du glaubst gar nicht wie glücklich ich über diese zweite Chance bin und das Ralph wieder gesund werden wird, denn mir ist bewusst, dass viele Paare dies nicht haben. Es ist schon ein krasser Prozess den man in so einer Situation durchlebt und mir ist auch bewusst, dass es für uns beide noch ein langer Weg sein wird. Momentan steht die Genesung an erster Stelle und dann müssen wir beide wohl noch heftig daran arbeiten alles zu verarbeiten. Der Schock lässt dies noch nicht so recht zu, aber die Zeit wird kommen. Da bin ich mir sicher.

      Auch bin ich total inspiriert von deinen Anregungen und einige davon habe ich schon voller Vertrauen in die Tat umgesetzt. Weitere werden noch folgen, denn auch Ralph soll seinen Teil dazu beitragen dürfen. Ich bin gespannt auf das I-Ging Chien, genau wie ich auf die weitere Entwicklung in und mit diesem Haus gespannt bin. Es hat wohl auf uns gewartet und wir werden uns gemeinsam weiter entwickeln.

      Ganz herzliche Grüße zu euch und vielen Dank,
      Claudia

  2. Ich kann das so gut nachempfinden. Mein Mann musste sich vor 3 Jahren einer 4-fach-Bypass-OP unterziehen. So unerwartet solche Angst um ihn haben zu müssen, hat viel mit mir gemacht. Wir haben es dann letztlich als Schubs und Chance gesehen, unser Leben umzukrempeln. Wir haben unsere Gesundheit auf Vordermann gebracht, woraus sich dann auch noch ein gutes Nebeneinkommen entwickelt hat, welches wiederum zur finanziellen Genesung beiträgt. Wenn er nächstes Jahr in Rente geht, möchte ich nämlich nicht noch bis 2032 alleine morgens aufstehen und ins Büro müssen. Jeder Tag zusammen zählt.
    Alles Gute und viel Kraft für Euch 🙂 .

    1. Liebe Antje,

      ich finde es unheimlich toll zu lesen, dass auch ihr dieses Schicksal als Chance gesehen habt und euer Leben von da an so richtig selbst in die Hand genommen habt. Ich denke, wir waren vorher auch schon auf einem guten Weg unser Leben umzukrempeln, aber jetzt werden wohl noch weitere Prozesse folgen. Dieses Jahr ist mit allem was passiert auf jeden Fall ein absoluter Wachrüttler und wenn wir den nicht verstehen, dann ist uns auch nicht geholfen (lach). Ich glaube man darf jetzt nur nicht die Zuversicht und die Geduld verlieren, dass kann man eigentlich nur als Gewinner aus dieser Situation hervorgehen.

      Auch für euch wünsche ich weiterhin alles Gute und lebt euer Leben in vollen Zügen. 🙂

      Herzlichst,
      Claudia

  3. Moin Claudia, deine Worte rütteln grad sehr an mir.
    Ich bin oft zu ungeduldig mit mir und meinem Schatz nicht unzufrieden nein, aber euer Schicksal macht mich sehr nachdenklich – ich glaub ich sollte etwas an mir arbeiten, damit das Leben mit meinem Schatz zufriedener wird. Wie schnell kann alles vorbei sein……
    Ich schick dir eine herzliche Umarmung und für Ralph gute Erholung & Erfolg in der Reha.
    Gglg Alice

    1. Liebe Alice,

      ganz im Vertrauen, das Geheimnis einer guten Ehe liegt darin, indem man lernt mit sich selbst im reinen zu sein. Nur wenn du es schafft für dich selbst zu sorgen und mit dir selbst zufrieden zu sein, hat auch deine Beziehung die besten Voraussetzungen. Das klingt vielleicht ein wenig geschwollen, aber ich habe gelernt, dass wenn ich erstmal an mir selber arbeite und für mich selbst schaue, was ich will bzw. was ich nicht will, kann sich dies auch positiv auf die Beziehung auswirken. Um diese Prozesse einzuleiten hat mir Robert Betz geholfen. Anfangs mochte ich diesen Typen gar nicht, aber mit der Zeit habe ich für mich verinnerlicht was er versucht zu sagen. Nur wenn wir es schaffen uns selbst zu lieben und das Kind in uns auf den Arm zu nehmen, erst dann sind wir so richtig bereit auch unser gegenüber zu lieben und wertzuschätzen.

      Ich sende dir eine ganz herzliche Umarmung zurück und wünsche mir von Herzen für euch, dass ihr weiterhin euren Weg gehen werded.

      Liebe Grüße,
      Claudia

  4. Wie immer sehr rührend und treffend ❤

    Ich wünsche euch vom Herzen weitere achtsame Momente
    Liebe Grüße in den Norden aus der Pfalz
    Agnes

  5. Hallo Claudia, hallo Ralph,

    Kopf hoch er wird gestärktt aus der Reha zurückkommen
    freu dich wenn er wieder ganz bei dir ist.
    Gute Besserung Ralph 🙂

    Auch ich hatte mal eine 10monatige Arbeitspause durch einen Arbeitsunfall wo viele nichtb gedacht haben das ich wieder so fit werde…

    Ganz Liebe Grüße vom Niederrhein
    Christian

    1. Lieber Christian,

      vielen Dank für deine Zeilen. Ich werde mich auf alle Fälle riesig auf Ralph freuen, wenn er wieder zu Hause ist und umgekehrt natürlich auch. Auch Ralph kann es kaum abwarten endlich wieder bei mir zu sein. Die zweite Hälfte werden wir nun auch noch irgendwie durchstehen. 😉

      Das Leben hält schon merkwürdige Schicksale für uns bereit, aber es freut mich zu lesen, dass auch du wieder deinen Weg gegangen bist.

      Ganz liebe Grüße aus dem Norden,
      Claudia

  6. Ach Claudia, was Du da beschreibst, kenne ich nur allzu gut. Nur, dass mein Mann leider nicht wiederkam… zweieinhalb Jahre ist sein Tod jetzt her… die erste Zeit bin ich – genau wie Du jetzt in (Witwen-)Aktionismus verfallen, habe Möbel mit Farbe versehen, Wände gestrichen, umdekoriert, viel zu viel Dinge gekauft… Alles viel zu teuer, aber es hat über die erste extrem harte Zeit hinweg geholfen… Dein Ralph kommt ja zum Glück wieder… bewahrt Euch das Bewusstsein, dass Eure Liebe etwas ganz Besonderes ist!!!
    Ein schönes Wochenende wünsche ich Euch. Ich hoffe, dass Ihr Euch wieder heimlich treffen könnt! Das hätten Frank und ich sicher such so gemacht!

    1. Liebe Beate,

      du wirst lachen, aber an dich habe ich in den letzten Tagen und Wochen oft gedacht. Tatsächlich aus mehreren Gründen, zum einen natürlich auch, weil ich weiß, dass ihr beide das Glück nicht hattet eine zweite Chance zu bekommen. Um so demütiger bin ich, dass wir sie bekommen haben.
      Eurer Schicksal hat mich damals sehr berührt und wenn ich ehrlich bin habe ich einige deiner Reaktionen damals nicht so ganz verstanden oder nachvollziehen können. Nun aber schon!!! Vermutlich muss man erstmal ein ähnliches Schicksal durchleben um mitzuerleben, was man dann für Phasen durchmacht. Auch deshalb versuche ich ähnlich offen wie du mit unserem Schicksal umzugehen, denn jeder braucht in so einer schweren Phase einen ganz besonderen Halt. Wie immer der auch für jeden einzelnen aussehen mag. Mir ist bewusst, dass ich mit all diesen Aktionen momentan nur von meinen Gefühlen ablenke oder sogar davonlaufe, aber eines Tages wird die Zeit kommen, da werde ich sie verarbeiten müssen und Ralph auch. Obwohl wir wissen, dass es Stück für Stück bergauf geht, sitzt der Schreck tief und gerade heute ist wieder so ein Tag wo wir beide – jeder für sich – ganz schön nah am Wasser gebaut sind.

      Ich hoffe sehr, dass wir uns Morgen wieder heimlich treffen können und uns dann für eine Weile in den Arm nehmen können.

      Dir liebe Beate danke ich, dass du so eine Kämpferin bist und anderen Mut machst.

      Herzlichst,
      Claudia

  7. Danke für deine lieben, gutgemeinten Worte.
    Ja du hast wirklich recht: ich werde mal an mir arbeiten – denn z. Zt. liebe ich mich grad nicht so sehr
    Ich arbeite sehr viel an meiner Kraft und Ausdauer. Doch es will irgendwie nicht voran gehen. Ja meine Geduld ist grad ziemlich im Keller. Es wird Zeit, dass ich zufriedener werde mit dem was ich seit meiner OP im April erreicht habe.
    Noch einen gemütlichen Abend für dich liebe Grüße

    1. Liebe Alice, ich hoffe, ich bin dir nicht zu nah getreten. Das wäre überhaupt nicht meine Absicht gewesen. Da du mir mal von deinem eigenen Schicksal geschrieben hattest, weiß ich, dass du/ihr ebenfalls eine schwere Zeit hinter euch habt und das ist/war ganz sicher nicht leicht. Für beide nicht, denn auch der Partner hat immer sein Päckchen damit zu tragen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das nicht spurlos an einem vorübergeht.

      Auch bin ich persönlich der Meinung, dass jede Krankheit eine Warnung vom Körper ist. Manchmal sind es Lebensumstände von außen und manchmal von der Seele. Herauszufinden was es war und daran zu arbeiten ist oft nochmal schwerer als die Krankheit selbst. Aber es lohnt sich.

      Vor allem ist es menschlich, dass wir nur zu gern auf unser Gegenüber gucken, als auf uns selbst. Sich seine eigenen Fehler einzugestehen oder an sich selber zu arbeiten ist so viel schwerer und oft auch sehr schmerzhaft, daher verdrängen es die meisten lieber. Leider, denn im Grunde tun sie sich auf Dauer nur selber damit weh.

      Dass du oft ungeduldig bist kann ich ebenfalls sehr gut nachvollziehen. Das kenne ich nur zu gut und musste ich schon oft genug erleben. Erst im letzten Jahr bin ich wieder durch so eine Phase und die hat mir das Leben oft sehr schwer gemacht. Von daher möchte ich dir ebenfalls aus eigener Erfahrung einfach nur sagen wie wichtig es ist Vertrauen zu entwickeln. Vertrauen in sich selbst und Dinge auch mal laufen zu lassen. Du hast schon so viel geschafft. Der Rest wird auch noch kommen. Versuche einfach mehr den Moment zu genießen. Das was war oder kommt können wir oft nicht beeinflussen, aber den jeweiligen Moment. Und wenn man das schafft, dann ist das Leben so viel reicher und wertvoller. Ich wünsche dir dafür ganz viel Kraft.

      Von Herzen liebe Grüße,
      Claudia

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