Wenn die Westerhever Sandbank ruft…

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

…und der Wind den Sand zum Tanzen bringt

Es gibt Orte, die rufen einem von Zeit zu Zeit regelrecht zu, komm zu mir. Und wenn man sich dem Rufen nicht hingibt, dann verfolgen sie dich in Gedanken so lange, bis man wieder dort war. Die Westerhever Sandbank ist für uns so ein Ort, der erst kürzlich wieder nach uns rief.

Manchmal braucht es aber seine Zeit, denn nicht immer passen die Gezeiten zum eigenen Terminkalender. Daher fiel unser letzter Besuch am Westerhever Leuchtturm, als wir die Heckenrosen abgeholt hatten, ganz ohne die Sandbank aus. Aber nur in der Nähe zu sein reicht anscheinend nicht. Das Rufen wollte nicht verhallen. Erst als wir es tatsächlich wieder auf die Sandbank geschafft hatten, war die Sehnsucht gestillt.

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

So nah und doch so fern

Laut Tidenkalender sollten wir gegen halb fünf Niedrigwasser haben. Für Wattwanderungen gibt es die Faustregel, dass man am besten zwei Stunden vor Niedrigwasser losgehen sollte, um genügend Zeit zu haben. Wäre rein rechnerisch also gegen halb drei. Noch eine Stunde Fahrt hinzu, bedeutete also, dass wir gegen halb zwei von Langenhorn starten konnten. Wäre da nicht diese Sehnsucht. Kribbelig wie wir waren, sind wir einfach schon früher los. Schmunzel… manchmal benimmt man sich echt wie ein Teenager. 😉

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

An diesem Tag begleitete uns wieder ein leichter Ostwind. Zwar nicht mehr ganz so stark wie bei den letzten Malen, aber immerhin. Da das Wasser der Nordsee bei Ostwind meist ziemlich weit herausgedrückt wird, hofften wir insgeheim, dass er ausreichen würde, um eventuell noch früher losgehen zu können. Und unser Plan ging auf. 😉

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

Kein Wasser weit und breit. Einfach nur diese fantastische Weite inmitten der Natur. Etwas, was wir an Nordfriesland wahnsinnig schätzen. Und was noch viel herrlicher war, es war kaum eine Menschenseele zu sehen. Nur ganz wenige Urlauber, die sich bei den Wetterverhältnissen ebenfalls auf den Weg gemacht hatten. Die verschwammen aber auch mehr oder weniger am Horizont. Außerdem geht das Gros der Leute eh nur bis zum Leuchtturm und wieder zurück.

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

Wunder der Natur

Während wir, über dem vom Wind zerklüfteten Wattboden, in Richtung Sandbank liefen, hörten wir zahlreiche Lerchen, deren aufgewecktes Rufen vom Wind zu uns herübergetragen wurde. Einfach fantastisch. Keine Autos, kein von Menschen gemachter Lärm. Nur die Natur und wir.

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

Kurz vor der Sandbank war der Wattboden reichlich schlickig. Das ist in Gummistiefeln und voller Montur immer nicht so angenehm. Barfuß ist das auf alle Fälle angenehmer. Wenn die Gummistiefel so im Schlick stecken bleiben, habe ich persönlich dann oft das Gefühl, als würde ich in einem Moor versinken.

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

Jeder Versuch weiter zu kommen, zieht dir förmlich die Gummistiefel aus. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Herz klopft dann immer reichlich und es zeigt mir jedes Mal aufs Neue, wie viel Respekt wir vor dieser einzigartigen Natur haben sollten.

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

Wenn die Seelen fliegen

Hier auf der Sandbank zu sein ist immer ein ganz wunderbares Erlebnis. Es lässt sich kaum in Worte fassen, aber wir fühlen uns dann immer so frei. Der Natur so nah.

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

Besonders beeindrckend ist es, wenn der Wind den Sand zum Tanzen bringt. Als würden lauter Seelen über den Boden gleiten. Unbeschreiblich schön.

Wenn die Westerhever Sandbank ruft // Foto: Ralph Kerpa

Ach ja, kaum da gewesen und man spürt sie schon wieder, die Sehnsucht nach diesem ganz besonderen Ort, die Westerhever Sandbank.

Meer, Wohnen & Genießen

Verliebt in den Norden - weil der Norden glücklich macht.

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6 Kommentare zu „Wenn die Westerhever Sandbank ruft…“

  1. Moin liebe Claudia

    An so einen Ort hätte ich mich in den letzten Wochen auch gerne gewünscht….aber die Tage waren gefüllt mit Stress, Abwarten, Missgeschicken und anderen Unwegsamkeiten bis hin zu einer schweren Bronchitis mit Fieber, die mich richtig ausgebremst hat… Es geht alles harzig voran, hier und da versucht man uns übers Ohr zu hauen….Nicht alles angenehme Erfahrungen ;-(
    Aber Gott sei Dank gibt es auch genug Menschen, dessen Wort noch zählt.
    So langsam machen wir dieses Haus zu unserm Heim und finden uns nach und nach zurecht.

    Leider bekomme ich keine Nachricht per mail mehr wenn ihr einen neuen Beitrag postet… habt ihr mich mit der neuen email Adresse noch nicht im Verteiler?

    So, nun will ich erstmal gesund werden und mich langsam an allem zu erfreuen.

    Hustende Grüsse aus dem sonnigen Schleswig
    Sabina

    1. Hallo meine Liebe,

      was muss ich da lesen? Das ist ja furchtbar. Krank und dann auch noch schlechte Erfahrungen??? Vielleicht erzählst du mir sie mal… Oh man, ich drücke euch die Daumen, dass es ganz schnell wieder bergauf geht. Hauptsache, du bist erstmal wieder gesund.

      Das mit dem Anhübschen vom Heim kann sich in der Tat ganz schön hinziehen. Wir kommen vor lauter Arbeit überhaupt nicht mehr dazu. Ganz schön blöd immer wieder auf die Baustellen zu gucken, aber was soll`s. Wir haben jeder nur zwei Hände und finanziert werden will das alles ja auch. Also ran an die Arbeit. Wir freuen uns immer noch so, dass wir hier so gut durchstarten konnten.

      Von einer neuen Email-Adressen wussten wir nichts. Daher wird alles noch an die alte geschickt. Aus Datenschutzgründen dürfen wir es normalerweise auch selber nicht ändern, (die machen einen langsam verrückt mit ihren Regeln) aber da wir von dir die Bestätigung anhand deines Kommentars haben, werden wir deine Email-Adresse aktualisieren. Dann sollte alles wieder flutschen. Falls nicht, schrei einfach nochmal.

      Fühl dich ordentlich gedrückt und haltet weiter durch. Es wird. 😉 🙂

      Ganz liebe Grüße,
      Claudia

  2. Regina Siegenthaler

    Hallo liebe Claudia

    Vielen Dank für den tollen Beitrag und die wunderschönen Bilder! Da geht einem einfach das Herz auf. Und die Sehnsucht wird grösser! Es ist schon so, wie du schreibst: Es gibt Orte, die einem immer wieder zu sich rufen, wo man einfach wieder hin will. Und irgendwann werde auch ich wieder auf der Westerhever Sandbank stehen und diese unglaubliche Weite geniessen können. Bis dahin erfreue ich mich an euren Beiträgen und Bildern.

    Bei uns zuhause ist es im Moment auch sehr schön. Es grünt und blüht, die Blumen schiessen nur so aus dem Boden. Auch die Heckenrose wird jeden Tag wie grüner, und ich freue mich schon auf die ersten Blüten. Es ist immer spannend zu sehen, was da alles so spriesst, wenn man einen eigenen Garten hat.

    Ich wünsche euch einen wunderschönen ersten Frühling in eurem neuen zuhause und ebenso viele sonnige Tage, wie wir sie zur Zeit haben.

    Sonnige Grüsse aus den Schweizer Bergen

    Regina

    1. Moin liebe Regina,

      wie schön, das freut uns. Die Westerhever Sandbank ist aber auch ein magischer Ort. Zumindest für uns. 😉 Wir haben zwar viele tolle Orte an der Küste, aber nur wenige rufen so sehr nach dir. Die Sandbank gehört definitiv dazu. Ich vergleiche unsere Wattlandschaften im Norden immer sehr gerne mit Afrika. Unendliche Weiten und Natur pur. Und ganz wichtig… niemals den Respekt verlieren.

      Ist der Frühling nicht herrlich? Es ist so schön mit anzusehen wie alles grünt und blüht. Ganz besonders im eigenen Garten, da gebe ich dir absolut Recht. Bei uns ist es dieses Jahr besonders spannend, denn wie du weißt ist der Garten neu für uns und alles was da wächst ist für uns eine Überraschung. 🙂 Die Sonne macht zwar momentan eine Pause, aber der Regen tut der Vegetation schließlich auch gut. Ach, ich freu mich einfach so… es ist sooo schön.

      Wir senden dir ganz liebe Grüße von der Westküste in die Schweizer Berge.
      Herzlichst,
      Claudia

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