Kiel-Holtenau – Eindrücke der besonderen Art

Die „ARABIAN BREEZE“ verlässt den Nord-Ostsee-Kanal // Foto: MeerART

Schleswig-Holstein ist nicht nur das Land zwischen den Meeren, es verbindet diese auch durch einen Kanal – den Nord-Ostsee-Kanal (NOK). Geht man von der Anzahl der Schiffe aus, ist die künstliche Wasserstraße die meistbefahrene der Welt. Knapp 100 Kilometer lang ist der Kanal zwischen Kiel-Holtenau und Brunsbüttel. Er wurde gebaut, um der Schifffahrt den bis zu 800 Kilometer längeren Weg um die Nordspitze Dänemarks zu verkürzen.

In Kiel-Holtenau suchten wir einen schönen Platz von wo aus man die Ein- und Ausfahrt der Schleuse gut sehen konnte. Wir entdeckten einen Parkplatz für Wohnmobile, direkt an der Waterkant – Blick auf die dicken Pötte inklusive. Der Imbiss nebendran schien schon dick im Geschäft, angelockt durch den Frühling und der traumhaften Aussicht waren sämtliche Tische und Stühle belegt. Da blieb uns nur noch ein Stehplatz an der Brüstung.

Das Feederschiff „CERES“ - IMO 9429211 // Foto: MeerART

Wie bestellt fuhr gerade ein Pott vom Nord-Ostseekanal in Richtung Ostsee. Selber völlig fasziniert von dem Anblick, wie der Gigant ganz sanft an einem vorbeigleitet, ist es auch immer wieder erstaunlich wie viele Menschen sich davon angezogen fühlen. Es ist aber auch wirklich spektakulär mit anzusehen wie so große Schiffe sanftmütig durch so kleine Schleusen gleiten.

Das Feederschiff „CERES“ - IMO 9429211 // Foto: MeerART

Im Scheerhafen sammelten sich schon weitere Schiffe, die alle darauf warteten, ihre Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal fortzusetzen. Der Frühling lachte, die Sonne wärmte uns den Rücken und so ließen auch wir uns eine Weile von dem Geschehen treiben. Einer nach dem anderen bog in die Schleuse ein. Wir entschieden uns, die Schiffe noch eine Weile bei ihrer Weiterfahrt durch den Kanal zu begleiten. Wir gingen zum Auto zurück, um ein passendes Plätzchen am NOK zu suchen. Da hatten wir die Hochbrücke aber noch nicht entdeckt. Fasziniert von dem Anblick aus der Vogelperspektive mussten wir hier einfach noch mal stoppen.

Schiffe vor der Schleuse in Kiel-Holtenau // Foto: MeerART

Trotz, dass der Wind hier oben ganz schön stark wehte, wurden wir von Abgasen nur so umnebelt. Die Autos donnerten an einem vorbei als ob es keinen Morgen gäbe aber auch jede Menge Radfahrer und Inlineskater kämpften sich wacker über die Brücke. Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit bis sich das Schleusentor öffnete und die Schiffe ihre Weiterfahrt antreten konnten. Doch endlich war es soweit. Einer nach dem anderen machte sich auf den Weg.

Schiffe vor der Schleuse in Kiel-Holtenau // Foto: MeerART

Die Aussicht von hier oben ist schon echt beeindruckend. Man überblickt fast den ganzen Hafen, selbst die „Color Line“ die zuvor noch ihre Gäste im Hafen aufgenommen hatte, konnten wir auf ihrem Weg in die Ostsee beobachten. Auch hier blieben wieder viele stehen, um den Schiffen zuzusehen. Ich fragte mich, ob sie ohne uns auch angehalten hätten, ober ob es nur wieder dieser „was-gibt-es-zu-gucken-Effekt“ war. Entspannung war es dann aber doch für unsere Ohren, als wir die Brücke wieder verließen.

Uns packte ein wenig der Jagdtrieb, wollten wir uns doch auch noch vom Ufer des Kanals anschauenen wie die Schiffe an uns vorbei ziehen. Wir fanden einen Parkplatz in der Nähe der alten Levensauer Hochbrücken und nutzten unsere Chance.

Das Tankschiff „STEN HIDRA“ - IMO 9358931 // Foto: MeerART

Den NOK wollten wir ja schon immer genauer erforschen, doch erst jetzt wurde mir so richtig bewusst wie schön es sein muss, hier zu wohnen. Es machte neugierig auf mehr und so suchten wir noch eine weitere Anlaufstation am Kanal. Diese fanden wir in Landwehr bei der Autofähre. Wir stiegen aus dem Auto und waren richtig geflasht wie schön es hier ist. Die Blätter rauschten vom Wind, die Enten und Gänsen schnatterten auf dem Wasser und einige Passenten, die es sich in Liegestühlen gemütlich gemachten hatten, verströmten einen Hauch von Urlaubsflair.

Der Kanal machte hier einen Bogen und so konnten wir nicht sehen ob die Schiffe schon vorbei waren oder noch kommen würden. Wir kamen mit Passanten, die den späten Nachmittag am Kanal genossen, ins Gespräch. So erfuhren wir, dass die Schiffe noch nicht vorbei waren. Die Autofähre brachte fleißig die Autos von einem an das andere Ufer bis dann plötzlich das Feederschiff um die Ecke bog. Alles erstarrte schon fast andächtig.

Das Feederschiff „CERES“ - IMO 9429211 // Foto: MeerART

Mit diesen spannenden Eindrücken haben wir uns auf den Heimweg gemacht und können es gar nicht abwarten wieder her zu kommen, um unsere Wasserstraße zwischen den Meeren genauer zu erkunden.

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