Holnis: eisiger Wind und flauschige Fellnasen

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Seitdem wir nach Nordfriesland gezogen sind, bekommt das Land zwischen den Meeren noch wieder eine ganz neue Bedeutung für uns. Nur eine knappe Stunde von uns liegt die wunderbare Halbinsel Holnis entfernt. Ein schönes Ziel für einen Sonntags-Nachmittags-Spaziergang.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Je weiter man in den Norden von Schleswig-Holstein vordringt, desto kürzer werden die Wege zur Nord- und Ostsee. Urlauber, die sich also nicht für ein Meer entscheiden können oder gerne beide Küsten recht fix erreichen möchten, sind oberhalb des Nord-Ostsee-Kanals bestens aufgehoben.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Daher konnten auch wir erstmal ganz gemütlich in den Sonntag starten und abwarten, wie sich das Wetter entwickeln würde. Als die Sonne sich dann langsam am Himmel zeigte, machten auch wir uns auf den Weg zum nördlichsten Punkt von Deutschland, der Halbinsel Holnis.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Das kleine Noor

Mit dieser Idee waren wir an diesem Sonntag allerdings nicht allein. Selbst im Winter ist die Halbinsel Holnis ein beliebtes Ausflugsziel. Dementsprechend voll waren auch die Parkplätze. Wir versuchten unser Glück beim kleinen Noor. Das liegt ungefähr in der Mitte der Halbinsel. An der Straße, die zur Ziegleivilla führt, fanden wir noch einen freien Parkplatz.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Ein erster Blick über das kleine Noor verrät, wie vielfältig diese kleine Halbinsel ist. Landschaften wie diese erfreuen mein Herz. Ich mag dieses Zusammenspiel verschiedener Landschaftstypen auf so engem Raum. Die Ostsee, das Noor, die Salzwiesen, die Steilküste, Strände, Wiesen und Bäume, alles liegt so nah beieinander.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Gepflegt wird dieses Landschaftsgebiet u.a. von Robustrindern wie diese herrlich zotteligen Hochlandrinder. Die flauschigen Fellnasen sehen für mich immer so lieb aus, wenn da nur nicht die imposanten Hörner wären. Um ihr warmes Fell habe ich sie heute so richtig beneidet, denn der eisige Wind hatte es ganz schön in sich.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Zahlreiche Wanderwege führen über die Halbinsel und geben Einblicke in eine wundervolle, fast unberührt wirkende, Natur. Nicht nur wir Menschen lieben derartige Flecken, sondern auch viele Tiere profitieren davon. Daher ist es wichtig auf den ausgeschilderten Wegen zu bleiben, damit auch die Tiere ausreichend Rückzugsmöglichkeiten haben. Die Salzwiesen sind zum Beispiel für viele Seevögel ein wichtiges Brut- und Rastgebiet.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Die Steilküste

Uns zog es weiter zur Steilküste. Der naturbelassene und nicht immer ganz einfach zu begehende Strand, ist wunderschön und eigentlich ein Garant für Strandgut. Nur nicht heute. Entweder sammelt mittlerweile jeder Strandgut oder es gibt derzeit einfach nichts. Es lagen zwar wieder haufenweise Bäume herum, aber die sind natürlich viel zu groß. Auch wenn der eine oder andere dich anlacht und man mit ein wenig Phantasie hören möchte, dass sie mitwollen.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Unser letzter Besuch auf der Halbinsel Holnis ist schon eine Weile her. Seitdem gab es auch einige, teils heftige, Stürme, die manch einem Baum den Boden unter den Füßen weggezogen hat, aber so beschwerlich wie heute hatte ich den Gang nicht in Erinnerung. Zum Teil erinnerte der Weg an einen Hindernisparcour. Grundsätzlich ist das nicht schlimm und macht sogar Spaß, nur nicht, wenn man so dick eingemummelt ist. Dann ist die Bewegungsfreiheit doch arg eingeschränkt. Gummistiefel waren heute nicht im Gepäck, wenn wir also keine nassen Füße bekommen wollten, dann blieb uns nichts anderes übrig, als über die vielen Baumstämme zu kraxeln.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Dafür wurden wir am Ende wieder mit der Sonne belohnt. Aufgrund des tiefen Standes, hatten ihre Strahlen es nicht mehr bis an den Strand geschafft. Aber nicht nur die, auch der eisige Wind hatte so wieder ein leichtes Spiel uns seine Macht zu demonstrieren. So fies wie sich das auch immer anfühlt, aber die klare Luft einzuatmen ist schon genial. Auf den heißen Tee Zuhause freuten wir uns aber jetzt schon.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Erleichert war ich, als ich das hübsche Reetdachhaus wieder erblickte und es unbeschadet schien. Der heftige Sturm Anfang letzten Jahres hatte viele Schäden an der Ostseeküste angerichtet. So nah wie das an der Küste steht, hatte ich schon Schlimmstes befürchtet. Im Gegensatz zur Nordsee gibt es an der Ostsee nämlich keinen Küstenschutz.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Leicht durchgefroren, aber glücklich über diesen Spaziergang, gingen wir zu unserem Auto zurück. Natürlich nicht ohne den himmlischen Blick über die Flensburger Förde zu genießen, der, wo immer wir hinblickten, uns verheißungsvolle Entdeckerziele auf der dänischen Seite präsentiert.

Ein sonniger Nachmittag auf der Halbinsel Holnis in der Flensburger Förde // Foto: Ralph Kerpa

Ziele, die wir sicher auch ganz bald ansteuern werden. 😉

Meer, Wohnen & Genießen

Verliebt in den Norden - weil der Norden glücklich macht.

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19 Kommentare zu „Holnis: eisiger Wind und flauschige Fellnasen“

  1. Moin meine Liebe
    WOW, was für ein schöner Beitrag :-))
    Ich konnte fast die Luft und die Wiesen riechen….Den Ort muss ich mal googeln, scheint ja gar nicht soooo weit weg von uns zu sein. An der Ostsee gibt es keinen Küstenschutz? Das wusste ich nicht. Siehste, dank MeerArt wieder was gelernt „grins“
    Wirbelpustige Grüsse aus der Schweiz

    Sabina

    1. Moin du liebe Maus,

      danke dir. Das freut mich/uns. 🙂
      Von Schleswig dürfte es auch nur knapp eine halbe Stunde entfernt sein. Euch und den Vierbeinern wird es bestimmt gefallen.

      Ne, den Küstenschutz den man von der Nordsee her kennt gibt es an der Ostsee tatsächlich nicht. Bin aber auch erst darauf aufmerksam geworden, als im letzten Jahr der Sturm der Ostseeküste derart zugesetzt hatte. Eigentlich ganz schön erschreckend und mir unerklärlich.

      Übrigens… rate mal was uns heute der Postbote gebracht hat… ich sag nur hygg hygg hurra! 🙂

      Wirbelöustig passt heute auch auf uns, also, herzliche und wirbelpustige Grüße zurück.

      Claudia

  2. Hallo Du Liebe,

    oh, wieder ein so schöner Beitrag.
    Ich gestehe, erst einmal musste ich nachschauen, was denn eigentlich Noore sind. Jetzt weiß ich es und auch, dass es ein Begriff ist, der aus dem Dänischen kommt und in Schleswig-Holstein der Name ist für Haff oder Strandsee (Danke an das freie Lexikon im Internet ;-).
    Es ist eine so schöne rauhe Landschaft da oben bei Euch, ganz schön ursprünglich noch. Ich finde das klasse, also wenn man die Bilder sieht und die kuscheligen Fellnasen könnte man auch ganz woanders sein (im hohen Norden Schottlands meine ich).
    Ich könnte auf jeden Fall sofort los und Urlaub bei Euch machen. Aber gut, Mai ist so lange auch nicht mehr hin. 🙂
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Moin du Liebe,

      danke dir.
      Oh weh, das mit den Nooren hätte ich wohl noch erklären sollen. Danke, für deine ausführliche Erklärung. 😉

      Die Landschaft hier oben im Norden ist wirklich wahnsinnig vielfältig und atemberaubend schön. Ich bin mir aber sicher, dass ihr in NRW ähnliche Flecken habt. Vielleicht nicht gerade mit Küstenlandschaften, aber dafür andere atemberaubende. Wenn man sich Deutschland im Ganzen betrachtet, dann haben wir echt Glück und deine Lieblingsbleiben machen es einem wirklich leicht im eigenem Land Urlaub zu machen.

      Ich höre die Uhr für Mai schon ticken. 😉

      Euch noch einen schönen Abend und ganz liebe Grüße,
      Claudia

  3. Moin,
    sehr schöner Beitrag, muss ich mir unbedingt auch mal ansehen. Wir sind vor 4 Jahren vom Bodensee nach Schleswig gezogen , haben jedoch von Holnis noch nie was gehört. Aber nachdem wir unser Haus die letzten Jahre einigermassen auf vordermann gebracht haben und wir eure Seite mit den vielen schönen Beiträgen gefunden haben werden wir dieses Jahr auch mal die schönen Orte die ihr besucht habt auch mal anschauen.

    Liebe Grüße und weiter so

    1. Hallo Chris
      Ich wende mich mal direkt an dich – ich hoffe, das geht hier. Du bist nach Schleswig gezogen?? Ist ja witzig, wir ziehen im März von der Schweiz nach Schleswig. Wie sind denn deine Erfahrungen dort oben und wo wohnst du da?
      Würde mich freuen, wenn du mir berichten könntest.
      Grüsse aus der Schweiz

      Sabina

      1. Hallo Sabina,
        von den Menschen hier oben sind wir begeistert, die sind hier oben total offen und freundlich. Schleswig selber ? Na ja wie hier im Blog schon geschrieben nicht die schönste Stadt hier oben aber die letzten 4 Jahre hat sich einiges getan und die nächsten Jahre wird sich Schleswig positiv entwickeln. Wird ziemlich viel gebaut und erneuert. Aber euch wird es hier denke ich sehr gut gefallen besonders wenn ihr Hunde habt. Die Menschen sind total Tierlieb hier und hier wo wir wohnen hat jeder 2te einen Hund. Wir wohnen Schleswig Nord meiner meinung nach eines der besten Wohngebiete hier mit super netten Nachbarn. Vieleicht sieht man sich ja mal wenn ihr hier seit. Können euch einen super Hundestrand zeigen. Google mal nach Hundestrand Pottloch. Grüsse von Schleswig in die Schweiz

    2. Moin Chris,

      lieben Dank. Freut uns, dass euch MeerART gefällt.
      Holnis ist wirklich eine sehr süße Ecke. Manchmal leider schon etwas sehr überlaufen, aber trotzdem sehenswert. Wird euch bestimmt gefallen.

      So, so… also noch jemand, der es in unseren schönen Norden verschlagen hat. Und das vom Bodensee. Dabei ist der doch auch super schön.
      Ui… mehrere Jahre Renovierung… Wir haben uns ja auch gerade ein Häuschen an der Westküste gekauft und stecken noch mitten drin. Am Anfang ist das doch immer eine ganze Menge Arbeit auf einmal. Irgendwann werden auch wir Land sehen. 🙂

      Euch viel Spaß beim Erkunden der neuen Heimat und lasst mal von euch hören, wie es euch gefallen hat.

      Liebe Grüße,
      Claudia

      1. Moin Claudia,
        wir waren über Weihnachten seit 4 Jahren mal wieder am Bodensee und wir waren so enttäuscht. Alles zugebaut und die Leute nur im Stress. Wir waren echt wieder froh wo wir hier im Norden waren. Ihr habt es so schön hier wow. Wir bereuen es das wir nicht schon viel früher hier hoch gekommen sind. Aber lieber spät wie nie. Viel Erfolg beim Renovieren.
        Liebe Grüsse aus Schleswig

      2. Moin Chris,

        oh man… das ist ja blöd. Aber ich verstehe das, wenn man sich erstmal an den Norden und die Weite gewöhnt hat, dann wird es einem woanders schnell zu eng. Und unsere frische Luft erst.
        Schön, dass ihr euch hier so wohl fühlt und auch so viel Glück mit euren Mitmenschen habt. Der Nordeutsche ist ebenn doch besser als sein Ruf. 😉

        Danke und ganz liebe Grüße von Langenhorn an der Westküste.
        Claudia

      3. Moin Chris
        Danke für deine Nachricht, juchuuu..noch ein „Neu-Schleswiger“ hihi….
        Wir fanden die Menschen bei unseren Besuchen da oben auch total nett und aufgeschlossen , gar nicht so zugeknöpft und ablehnend wie viele Leute in der Schweiz. Na, und die ganze Region spricht ja schon für sich. Schleswig macht sich wohl so langsam, eine Menge Pläne liegen ja wohl schon vor. ( Hertie, Parkhaus, Theater, Innenstadtsanierung etc. ) Das braucht halt alles seine Zeit. Nachdem die Bundeswehr abgezogen wurde ist natürlich erstmal sehr viel Brachland entstanden. Aber wir sind zuversichtlich, dass wieder einiges Schönes entsteht. Und ein paar sehr hübsche Ecken haben wir ja doch auch in der Stadt. Bist du eigentlich männlich oder weiblich? Chris kann ja beides sein ;-))
        Danke für den Tipp mit dem Hundestrand, werden wir sicherlich schnell erkunden.
        Solltest du/ihr Interesse an einem Kontakt mit uns haben, darfst du gerne über Claudia unsere E-mail Adresse erfragen. Natürlich ist das kein MUSS. Wir würden uns aber freuen.
        Herzliche Grüsse nach Schleswig aus der Schweiz

        Sabina

        PS: Dass dich die gestressten Leute und das „Zugebaue“ am Bodensee nerven, kann ich sehr gut verstehn. Ist hier genau das Gleiche.

  4. Moin Sabina ,
    ihr werdet euch schon wohlfühlen hier oben. Schöne saubere Luft und bischchen Wind nicht ganz so warm im Sommer wie unten. Und das regionale Essen auch sehr gut. Und alles geht hier oben ein wenig gemütlicher zu ohne so viel stress. Ich werde Claudia mal nach eurer E-mail Adresse fragen dann können wir gerne in Kontakt bleiben. Ist ja nicht mehr so lange hin bis ihr hoch kommt.
    Liebe Grüsse in die Schweiz

  5. Hallo ihr zwei
    Holnis steht ganz oben hinter Amrum auf meiner Todo Liste. Und jetzt nach diesem wunderbaren
    Newsletter noch mehr.
    Gibt es eine schöne Unterkunft in der Nähe, ich bin sicher ihr wißt da was.
    Ganz liebe Grüße aus dem vernebelt Kiel
    Sabine

    1. Moin liebe Sabine,

      mir scheint, deine Liste wird auch immer länger. 🙂
      Bisher haben wir auf der Halbinsel Holnis direkt noch nicht genächtigt, nur in Glücksburg im Strandhotel, aber als wir neulich da waren und die Ziegeleivilla gesehen haben, habe ich mir mal die Internetseite angeschaut und fand das Haus mit den drei Ferienwohnungen echt schnuckelig. Vielleicht wäre da ja was, schau einfach mal: http://www.ziegeleivilla.de/

      Ganz liebe Grüße von der verschneiten Westküste,
      Claudia

      1. Danke Claudia
        Du hast recht, die Liste ist nucht gerade kurz, aber es gibt noch so viel zu entdecken und was gibt es schöneres als zu reisen??
        In 2 Wochen verbringen wir wieder ein Wochenende in SPO. Seadrift Appartements. Ich werde berichten
        Liebe Grüße
        Sabine

      2. Moin du Liebe,

        oh wie schön. SPO, da wollten wir auch schon wieder hin, genau wie nach Westerhever. Schon witzig, jetzt wo es nur noch eine Stunde von uns weg ist, waren wir noch gar nicht wieder dort. Aber es gab ja auch so viel Schönes und Neues in der anderen Richtung zu besichtigen. 😉
        Bin gespannt auf dein Urteil.

        Auf jeden Fall viel Spaß und gute Erholung.
        Herzlichst,
        Claudia

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