Den Beltringharder Koog hatten wir bei unserer Haussuche entdeckt und sofort ins Herz geschlossen, von daher gehörte dieser auch zu einem unserer Ziele während der Feiertage. Ein Spaziergang, der uns einiges abverlangte.
Es ist schon witzig, manchmal kann man gar nicht so genau beschreiben, was einen so fasziniert. Der Koog ist zwar groß und doch nur eingeschränkt begehbar. Das Landschaftsbild hat für uns irgendwie etwas Faszinierendes an sich. Wie gesagt, nur schwer beschreibbar, aber kommt einfach mit.
Weshalb wir die Nordsee so lieben
Seit Tagen fegte der Wind über den Norden, aber heute legte er noch mal eine Schippe oben drauf. Schon während der Fahrt über die Felder wurden wir im Auto reichlich durchgeschüttelt.
Als wir dann beim Parkplatz ausstiegen, um uns die Gummistiefel überzustreifen, mussten wir schon aufpassen nicht umgeweht zu werden. Gestern, als wir zur Hamburger Hallig gelaufen waren, hatten wir schon reichlich zu tun uns gegen den Wind zu stellen. Na ja, vielmehr ich, denn ich habe mit meinem Körpergewicht ja nicht allzu viel entgegen zu setzten. 😉
Heute war das noch eine ganze Ecke heftiger, aber irgendwie auch cool. Es ist schon ein witziges Gefühl, wenn man sich in den Wind legen kann ohne umzufallen Aber wehe, die Böe lässt mal nach… 🙂
Wir also erstmal rüber über den Deich, was inzwischen bei den durchgeweichten Böden auch schon ein Abenteuer für sich ist. Wie man vielerorts an den Schlitterspuren erkennen kann, hat es in den letzten Tagen so manch einen dahin gerafft. Diese Hürde nahmen wir aber mit Bravur.
Kostenloses Fitnessprogramm in der Natur
Wer braucht schon ein Fitnessstudio, wenn man die Natur vor der Tür hat und dann noch mit derartigen Naturgewalten. Mit Gummistiefeln durch schlammige Böden zu waten, das ist schon mal nicht ohne und dann noch immer mit Kraft gegen den Wind halten. Perfektes Fitnessprogramm würde ich sagen. Obendrein bekommst du bei dem Spaß auch noch einen klaren Kopf.
Ein wenig musste ich schon über uns schmunzeln, denn es dürfte ganz schön lustig ausgesehen haben, wie wir da so vom Winde verweht durch den Beltringharder Koog stapften und dabei auch noch versuchten ein paar Bilder in den Kasten zu kriegen. Ralph hat mit seiner Kamera eben so zu tun, wie ich mit meinem kleinen Smartphone.
Leicht ironisch, aber dennoch ernst gemeint riefen wir uns immer zu: „Na, das ist doch wie wir die Nordsee lieben nicht war?!“;-)
Auch im Beltringharder Koog wurde das Wasser vom Wind reichlich ins Landesinnere gedrückt und die vielen Vögel hatten ihre ganz eigenen Sorgen mit den windigen Verhältnissen klarzukommen. Mir ist es eh ein Rätsel, wie die es schaffen sich bei so starken Böen am Himmel zu halten.
Die zahlreichen Vogelbeobachtungshütten in Nordfriesland sind großartig, denn von dort aus lassen sich die vielen Wasservögel prima beobachten. Heute jedoch gab es nicht viel zu sehen. Die meisten Vögel hatten verständlicherweise Schutz auf den Feldern hinter dem Deich gesucht.
Auch wir waren heute froh, als wir nach dem Rundgang unser Auto wieder erreicht hatten und uns auf den Heimweg machen konnten. Denn ein kurzer aber heftiger Schauer hatte uns dann doch noch erwischt und für reichlich Erfrischung von oben gesorgt. Dafür hat der heiße Tee im Anschluss gleich doppelt so gut geschmeckt.