Leuchttürme an der deutschen Ostseeküste

Leuchtturm in Falshoeft // Foto: MeerART

Wer sich für das Meer interessiert, der verliebt sich meist auch in die Leuchttürme. Uns geht das ganz genauso, darum möchten wir euch heute noch wieder einige der geliebten Exemplare vorstellen.

Über die Geschichte und die Entstehung von Leuchttürmen haben wir in unserem Beitrag „Leuchttürme – Heimatgefühl oder Fernweh“ schon ein wenig geschrieben. Da wir euch in unserem Beitrag „Eine Insel hat Feuer“ bereits die fünf Leuchtfeuer der Insel Fehmarn vorgestellt haben, lassen wir die heute komplett außen vor. Heute gibt es einfach mal einen bunten Mix vom Festland.

Alter Leuchtturm Travemünde

Anfangen möchten wir mit dem wohl ältesten Leuchtturm Deutschlands. Der Alte Leuchtturm vom Travemünde wurde um 1330 erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem 1534 dänische Truppen den Turm zerstörten, bauten 1539 holländische Maurer den heutigen, 31 Meter hohen, Leuchtturm wieder auf. 1922 wurde er als technisches Kulturdenkmal eingetragen. Wie so viele ist auch er schon lange in Rente. 1972 musste das Leuchtfeuer ausgeschaltet werden, da der Neubau des Maritim Hotels den Turm verdeckte. 1974 wurde auf dem Maritim ein neues Leuchtfeuer in Betrieb genommen.

Impressionen aus dem Ostseeheilbad Travemünde in der Lübecker Bucht // Foto: MeerART

Heute ist in dem Leuchtturm ein maritimes Museum sowie eine Schiffsauskunft und die Touristeninformation untergebracht. Die rund umlaufende Aussichts-Galerie bietet zudem einen einmaligen Ausblick über den Skandinavienkai und die Travemünder Altstadt sowie über die Lübecker Bucht bis Grömitz und über die Küste von Mecklenburg Vorpommern. Mehr zum Leuchtturm findet ihr auf der Internetseite vom Alten Leuchtturm.

Impressionen aus dem Ostseeheilbad Travemünde in der Lübecker Bucht // Foto: MeerART

Travemünde hat aber auch noch einen weiteren Leuchtturm, das Molenfeuer auf der Nordmole. Die so genannte Nordermolenbake bezeichnet die Einfahrt in die Trave und warnt die Schifffahrt vor den Untiefen vor dem Brodtener Ufer.

Der Leuchtturm Dahmeshöved

Der denkmalgeschützte Leuchtturm von Dahmeshöved steht an einem Küstenvorsprung auf halbem Wege von Fehmarn nach Travemünde und dient der Schifffahrt in der Mecklenburger und Lübecker Bucht als Orientierungsfeuer. Zu Zeiten der deutsch-deutschen Teilung hatte der Leuchtturm in Dahmeshöved eine besondere Bedeutung, denn er diente den DDR-Bürgern als Orientierungspunkt bei Fluchten über die Ostsee, als sogenanntes „Licht der Freiheit“. Leider haben nicht alle das rettende Ufer erreichen können.

Start der Nebensaison an der Ostseeküste in Dahme // Foto: MeerART

In Dahmeshöved gibt es die Möglichkeit sich in 30 Metern Höhe das „Ja-Wort“ zu geben. Traumblick inklusive. Die Terminvergabe für Eheschließungen im Leuchtturm erfolgt ausschließlich über das Standesamt Grömitz (Tel. 04562-69237). Mehr Infos über diesen Leuchtturm erfahrt ihr auf der Seite vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Lübeck.

Der Bülker Leuchtturm

Der Bülker Leuchtturm steht auf der äußersten westlichen Landspitze an der Kieler Förde und ist der älteste seiner Art in dieser Umgebung. Seit 1865 leuchtet er dort schon und leitet die Schiffe sicher durch die Förde. Früher kümmerten sich noch drei Leuchtturmwärter, die mit ihren Familien dort wohnten und im Schichtdienst arbeiteten, um das Orientierungsfeuer. Heute, nachdem er bereits mehrfach umgebaut wurde, wird er aus der Ferne von der Verkehrszentrale Travemünde überwacht.

Der 1807 von den Dänen erbaute Leuchtturm auf der „Bülker Huk“ in der Kieler Förde bei Strande // Foto: MeerART

Der Leuchtturm ist für Besucher zugänglich. Wer die 98 Stufen bis zur unteren Plattform erklimmt, befindet sich in 22 Meter Höhe. Zur Belohnung gibt es im Anschluss Kuchen und Snacks, die das Team vom Leuchtturm-Pavillon gerne serviert. Von der Platform hat man, vorausgesetzt die Sicht ist klar, einen herrlichen Blick über die Eckernförder Bucht und über die Kieler Förde. Mehr erfahrt ihr auf der Seite vom Leuchtturm-Pavillon.

Der Leuchtturm von Pelzerhaken

Dieser hat auch schon eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Der erste Turm wurde in den Jahren 1842 und 1843 unter dänischer Vorherrschaft erbaut. In dem angeschlossenen Haus des Leuchtturmwärters war bis 1876 ein Lotsenquartier untergebracht, denn die Wärter hatten auch die Funktion eines Zollassistenten.

Impressionen aus der Neustädter Bucht // Foto: MeerART

1936 wurde der Turm von zwölf auf 19,4 Meter aufgestockt. Seitdem ziert auch ein Reichsadler die Vorderseite. Mehr Infos über diesen Leuchtturm erfahrt ihr auf der Seite vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Lübeck.

Der Leuchtturm Falshöft

Der Leuchtturm Falshöft wurde im Jahre 1910 nach 2-jähriger Bauzeit als Quermarken- und Orientierungsfeuer in Betrieb genommen. Nur 92 Jahre lang durfte der Leuchtturm seinen Dienst verrichten. Sein Feuer wurde bereits  am 1. März 2002 wieder gelöscht. Heute wird er von einem Verein gepflegt und betreut.

Der Leuchtturm an der Ostseeküste von Falshöft // Foto: MeerART

Tja, und für alle Verliebte unter euch, sich trauen lassen kann man hier natürlich auch. Mehr dazu erfahrt ihr auf der Seite vom Förderverein.

Der Leuchtturm Neuland in Behrensdorf

Der Leuchtturm Neuland befindet sich an der Kieler Bucht, genauer gesagt zwischen Hohwachter Bucht und Kieler Förde in der Nähe der Ortschaft Behrensdorf. Dieser Leuchtturm wird nicht wie die meisten von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung betrieben, sondern von der Bundeswehr. Bis 1996 fungierte er als Orientierungsfeuer, seitdem wird er von der Deutschen Marine als Warnsignalturm genutzt. Der Turm kann zweimal jährlich im Sommer im Rahmen eines Tages der offenen Tür, den die Gemeinde Behrensdorf mit Unterstützung der Bundeswehr veranstaltet, besichtigt werden.

Impressionen von der Hohwachter Bucht // Foto: MeerART

Auch in diesem Leuchtturm hat man die Möglichkeit sich in luftiger Höhe trauen zu lassen. Eine Trauung mit bis zu 10 Personen ist im Trauzimmer mit Bullauge möglich.
Standesamt Lütjenburg, Markt 12, 24321 Lütjenburg, Tel. 04381 – 41 92 91, Fax 41 93 15.

Leuchtturm Schleimünde

Zum Schluss haben wir noch ein ganz besonders Exemplar für euch. Der Schleimünder Leuchtturm, Wahrzeichen der Lotseninsel und wichtiges Leuchtfeuer für die Einfahrt in die Schlei. Er steht seit 1871 auf der damals neu erbauten Nordmole. Er ersetzt den bereits zehn Jahre zuvor an gleicher Stelle errichteten kleineren Vorgänger.

Leuchtturm Schleimünde // Foto: MeerART

Ihm wird ein seltsamer Rekord nachgesagt. Kein anderer Leuchtturm wurde so oft umgemalt wie dieser. Anfangs war er gelb, ab 1890 dunkelgrau, dann wieder gelb, ab 1910 hellgrau, ab 1920 schachbrettartig rot/weiß gewürfelt mit rotem Gesims und grauer Laterne, schwarz/weiß gewürfelt, dann mit einer schwarz/weiß gebänderten Vorhangfassade verkleidet und seit 2015 ist der Leuchtturm grün/weiß gebändert. Mehr Infos über diesen Leuchtturm erfahrt ihr auf der Seite vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Lübeck.

Dies war wieder nur ein kleiner Einblick in die vielen schönen Leuchttürme der Ostsee. Um allen Leuchttürmen und ihren Liebhabern gerecht zu werden, werden wir von Zeit zu Zeit weitere vorstellen.

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10 Kommentare zu „Leuchttürme an der deutschen Ostseeküste“

  1. Axel Zellhöfer

    Klasse Bilder 🙂 Ich bin mir gar nicht sicher welchen Leuchtturm ich am schönsten finde. Natürlich verbindet mich mehr mit dem Bülker oder Schleimünder Leuchturm. ( Heimat ). Ich freue mich aber schon auf eure weitern Bilder.

    1. Moin Axel,

      vielen Dank. Das ist klar, dass für die der Schleimünder Leuchtturm Favorit ist. 😉
      Aber man muss sich ja nicht für einen entscheiden, schließlich gibt es so viele schöne.

      Ganz liebe Grüße,
      Claudia und Ralph

  2. Hallo Ihr Zwei,
    da habt Ihr ja ein schönes Thema aufgenommen.
    Die Leuchttürme haben schon etwas mystisches an sich.
    Da könnt ihr noch einige Folgen schreiben, es stehen ja noch genug an Nord- und Ostsee.
    Sie stehen ja in der Regel in exponierter Lage und sind teilweise schon sehr alt und teuer in der Unterhaltung.
    Und werden ja eigenlich nicht mehr gebraucht………irgendwann werden sie dann verschwunden sein weil kein Geld mehr für die Unterhaltung dieser Zeitzeugen vorhanden ist.
    Liebe Grüße Harald

    1. Moin Harald,

      dachte ich mir fast, dass ich etwas von dir zu diesem Beitrag hören würde. 🙂
      Leuchttürme sind was feines, daher haben wir auch schon ab und an über sie geschrieben und auch dieser Beitrag wird sicherlich nicht der letzte sein. Wir hoffen doch sehr, dass sie unserem Küstenbild erhalten bleiben, sonst würde echt was fehlen. Ich weiß, dass es in der Schifffahrt längst andere Navigationshilfen gibt, aber auch die können mal ausfallen, von daher finde ich es wichtig, dass sie erhalten bleiben.

      Ganz liebe Grüße auf die Insel,
      Claudia

  3. Moin Ihr Lieben,
    ein ganz toller Beitrag – so viele schöne Leuchttürme. Ich wüsste jetzt nicht, welchen ich am schönsten finde und die Historie dazu. Vielen Dank, Ihr Lieben.
    Eine schöne Woche und morgen ganz viel Glück und Erfolg.
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Moin du Liebe,

      danke dir.
      Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger möchte ich mich entscheiden. Es ist wie mit der Nord- und Ostsee, beide Meere sind auch ihre Weise fantastisch, warum sollten wir einem den Vorzug geben, wenn wir doch beide lieben. So halte ich es auch mit den Leuchttürmen… bis auf kleine Ausnahmen vielleicht, 😉 aber auch nur, weil man ganz tolle Erlebnisse damit verbindet.

      Herzliche Grüße,
      Claudia

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