Natur pur auf der Halbinsel Helnæs

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

In diesem Beitrag möchten wir mit euch zu einen Abstecher auf die Halbinsel Helnæs und in das Naturschutzgebiet Helnæs Made mitnehmen.

Wir sind noch immer ganz beschwingt von den vielen Eindrücken, die wir bei unserem kurzen Abstecher auf der Halbinsel Helnæs erleben durften. Und hätte ich Karina nicht kennengelernt, dann hätten wir wohl auch nicht so schnell Notiz von der kleinen Halbinsel genommen.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Helnæs liegt an der Westseite der Insel Fünen im Kleinen Belt und ist durch einen 2,8 Kilometer langen, schmalen Damm „Helnæs Byvej“ mit Agernæs und Westfünen verbunden. Von daher ist die kleine Halbinsel also auch bequem mit dem Auto erreichbar. Über so einen Damm zu fahren, der von beiden Seiten von Wasser gesäumt ist, ist, wie ich finde, schon immer ein Erlebnis für sich. Und von daher reckten wir unsere Köpfe beim Überqueren auch in alle Himmelsrichtungen, um möglichst viel von der Umgebung erhaschen zu können.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Beinahe unberührt

Die kleine Landstraße führte uns vorbei an Helnæs Mølle, unser Übernachtungsziel, weiter zur Inselmitte. Während wir weiter zu Karina fuhren, kamen wir an niedlichen Reetdachhäusern, an kleinen Galerien und Höfen vorbei. Wäre unser erster Tag nicht schon gespickt mit Terminen gewesen, dann hätten wir ganz sicher den einen oder anderen Abstecher gemacht. So verlockend war, was wir aus dem Auto heraus erhaschen konnten. Aber da wir diesmal eine Übernachtung eingeplant hatten, konnten wir am nächsten Tag vor der Heimreise noch eine kleine Entdeckungsreise starten.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Im Gegensatz zu meiner sonstigen Gewohnheit, habe ich diesmal schon im Vorfeld versucht einiges über unser Reiseziel in Erfahrung zu bringen. Helnæs ist seit der Steinzeit bewohnt und deshalb reich an vorgeschichtlichen Zeugnissen, wie die Dolmen auf den Hügeln südlich von Maden und im Helnæsskov. Wenn man sich auf den Weg zum Leuchtturm macht, kann man die Felssteine deutlich auf dem Feld sehen.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Um 1231 soll der Name der Insel erstmalig schriftlich erwähnt worden sein, allerdings noch in einer abgewandelten Form, und zwar als Hælghænæs, was so viel wie „heilige Landzunge“ bedeutet.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Obwohl die Insel mit dem Festland durch den Damm verbunden ist, wirkt sie auch heute noch fast wie vergessen. Was mitnichten der Fall ist, aber es ist schon sehr auffällig und super angenehm, dass die Insel nicht durch den Massentourismus geprägt ist, sondern nach wie vor überwiegend von den Dänen selbst als Sommerdomiziel genutzt wird. Von den Sommerhäusern, die hier auf der Insel zu finden sind, werden gerade mal knapp 20 Prozent an Urlauber vermietet. Es gibt auch einige, die hier dauerhaft leben, aber das sind gerade mal um die 200 Menschen. Darüber hinaus ist Helnæs ein beliebter Ort für Angler.

Der Leuchtturm Helnæs Fyr

Es gibt übrigens nur einen Ort auf Helnæs, und zwar Helnæs By. Dafür aber einige Herrensitze wie Wedellsborg, Schloss Krengerup, Brahesborg und Schloss Hagenskov. Natürlich gibt es auch einen Leuchtturm und dieser war dann tatsächlich auch unser erstes Etappenziel auf unserer kleinen Entdeckungsreise. Helnæs Fyr steht in Lindehoved am westlichen Ende der Halbinsel. Hierbei handelt es sich um einen 28 Meter hohen weißen Turm mit quadratischem Grundriss, der 1900 bis 1901 über der Steilküste errichtet wurde. Besichtigungen sind übrigens möglich.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Vom Leuchtturm kommt man auch an einen kleinen Steinstrand, der an der Steilküste entlang führt. Da unser Zeitfenster begrenzt war, haben wir an diesem Tag auf die Entdeckung verzichtet, wohl aber kurz den atemberaubenden Blick über das Meer genossen. Und den kann man derzeit in der Tat noch frei von irgendwelchen Bauten genießen, denn schon bald könnte es zu Ende sein mit dieser Panoramaaussicht. Hier vor der Halbinsel soll nämlich ein Offshorewindpark entstehen, den sich die Anwohner allerdings nicht gefallen lassen wollen.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Das Naturschutzgebiet Helnæs Made

Erstaunlich und erfreulich zu gleich ist, dass es auf der eigentlich recht kleinen Halbinsel drei ganz unterschiedliche Naturschutzgebiete gibt, und zwar Bobakkerne, Helnæs Made und Feddet. Bobakkerne liegt ganz im Norden als großer Wald unmittelbar hinter dem Deich. Auf der Ostseite von Helnæs By befinden sich Waldgebiete mit reichem Tierleben und westlich von Helnæs By liegt Helnæs Made. Ein großes, unter Naturschutz stehendes Strand- und Wiesengebiet, das aus einer verlandeten Meeresbucht entstanden ist und von der ein erst 1997 wieder erschaffener See übrig blieb. Hier im Naturschutzgebiet lassen sich viele Stelz- und Raubvögel beobachten, sowie zahlreiche Orchideen bewundern. Das klang so verlockend, dass wir Helnæs Made als zweites Etappenziel einplanten.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Der Weg dorthin führte über Wiesen und Felder. Es gibt einen Parkplatz, um sein Auto abstellen zu können und einen Rundwanderweg, der durch die einzelnen Bereiche führt. Bevor wir dem Wanderweg folgten, haben wir erst noch einen Abstecher zum Strand gemacht und waren ein wenig in Sorge oder enttäuscht, dass es immer wieder Menschen gibt, die ganz eigenwillig handeln. Obwohl hier überall Hinweisschilder stehen, dass in diesem Naturschutzgebiet keine Wohnmobile erlaubt sind und schon gar nicht Übernachtungen, Urlauber dies trotzdem missachten und ihr Ding durchziehen. Gerade weil in Dänemark alles so frei zugänglich und nicht wie bei uns in Deutschland meist eingezäunt ist, finde ich schade, dass man eine derartige Gastfreundschaft einfach aufs Spiel setzt.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Der Rundwanderweg ist nicht wirklich sehr lang, aber da er durchs offene Gelände mit unterschiedlichen Naturbereichen führt, ist er für Menschen, die nicht ganz so gut zu Fuß sind, vielleicht nicht ganz so einfach zu gehen. Zumal man an einer Stelle sogar über einen Zaun klettern muss. Ganz offiziell natürlich, denn das gehört mit zu der Wanderroute. In dem Gelände grasen zahlreiche Rinder, die durch Elektrozäune gesichert sind, aber schon mal den Weg kreuzen können.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Wir hatten einen fantastischen Spätsommertag erwischt. Man sah, dass die Natur unter der Trockenheit zu leiden hat, aber dennoch blühte es auf den Wiesen noch zahlreich. In meinen Augen wieder ein echtes Bullerbüparadies.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Schade, dass die Zeit immer so schnell vergeht, aber der Heimweg stand noch an und so endete nach dem Rundweg auch so langsam unser Abstecher auf der Halbinsel und wir machten uns gemütlich auf den Heimweg. Hier und da gab es noch einen kleinen Fotostopp und uns war klar, dass wir hier ganz sicher nicht das letzte Mal waren. Helnæs, wir kommen wieder.

Natur pur auf der idyllischen Halbinsel Helnæs // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Noch ein Tipp: Bei Ebberup, 14 km von Helnæs By entfernt, befindet sich Hviids Garten, ein großer japanisch inspirierter Garten mit einem See, Anordnungen aus Stein, Skulpturen aus Granit und Bonsais.

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4 Kommentare zu „Natur pur auf der Halbinsel Helnæs“

  1. Danke für die schönen Bilder und den Bericht. Ich kenne Helnaes nur von See aus, bin etliche Male vorbeigesegelt zwischen Kleinem Belt und der Dänischen Südsee. Der Leuchtturm ist jedem Segler eine sehr präsente Landmarke. Jetzt wird es wirklich Zeit die Helnaes Bugt man anzulaufen und dem Land näher zu kommen.

  2. Moin ihr beiden,
    eure Bilder erinnern mich an einen wunderschönen Urlaub auf Helnaes. Das ist nun schon 20 Jahre her, aber vieles wurde beim Ansehen der Bilder wieder präsent – z.B. das tolle Gefühl, langsam über den Damm auf die Insel zuzufahren. An unserem letzten Abend damals im August hatten wir ein Lagerfeuer beim Strand unterhalb des Leuchtturms gemacht. Super romantisch und so bewegend, dass unsere Söhne später tief traurig im Bett lagen…

    1. Moin Jürgen,

      das freut uns doch. Schöne Erinnerungen wachzurufen ist immer was Feines. 🙂 Klingt auch nach einer sehr schönen Zeit, so wie du das beschreibst.
      Wir sind ja erst seit unserem Umzug nach Nordfrisland dabei Dänemark zu erkunden, aber jedes Mal total begeistert, dass es so viele tolle Ecken gibt. Und dabei tummeln wir uns bisher nur in Süddänemark herum. Es werden also noch viele Neuentdeckungen folgen.

      Liebe Grüße,
      Claudia

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