(M)ein ganz persönliches Dänemark-Tagebuch…

Die dänische Ostseeküste bei der „Diernæs Bugt“ in Südjütland // Foto: MeerART

Ich glaube, ich muss verrückt sein, aber als ich heute morgen die Augen aufgeschlagen habe, hatte ich folgende Idee. Ich werde ein ganz persönliches Dänemark-Tagebuch führen mit allen meinen Erlebnissen, und das sogar öffentlich machen.

Eine ziemlich verrückte Idee, denn zum einen setzt es mich natürlich auch unter Druck am Ball zu bleiben, aber viel wichtiger und schöner finde ich, dass ich so auch meine Fortschritte festhalten kann. Damit meine ich nicht nur meine sprachlichen – oh je, oh je, das wird wirklich eine Herausforderung – sondern auch die Erlebnisse, die ich sowohl privat als auch beruflich machen werde. Also gibt es ab sofort auch die Kategorie „Dänemark“ auf unserem Blog.

Ein nebliger Wintertag am Strand bei Lakolk auf der dänischen Wattenmeerinsel Rømø // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Dänisch lernen für Grenzgänger

Das ist eine Herausforderung, die ich für den Januar angenommen habe. Da ich mich wirklich bemühen möchte, die dänische Sprache zu erlernen, aber ganz ohne Druck – das ist mir persönlich sehr wichtig – denn ich kenne mich, sonst würde ich ganz schnell den Spaß daran verlieren. Aber hier fängt auch schon ein wenig das Problem an, denn es ist gar nicht so leicht einen passenden Dänisch-Kurs zu finden. Es sollte schon möglichst gut in meinen/unseren Alltag integrierbar sein.

Die dänische Ostseeküste bei der „Diernæs Bugt“ in Südjütland // Foto: MeerART

Also habe ich mich erstmal erkundigt, was es in Nordfriesland (natürlich im näheren Umkreis) für Möglichkeiten gibt. Der einzige Kurs, den ich gefunden habe, war bei der VHS in Leck. Der passte weder zeitlich in unseren Alltag, noch waren Plätze frei. Gehört hatte ich noch von Kursen bei der Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig e.V. in Flensburg. Die sollen sehr gut sein. Allerdings sind das Wochenkurse, gar nicht so leicht in den Alltag unterzubringen, aber davon mal abgesehen, waren auch die bis aufs weitere ausgebucht.

Also habe ich angefangen mir einen Onlinekurs zu suchen und bin auf Babbel gestoßen. Mein täglich Brot heißt nun also Babbel. Das klappt für die ersten Anfänge ganz gut, zumal es sich wunderbar in den Alltag integrieren lässt. Du kannst einfach immer dann lernen, wenn du gerade Zeit hast und ich bemühe mich tatsächlich mich „fast“ jeden Tag wenigstens zehn Minuten mit der dänischen Sprache auseinanderzusetzen.

Die dänische Ostseeküste bei der „Diernæs Bugt“ in Südjütland // Foto: MeerART

Anfang des Jahres ergab sich dann noch ein glücklicher Zufall. In unserem Käseblatt hatte ich am Wochenende von einem Dänisch-Kurs für Grenzgänger gelesen, der an vier Abenden im Januar für 90 Minuten stattfinden soll. Ich gehöre zwar nicht zu den Leuten, die abends noch besonders aufnahmefähig sind, aber ich dachte mir: vier Mal, das kriegst du irgendwie hin. Also habe ich sofort angerufen und mich angemeldet. …….

Bei unserem ersten Dänisch-Abend musste ich einmal kurz herzhaft lachen, denn natürlich bekamen auch wir den allseits beliebten Zungenbrecher „Rød grød med fløde“ (Rote Grütze mit Sahne) serviert. Das ist so ähnlich wie Fischers Fritze im Deutschen. Eine liebe Bekannte aus Dänemark hatte uns diesen Satz schon bei unserem ersten „Internationalen Co-Working“ in Tønder mit auf den Weg gegeben. Wer es schafft, diesen Satz zehn Mal hintereinander ohne sich zu verhaspeln auszusprechen, hat sich bestens für die dänische Aussprache gerüstet.

Gemeinsam machen wir uns für die Grenzregion stark

Nach den vielen Feiertagen haben wir uns riesig gefreut alle Teilnehmer wiederzusehen. Unser zweites grenzenløs-Treffen fand dieses Mal auf dänischer Seite statt, und zwar in Skærbæk. Auch das ist total spannend, denn so lernen wir Dänemark natürlich auch ein Stück weit mehr kennen. Schade nur, dass ich noch nicht allzu viel über unser aller Vorhaben ausplaudern kann. Was ich aber schon verraten kann ist, dass es sich gut anfühlt und dass wir alle für den deutsch-dänischen Austausch brennen. Ich denke, wir werden da spannende Projekte auf die Beine stellen.

Treffen der deutsch-dänisches Arbeitsgruppe in Skærbæk bei Åndehullet // Foto: MeerART

Während einige von euch diesen Beitrag vermutlich gerade lesen, befinden wir uns beim dritten internationalen Co-Working, das einmal im Monat in Tønder stattfindet. Hätte mir jemand noch vor einem halben Jahr erzählt, dass ich so etwas mitmachen werde, dem hätte ich vermutlich einen Vogel gezeigt. Aber tatsächlich bin ich sogar richtig stolz darauf, denn es zeigt mir persönlich, was man alles erreichen kann, wenn man nur mal seine Komfortzone verlässt. Beim nächsten Dänemark-Tagebuch werde ich sicher einiges berichten können.

Treffen der deutsch-dänisches Arbeitsgruppe in Skærbæk bei Åndehullet // Foto: MeerART

Und was habe ich diesen Monat über Land und Leute gelernt?

Unser Dänisch-Lehrer hat mir bestätigt – was ich auch schon mal gelesen habe –, dass es in Dänemark keine Hierarchien gibt. Zumindest nicht so wie wir es aus Deutschland kennen. Man begegnet sich stets auf Augenhöhe. Eine Lebenseinstellung, die ich sehr schätze. Würde sich jeder so begegnen, dann würde das eine Menge negativer Energien aus der Gesellschaft nehmen. In Dänemark duzt sich jeder, ganz gleich ob im Privat- oder Berufsleben. Das gilt auch für Behörden und Beamte. Selbst ein Polizist wird geduzt. Einzige Ausnahme ist die Königsfamilie, die sollte man nicht duzen. Obwohl mir unser Lehrer versichert hat, dass selbst die Königin vorzieht geduzt zu werden.

Ein nebliger Wintertag am Strand bei Lakolk auf der dänischen Wattenmeerinsel Rømø // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

So ihr Lieben, das waren meine Eindrücke von Januar. Ihr werdet bald wieder von mir/uns hören.

Fühlt euch herzlichst gegrüßt und ebenfalls motiviert,
eure Claudia

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2 Kommentare zu „(M)ein ganz persönliches Dänemark-Tagebuch…“

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