Die Geltinger Birk: es zählte nur das Hier und Jetzt
Unser Weg führte uns immer weiter um die Landzunge der Birk herum. Und wieder zeigten sich neue und schöne Gesichter der Geltinger Birk. Vor uns lagen Salzwiesen und -seen, was mir ja immer ganz besonders gut gefällt.
Durch unsere vielen Fotostopps holte ein älteres Pärchen auf. Ich erwähne sie eigentlich nur deshalb, weil ich die beiden schon eine Weile beobachtet hatte und etwas schmunzeln musste. Ich glaube, sie hatte ihrem Begleiter so ziemlich jede Pflanze des Wegesrandes bis ins kleinste Detail beschrieben. Während sie total in ihrem Element war, wirkte der arme Mann ein wenig überfordert. Aber süß anzusehen war es trotzdem.
Charlotte wir kommen…
Bei der NABU-Station hatten wir schon wieder die Qual der Wahl, welchen Weg wir denn nun nehmen sollten. Im Kopf überschlugen wir die bereits gelaufenen Kilometer, die bis dahin schon ordentlich waren und es würden noch etliche hinzukommen. Auf keinen Fall wollten wir heute einen Weg doppelt gehen. So hielten wir uns weiter in Richtung der Mühle „Charlotte“.
Von dort starteten wir früher immer unsere Rundgänge. Zum Vergleich mit heute waren es früher eher kleine Spaziergänge und hatten lange nichts mit dem heutigen gemein.
Die Anzahl der Menschen nahm ab hier zu, warum das so war, würden wir später noch erfahren. Allmählich kamen auch immer mehr Erinnerungen hoch und so begannen auch wir ein wenig zu fachsimpeln. Natürlich auch ganz piano.
Je dichter wir der Mühle Charlotte kamen, je erstaunter waren wir auch. Der uns so bekannte Weg war irgendwie anders. Na gut, zugegeben, das letzte Mal, als wir hier waren, ist inzwischen auch schon sechs Jahre her, aber etwas irritiert waren wir anfangs schon. Die damals komplett eingewachsene Mühle stand völlig frei. Frisch eingezäunt – nach dem Motto, im Baumarkt gab es ein Angebot – lag der Blick auf den gesamten Garten frei.
Ehrlich gesagt, ein kleiner Schock, denn hier war urplötzlich die Zivilisation zurück. In unsere Augen sprangen hässliche Kinderspielgeräte und auch sonst wirkte der Garten alles andere als aufgeräumt. Es stapelten sich Getränkekisten, es war einfach nur Zivilationsmüll und alles andere als naturverbunden. Da kann man nur hoffen, dass dieser Garten schnell wieder zuwächst.
Entschädigt wurden wir dann wieder von einem hinreißenden Blick auf einen See, der früher so vom Wegesrand auch nicht sichtbar war. Auf ihm schwammen eine Vielzahl von Wasservögeln und gaben uns das Gefühl von unberührter Natur zurück.
Eine kurze Verschnaufpause
Diese wurde kurze Zeit später wieder unterbrochen, denn auf dem Parkplatz, von dem wir früher immer gestartet waren, gab es nun ein Café oder Bistro. Jedenfalls standen hier jede Menge Tische und Stühle im Freien und lockten die Birkbesucher zu einem Erholungspäuschen. Im ersten Moment waren wir erschrocken, doch beim zweiten Hinsehen wirkte alles ziemlich unkompliziert. Anscheinend war es kein Problem, dass die Sitzgelegenheiten auch von Besuchern genutzt werden durften, die sich ihr eigenes Picknick mitgebracht hatten. Auch wir nutzten die Gelegenheit für einen kurzen Stopp.
Hier begann quasi der Rückweg, denn ab hier hielten wir uns wieder Richtung Falshöft. Vor uns lag erneut ein abwechslungsreicher Weg. Den Anfang machte ein Feldweg, wie ich ihn zuletzt aus Kindertagen kannte. Der Löwenzahn übersäte den ganzen Weg, als wollte er der strahlenden Sonne am Himmel Konkurrenz machen. Alles grünte und blühte.
Einfach schön sich der Natur so hinzugeben. Zumal wir oft im vorhinein nicht erkennen konnten, was uns ab der nächsten Abbiegung für eine Landschaft erwartete. Der Weg führte uns weiter über eine zauberhafte Holzbrücke.
Ich gab meinem Liebsten sofort zu verstehen, dass ich in unserem neuen Heim auch einen derartigen Zaun haben will. 😉 Und am besten auch noch gleich die passende Sitzgelegenheit dazu.
Auf dem Rinderweg zum Endspurt
Auf einem Schild sahen wir, dass wir uns nun auf dem Rinderweg befanden. Das passte auch irgendwie, denn alles wirkte gleich ein wenig landwirtschaftlicher. Ab und an säumten kleine Höfe den Wegesrand, die von mir ganz besonders in Augenschein genommen wurden. Unser Wunschdomizil für die Zukunft soll nach Möglichkeit ein alter Resthof sein, aber bitte diesmal mit schneller Internetverbindung.
Kurvige und leicht hügelige Wege lagen vor uns, vorbei an saftigen Feldern und, ich glaube, Marschwiesen. Ab und an sahen wir auch ein paar Rinder. Mir war vorher überhaupt nicht bewusst, wie groß die Birk eigentlich wirklich ist und mit diesen Wegen über die Felder hatten wir so gar nicht gerechnet.
So langsam wurden unsere Füße etwas schwerer und auch in unseren Mägen brüllten kleine Löwen. Endlich am Auto angekommen und mit einer Stulle gestärkt, waren wir glücklich und zufrieden. Alles in allem ein gelungener Tag in meinem wilden Norddeutschland.
Wie der Tag begann…
4 Kommentare zu „Ein gelungener Tag in der Geltinger Birk“
hach… bekomm´ grad´ ganz dolle Se(e)hnsucht 🙂
Moin meine Liebe,
du bist zurück. Yeah… ich freu mich. 🙂
Liebe Grüße,
Claudia
Hallo, die Geltinger Birk haben wir im Kurzurlaub im Mai 2017 als wir in Kappeln waren,leider nicht geschafft.
Da uns die Gegend Schlei und die Nähe der Ostsee so verzaubert hat,haben wir für Juni 2018 schon ein Ferienhaus für 14 Tage in Schönhagen gebucht.
Wie weit müssen wir fahren, um an der Geltinger Birk schöne Spaziergänge zu machen. Gibt es an der Mühle Charlotte einen Parkplatz??
Und gibt es in Maasholm einen Spazierweg,der am Wasser entlang führt bis zum Gut Oehe?
Bin dankbar für jeden Tipp!
Lg Ulrike
Moin Ulrike,
so viele Fragen… 😉
Also, die Geltinger Birk ist von Schönhagen wirklich nicht mehr weit und es gibt einen Parplatz bei der Mühle Charlotte bzw. ein paar Gehminuten vorher. Entweder kann man dort parken oder in Falshöft. Beides sind schöne Ausgangsziele, um die Birk zu erkunden. Es gibt verschiedene ausgeschilderte Wege. Ein wirklich schöner Flecken Erde.
Von Maasholm aus kann man bis zum Gut Oehe laufen, eine schöne Strecke. Lediglich das Vogelschutzgebiet an der Spitze darf man nicht betreten. Ansonsten ein wirklich schöner Gang. Kannst ja mal bei uns auf dem Blog nach Maasholm bzw. Gut Oehe stöbern, da haben wir einige Bilder von dem Weg abgebildet.
Liebe Grüße,
Claudia