Heute möchten wir euch ein traumhaftes Gartenidyll im Herzen von Eiderstedt vorstellen. Es handelt sich hierbei um einen Privatgarten, der sich im alten Ortskern von Tating nahe der Kirche befindet.

Entdeckt haben wir das Gartenidyll, als wir zum Fotoshooting für das Ferienapartment „Leibrandts FEIN & REETLICH“ gebucht wurden. Als Gartenliebhaberin ist mir der Privatgarten von Beate und Klaus-Jürgen sofort aufgefallen und wir mussten einfach fragen, ob wir diesen Garten vorstellen dürfen. Corona hatte uns für dieses Vorhaben zwar lange einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber nun endlich, zwei Jahre später war es soweit und wir durften die Eigentümer erneut besuchen.

Wie aus einem Bilderbuch
Das Wohnhaus und der Garten liegen im alten Ortskern von Tating. Wenn man auf das Haus zugeht, wird man gleich von einem Blütenmeer empfangen. Zahlreiche Stauden, die trotz des gerade noch heruntergekommenen Regenschauers um die Wette leuchten. Insbesondere vor der weißen Hausfassade sieht das sehr imposant und einladend aus. Das ist aber auch der einzige Blick, den ein fremder Betrachter vom Gartenidyll erhaschen kann, denn der Rest liegt gut versteckt und eingewachsen im hinteren Teil des Grundstücks.

Ein schmaler, aber sehr verheißungsvoll aussehender Weg führt zum Eingang des Hauses und zum hinteren Teil des Gartens. Beate verriet uns, dass in diesem Teil des Gartens anfangs noch Beete mit Sträuchern waren. Er wurde zurückgebaut, da der Weg einfach zu schmal wurde. Gerade bei Regen war es nicht sehr angenehm, wenn man an den nassen Sträuchern vorbeihuschen musste.

Nun lädt eine Bank, die von Kübeln mit Schmucklilien (Agapanthus) gesäumt wird, zum Verweilen ein. Dieser Platz wird auch gerne mal genutzt, um mit Feriengästen, die sich nebenan in das Ferienapartment einquartiert haben, Gespräche zu führen oder Tipps zu geben.
Wege formen und führen
Durch den gesamten Garten führen schmale Wege, die das Gartenidyll formen, verbinden und gleichzeitig in unterschiedliche Bereiche trennen.

Was ich besonders reizvoll finde ist, wenn Gärten so angelegt sind, dass man nicht gleich alles auf Anhieb einsehen kann. Gärten brauchen lauschige Ecken, die man entdecken und erkunden möchte. Bereiche, die dir vom Garten neue Blickwinkel ermöglichen und die einem, je nach Sonnenstand oder Wind, schöne Rückzugsorte bieten.

Direkt am Haus befindet sich die Hauptterrasse, von der die Eigentümer einen herrlichen Blick in ihren Garten und auf die alte Kirche haben. Eine weißgetünchte Mauer schützt vor Winden und bietet gleichzeitig Privatsphäre. Ein Baum spendet Schatten und gemütliche Holzmöbel laden zum Verweilen ein. Einfach ein Ort zum Wohlfühlen.

Altes und Neues gekonnt in Szene gesetzt
Nicht nur bei der Einrichtung ihrer Wohnhäuser haben die Eigentümer ein besonderes Händchen, um Altes und Neues in Szene zu setzen, sondern auch im Garten. Die Liebe für Antiquitäten und die langjährigen Erfahrungen in der Objektausstattung spiegeln sich auf dem Anwesen wider. Wohin du auch blickst, lachen dich einzigartige Objekte an. Objekte, die oft schon eine bewegte Vergangenheit hinter sich haben und hier im Garten neu in Szene gesetzt wurden.

Wie zum Beispiel die Säulen, die einst aus Naumburg stammen und die Beate und Klaus in einer Sammelstelle für Abbruchmaterialien entdeckt haben. Diese Sammelstelle wurde nach der Wende eingerichtet. Zum einen, um historische Materialien zu bewahren und zum anderen, um sie Renovierungsobjekten im Falle des Bedarfs zur Verfügung zu stellen. Heute zieren die beiden tonnenschweren Säulen den Eingang vom ehemaligen Stallgebäude, dem ebenfalls neues Leben eingehaucht wurde.

Als Beate mir erzählte, wie die beiden Säulen den Weg von Naumburg nach Nordfriesland gefunden haben, musste ich ein wenig schmunzeln und kniff Ralph gleich mal in die Seite. Wie gut, dass nicht nur ich auf so verrückte Ideen komme. 😉

Das kleine, mit Siegner-Blech eingefasste Stallgebäude wurde von der Vorbesitzerfamilie in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut. Unten befand sich ein Schweinestall für ein bis zwei Schweine und ein Kuhstall für ein bis zwei Kühe. Das Heu wurde oben gelagert. Das Vieh gehört natürlich der Vergangenheit an. Heute stehen vor dem Gebäude eine Außendusche und Gartenliegen, so dass man den nordfriesischen Sommer in vollen Zügen genießen kann.

Ein paar Schritte um das Gebäude herum, gibt es weitere einzigartige Objekte zu entdecken. Nicht bei allen erkennt man auf Anhieb, um was es sich handelt. Bei den beiden roten Türmchen handelt es sich zum Beispiel um ehemalige Schornsteine aus England.

Ein Obstquartier mit alten Obstsorten
Im hinteren Teil befindet sich ein Obstquartier mit alten? Obstsorten, darunter Pflaumen, Birnen und Apfelbäume. Ich staunte nicht schlecht, als Beate mir erzählte, dass sie eines Tages mit ansehen musste, wie der alte Pflaumenbaum von einem Sturm regelrecht aus dem Boden gerissen wurde. Anfänglich dachten sie, sie hätten den Baum verloren. Bis sie von einem Herrn aus Sörup hörten, der ihnen dabei half, den Baum wieder neu aufzupfropfen und so konnte diese alte Sorte bewahrt werden. Das finde ich total beachtlich.

Neben alten Obstorten befinden sich auch historische Rosen in diesem Gartenidyll. Ich gebe zu, mit Rosen kenne ich mich persönlich nicht so aus, aber mich beeindruckt die Blütenpracht und die Geschichte dahinter. So befindet sich hier, im sogenannten Zeppelinbeet, eine Rose mit dem Namen „Flammentanz Kordes 1958“ oder weiter vorne zum Eingang hin eine Rose mit dem Namen „Rose de Resht“.

Naschen und genießen
Nicht nur von den Obstgehölzen lässt sich naschen, sondern auch die Hochbeete laden zum Zugreifen ein. Ob Erdbeeren, Kräuter oder Gemüse, man braucht nur zuzugreifen. Der Blick auf die Hochbeete lenkt wunderbar davon ab, dass es in jedem Garten Ecken gibt, die eigentlich nicht so einladend aussehen. Sei es, weil dort der Komposthaufen, Gartengeräte oder Mülltonnen untergebracht sind. Davon ist hier nicht wirklich viel zu sehen. Im Gegenteil. Selbst die Gartengeräte und -werkzeuge haben einen ganz speziellen Platz. Alle fein säuberlich aufgereiht, das ist bei mir persönlich definitiv nicht der Fall. Vieles von der Deko ist so schön, dass ich sie am liebsten gleich mitgenommen hätte. Deko kann man schließlich nicht genug haben, oder?! 😉

Wir möchten uns ganz herzlich bei Beate und Klaus-Jürgen für die liebevolle Gastfreundschaft, den leckeren Kuchen und den netten Austausch bedanken. Und natürlich für das Vertrauen, dass wir euren Garten vorstellen dürfen.




