Da wir gerade an der Genner Bucht unterwegs waren, lag ein spontaner Abstecher auf die Insel Kalvø auf der Hand. Und ich kann euch sagen: Diese kleine Insel ist ein echtes Juwel. Grün, ruhig, voller Geschichten – und irgendwie fühlt es sich an, als würde die Zeit hier ein bisschen langsamer ticken.
Anreise leicht gemacht
Kalvø ist nur etwa 18 Hektar groß und durch einen Damm mit dem Festland verbunden. Das macht die Anreise super bequem. Wer mit dem Auto kommt, findet direkt in der Nähe des Badehotels einen öffentlichen Parkplatz. Schon bei der Überfahrt mussten wir kurz anhalten, denn der Blick auf den kleinen Hafen und die Insel war einfach zu bezaubernd, um daran vorbeizufahren.

Hafenromantik und sommerliche Stimmung
Am Hafen angekommen, brannte die Sonne vom Himmel, und die Temperatur kletterte locker auf 30 °C. Schattenplätze waren heiß begehrt – wortwörtlich! Direkt am Wasser tummelte sich eine Kindergartengruppe. Die Kinder spielten ruhig und zufrieden, und man konnte kaum anders, als sich über die entspannten kleinen Szenen zu freuen. Es war diese Mischung aus Lebendigkeit und Gelassenheit, die der Insel ihren besonderen Charme verleiht.

Insel Kalvø – klein, aber geschichtsträchtig
So idyllisch es hier aussieht, die Insel hat es in sich, was Geschichte angeht. Zum ersten Mal tauchte sie 1232 in den Geschichtsbüchern auf, als Valdemar Sejr sie in seinem Landregister erwähnte. Ihre Geschichte reicht allerdings weit über das Mittelalter hinaus – zurück bis in die Eiszeit.

Trotz ihrer langen Vergangenheit blieb Kalvø unbebaut, bis 1847 der Reedereibesitzer Jørgen Bruhn die Insel von zwei Bauern für 6.400 Silberrigsdaler kaufte. Kurz darauf entstand eine Werft mit Schmiede, Arbeiterhäusern und allem, was man für den Schiffsbau brauchte – eine echte kleine Werft-Oase mitten in der Natur. Heute kann man sich kaum noch vorstellen, dass hier einmal große Segel- und Handelsschiffe gebaut wurden. 1868 ließ die Werft ihr letztes Schiff vom Stapel laufen.


Heute sind das Hauptgebäude, die Schmiede und einige Arbeiterhäuser noch gut erhalten und teilweise bewohnt. Das Hauptgebäude beherbergt ein maritimes Kulturzentrum, betrieben vom Verein Det Maritime Kalvø. Die Ehrenamtlichen dort machen es möglich, dass die spannende Geschichte der Insel und ihrer Werft lebendig bleibt. Man spürt förmlich, wie sehr diese kleine Insel einst pulsierte.

Der Steingarten – ein kleiner Ausflug in die Eiszeit
Ein weiteres Highlight ist der künstlich angelegte Steingarten auf der Insel. Entstanden in den 1960er Jahren im Zusammenhang mit dem Kiesabbau, stehen hier etwa 30 Steine aus ganz Sønderjylland in einem Kreis auf einer wüstenähnlichen Fläche. Sie erzählen die Reise der Steine während der letzten Eiszeit aus Norwegen und Schweden nach Dänemark.

Wer Lust auf Bewegung hat, kann den Kalvø-Pfad erkunden. Er führt durch Buchenwälder, über Felder und bietet traumhafte Ausblicke auf die Genner Bucht. Heute war es uns allerdings zu heiß für eine Wanderung. Aber das gibt uns gleich einen Grund, wiederzukommen, denn man sagt, der Kalvø-Pfad sei einer der schönsten Naturwege in Aabenraa.


Insel Kalvø für Outdoor-Fans: Fragen & Antworten
Was kann man auf Kalvø unternehmen?
Angeln, Wandern, Radfahren – Kalvø ist ein Paradies für alle, die gern draußen aktiv sind. Der Yachthafen ist das Herzstück der Insel, mit Bade- und Toilettenanlagen für Segler.
Gibt es Möglichkeiten für Wassersport?
Auf jeden Fall! Schwimmen, Schnorcheln, Kanu- oder Kajakfahren rund um die Insel sind sehr beliebt.
Wo kann man essen oder trinken?
Das einzige Restaurant auf Kalvø befindet sich im ehemaligen Badehotel und serviert Mittag- und Abendessen. Dies ist allerdings nur in der Saison geöffnet.

Kalvø ist klein, aber irgendwie auch magisch. Zwischen Natur, Geschichte und maritimer Atmosphäre fühlt man sich fast wie in einer anderen Zeit. Ein Ort, den wir richtig bezaubernd finden. Ganz gleich ob für einen entspannten Tag, für Fotos oder für eine kleine Zeitreise in die maritime Vergangenheit Dänemarks.
1 Gedanke zu „Die Insel Kalvø – Ein kleines Juwel voller Natur, Geschichte und maritimer Atmosphäre“
Lieben Dank für das Teilen Eurer wunderbaren Impressionen, die helfen, durch den deutschen Alltag zu stolpern.