Feuerschiffe: mobile Leuchttürme

Der Hamburger Hafen feiert seinen 827. Hafengeburtstag // Foto: MeerART

In der Vergangenheit haben wir euch schon öfters verschiedene Leuchttürme von der Nord- und Ostseeküste etwas genauer vorgestellt. Neben den fest installierten gibt es aber auch sogenannte mobile Leuchttürme, und zwar sind das Feuerschiffe.

Feuerschiffe sind tatsächlich nichts anderes gewesen, als Schiffe mit einem Leuchtturm bzw. einem Leuchtfeuer darauf, die auf einer festen Position auf See verankert wurden und nachts den Schiffen den Weg durch gefährliche Fahrwasser wiesen.

Zwischenstopp in der niederländischen Hafenstadt Den Helder // Foto: MeerART

Sie kamen immer dann zum Einsatz, wenn aufgrund der Wassertiefe oder der Beschaffenheit des Untergrunds der Bau eines festen Leuchtturms nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand machbar gewesen wäre.

Ein Leuchtfeuer auf See

Die Bezeichnungen für diese schwimmenden „Leuchtfeuer auf See“ sind nicht einheitlich. In Deutschland wurden sie bis 1921 offiziell als Leuchtschiff bezeichnet, erst danach setzte sich die Bezeichnung Feuerschiff durch. Aber auch die Bezeichnungen Lichtschiff, Signalschiff oder Positionsschiff waren zu gewisser Zeit gebräuchlich. Ganz selten hörte man vor langer Zeit auch die Bezeichnung Laternenschiff. (Quelle: Wikipedia)

Feuerschiff "ELBE 1" auf seinem Liegeplatz in Cuxhaven // Foto: MeerART

Feuerschiffe haben einen auffälligen, meist roten Anstrich. Auf der Seite ist in großen, weißen Buchstaben ihre Position angegeben, die gleichzeitig namensgebend ist. Die Position der Feuerschiffe war in den Seekarten eingetragen, deswegen war es von enormer Bedeutung, dass die Feuerschiffe stets auf ihrem angegebenen Platz liegen blieben. Der Name des Feuerschiffes bezog sich meistens auf die Untiefe, vor der es warnte.

Es gibt bzw. gab bemannte (FS) und unbemannte, vollautomatische Feuerschiffe (UFS). Wenn die Feuerschiffe bemannt waren, dann gehörten zu den wesentlichen Aufgaben der Besatzung die Wartung der Leuchtanlage und des Schiffes sowie das Geben von Warnsignalen bei Sturm und Nebel. Darüber hinaus hielten sie auch nach möglichen Schiffshavarien Ausschau.

City Sporthafen in Hamburg // Foto: MeerART

Beim damaligen Wasserbauamt wurden für jedes auf Position ausliegende Feuerschiff zwei Besatzungen vorgehalten. Der eigentliche Dienst auf den Feuerschiffen soll angeblich nicht so schwer gewesen sein, außer bei starkem Sturm und Eisgang. Dann war es, wie man sich denken kann, ganz schön gefährlich.

Mit fortwährender Zeit wurden die meisten Feuerschiffe aus Kostengründen durch Navigationsbojen ersetzt. Heutzutage kann man viele der ehemaligen Feuerschiffe in den unterschiedlichsten Häfen sehen, wo sie für Besucher zugänglich sind. In einigen sind Museen untergebracht, in anderen wiederum Restaurants.

Impressionen aus dem Hamburger Hafen vom Januar 2016 // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

In deutschen Gewässern sind nur noch drei unbemannte Feuerschiffe abwechselnd auf zwei Positionen im Einsatz:

  • Position „GW/EMS“ (German Bight Western Approach) vormals „TW/EMS“ (Tiefenwasserweg / Ems) auf 54° 10,0′ Nord, 6° 20,8′ Ost

  • Position „GB“ (German Bight) vormals „Deutsche Bucht“ auf 54° 10,8′ Nord, 7° 27,6′ Ost

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren:

Impressionen aus dem idyllischen Neuenfelder Hafen in Dithmarschen // Foto: MeerART

Der Neufelder Hafen – Ein Kleinod im Norden

Wie oft schon hat man sich gewünscht, dass die Zeit für einen Moment stillstehen möge. Im Neufelder Hafen tut sie es einfach. In Zeiten wo alles immer nur schneller, effizienter und kostengünstiger ablaufen muss, sind Orte wie dieser ein gesunder Gegenpool. Friesische Gemütlichkeit zum Anfassen.

Weiterlesen »
Wintereinbruch am Fährhafen Schlüttsiel in Nordfriesland // Foto: Ralph Kerpa

Mensch bist du klein

Wenn das Wetter andere Pläne hat Der Mensch glaubt doch immer, dass er Herrscher über alles und jeden ist. Hier oben bei uns im Norden weht ein ganz anderer Wind. Da darf man ganz schnell lernen, dass das ein fataler Irrtum ist.

Weiterlesen »
Impressionen vom 826. Hamburger Hafengeburtstag am 10.05.2015 mit vielen Traditionsseglern und Museumsschiffen // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Der Dampfeisbrecher STETTIN

Anzeige // Lange Zeit war der Dampfeisbrecher STETTIN der größte zivile Eisbrecher unter deutscher Flagge. Heutzutage ist der Stahlkoloss ein Kultur- und Technikdenkmal mit Liegeplatz im Museumshafen Oevelgönne. Wir haben uns die STETTIN für euch mal genauer angeschaut und sind sogar mitgefahren.

Weiterlesen »

4 Kommentare zu „Feuerschiffe: mobile Leuchttürme“

  1. Liebe Claudia,

    eine schöne Idee, uns mal ein paar Feuerschiffe zu zeigen. Ich freue mich immer, wenn ich diese Veteranen sehe.
    Die ELBE 3 kenne ich ja von Övelgönne, und kürzlich bin ich sogar darauf gefahren, von Möltenort auf die Ostsee raus und einmal um den alten Leuchtturm rum. Eine tolle Fahrt war das.

    Auf dem Feuerschiff an der Überseebrücke haben wir schon gegessen und Kaffee getrunken. War auch sehr gut.

    Und die ELBE 1 haben wir in Cuxhaven entdeckt.

    Übrigens: Wann geht denn der Umzug in Euer neues Zuhause los?

    Liebe Grüße an Euch beide
    Karin

    1. Moin liebe Karin,

      danke für deine Zeilen.

      Die Feuerschiffe hatten wir schon lange auf dem Zettel, denn wir finden sie – ähnlich wie ihre Vertreter an Land – irgendwie total spannend. Dass du Vielreisende sie kennst, hätte ich mir nicht anders vorstellen können. Wie du weißt, sind wir von deiner Lebens- und Entdeckerfreude immer ganz angetan.
      Die Fahrt mit der ELBE 3 war bestimmt ein tolles Erlebnisse. Vielleicht kommen wir ja auch noch mal in den Genuss.

      Was unseren Umzug angeht, der steht im November an. Zum ersten soll die Übergabe stattfinden und dann müssen wir ein paar Dinge vorbereiten, damit wir mit Sack und Pack hoch können. Der Winter ist jedenfalls für alle erdenklichen Renovierungsmaßnahmen verplant.

      Ganz liebe Grüße,
      Claudia

  2. Gute Idee die Feuerschiffe vorzustellen.
    Das Feuerschiff TEXEL liegt in Den Helder im Hafen.
    Sind ja auch ein wichtiger Teil der Seefahrtsgeschichte.
    Die Arbeit war sicher körperlich nicht so schwer auf diesen Schiffen, ich habe gelesen daß sie öfter gerammt wurden.
    Auf Grund der Verankerung gabs keine Möglichkeit auszuweichen.
    Ich poste hier mal einen link der sich mit Tonnen und Baken beschäftigt ( auch Nordsee und Grenze Dänemark:))
    http://www.baken-net.de/fs_elbe-no1.htm
    Darin werden auch Unfälle der Feuerschiffe aufgeführt.
    Ist total interessant!!!
    Einen schönen Sonntag
    Harald

    1. Moin lieber Harald,

      Dankeschön.
      Die Feuerschiffe haben eine wichtige Funktion erfüllt, daher gehören sie einfach mit dazu. Außerdem sehen sie irgendwie auch imposant aus.

      Autsch! Gerammt zu werden war bestimmt keine schöne Erfahrung. Darüber hatte ich noch gar nichts gelesen. Daher, danke für den Link.

      Ganz liebe Grüße,
      Claudia und Ralph

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Suche

BUCHTIPP//

Erscheinungsdatum: 13.12.2023
Autoren: Claudia Kerpa, Ralph Kerpa
Preis: 45,00 EUR
E-Book: 17,99 EUR
Gebundene Ausgabe: 134 Seiten
ISBN-13: 978-3758309694
Verlag: Books on Demand

Buch bestellen bei:
BoD oder Amazon

NEUSTE BEITRÄGE //

MeerART Shirtladen - Shirts und Hoodies mit Meer-Sprüchen
Rabattaktion bis zum 06.04.24

20%

Auf alles im Shop. Nicht mit anderen Gutscheincodes kombinierbar.

Hol dir die fangfrischen Neuigkeiten mit unserem Newsletter!

Verpasst keine Neuigkeit und holt euch die MeerART // Flaschenpost. Einmal im Monat halten wir euch so über alle Aktivitäten rund um MeerART auf dem Laufenden.
Detailtiere Informationen zum Versand unseres Newsletter, findet ihr in den Datenschutzhinweisen. Ihr habt natürlich jederzeit die Möglichkeit das Abonnement mit nur einem Klick wieder zu kündigen.