Wedel, eine maritime Stadt an der Elbe

Wedel an der Unterelbe vor den Toren von Hamburg // Foto: MeerART

Willkommen in Wedel, willkommen im Hamburger Hafen

Uns Norddeutschen wird ja viel nachgesagt, wir seien spröde oder wortkarg. Aber eines kann man uns ganz gewiss nicht nachsagen, dass wir unfreundlich sind. Wo sonst, wenn nicht im Norden, werden Schiffe, die in den Hamburger Hafen einlaufen oder ihn verlassen gebührend begrüßt bzw. verabschiedet? Das ist nicht nur außergewöhnlich, sondern einzigartig. Und was es sonst noch so in Wedel gibt, das zeigen wir euch mit unserem heutigen Beitrag.

Wedel an der Unterelbe vor den Toren von Hamburg // Foto: MeerART

Schulau ist ein Ortsteil von Wedel und nicht gerade groß, deshalb ist das mit dem Parken auch manchmal so eine Sache. Pech, wenn es dann noch eine Großbaustelle gibt, aber auch das gehört ja irgendwie zum täglich Brot. 😉 Auch hier wird nämlich kräftig gebaut und modernisiert. Allerdings hätten wir ohne die Parkplatzsuche wohl weder den Hamburger Yachthafen noch die Wedeler Marsch, ein Naturschutz- und Feuchtgebiet, gesehen.

Der größte Yachthafen Norddeutschlands

Wedel an der Unterelbe vor den Toren von Hamburg // Foto: MeerART

Der Yachthafen soll mit seinen derzeit 1.950 Liegeplätzen der größte Norddeutschlands sein. Notiz nahmen wir trotzdem nur kurz, denn wie so oft in diesem Sommer war das Wetter sehr wechselhaft und wir mussten, wenn wir nicht schon wieder pitschnass werden wollten, uns schnell einen Unterschlupf suchen.

Das Strandbad

Wedel an der Unterelbe vor den Toren von Hamburg // Foto: MeerART

Nachdem sich der Schauer abgeregnet hatte, sind wir erstmal zum Strand. Dank Ebbe war er in seiner ganzen Pracht zu sehen. Obwohl ich ja eine totale Küstennärrin bin, bin ich immer wieder fasziniert, was wir doch für tolle Strände an der Elbe haben. So manch einer steht einem an der Küste in kaum etwas nach. Dieser hier gehört auch irgendwie dazu.

Wedel an der Unterelbe vor den Toren von Hamburg // Foto: MeerART

Kleines Highlight ist der Beach Club 28 Grad, der für meinen Geschmack nicht nur toll eingerichtet ist, sondern auch einen tollen Ausblick auf den Strand und die Elbe bietet. Einziger Wermutstropfen, er hatte leider zu.

Wedel – Stadt mit frischem Wind

Wedel an der Unterelbe vor den Toren von Hamburg // Foto: MeerART

Wedel schmückt sich mit dem Slogan „Stadt mit frischem Wind“. Ein frischer Wind fegte uns da tatsächlich um die Ohren. Auch sonst fühlte sich das Wetter typisch norddeutsch an. Man könnte sagen, der November und der April hatten sich vereint, nur mit dem Haken, dass wir mitten im August sind und damit eigentlich Hochsommer hätten. Wir nahmen es trotzdem mit Humor, denn entschädigt wurden wir mit tollen Wolkenformationen und Lichtstimmungen.

Der Schulauer Hafen

Aus den Medien hatten wir die Neueröffnung des Schulauer Hafens vernommen, aber einen richtigen Bezug hatten wir noch nicht dazu. Das sollte sich heute ändern. Davon, dass in den 80er-Jahren noch Fischer im Hafen festgemacht haben, ist heute nichts mehr zu sehen.

Wedel an der Unterelbe vor den Toren von Hamburg // Foto: MeerART

Eine für die heutige Bauweise typische Betonpromenade ziert nun den Hafen und soll Besucher zum Flanieren einladen. Ein wenig verwundert waren wir, dass hier noch so gar keine Boote festmachten, auch sonst war für die Ferienzeit erstaunlich wenig bis gar nichts los. Aus fotografischer Sicht kam uns das natürlich sehr recht.

Das Containerschiff "MSC AGADIR" (IMO 9619464) auf der Unterelbe bei Wedel // Foto: MeerART/Ralph Kerpa

Toll ist, dass man hier bis an die Spitze laufen kann und den vorbeifahrenden Schiffen ganz nahe sein, was Ralphs Herz gleich höher schlagen ließ. Auch sonst kommt man hier fast von überall ganz nah ran an die dicken Pötte. In letzter Zeit kam uns immer öfters zu Ohren, dass viele unserer Leser dankbar den Hinweis verfolgen, wenn es auch Möglichkeiten für Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer gibt. Hier könnt ihr ebenfalls ungehindert den Schiffen ganz nah sein. 🙂

Das Containerschiff "OELAND“ (IMO 9277400) auf der Unterelbe bei Wedel // Foto: MeerART/Ralph Kerpa

Die Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft

Wer kennt sie nicht, die Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft?! Sie ist eine Einrichtung am Schulauer Fährhaus an der Unterelbe. Errichtet wurde sie am 11. Juni 1952 von Otto Friedrich Behnke, dem Wirt des Schulauer Fährhauses. Schiffe, die den Hamburger Hafen anfahren oder verlassen, werden hier begrüßt oder verabschiedet, indem die Hamburger Flagge gesenkt „gedippt“ und das internationale Flaggensignal für „Gute Reise“ mit den Buchstaben „U“ und „W“ gehisst wird.

Wedel an der Unterelbe vor den Toren von Hamburg // Foto: MeerART

Die Informationen welches Schiff wann in den Hafen ein- bzw. ausläuft, erhält die Schiffsbegrüßungsanlage vom Schiffsmeldedienst. Alle ein- und auslaufenden Schiffe mit einer Vermessung von über 1.000 Großtons werden mit ihrer Nationalhymne und in ihrer jeweiligen Landessprache begrüßt.

Das Containerschiff "MSC AGADIR" (IMO 9619464) auf der Unterelbe bei Wedel // Foto: MeerART/Ralph Kerpa

Zusätzlich werden die Besucher des Willkomm-Höft durch Lautsprecher kurz über das jeweilige Schiff informiert. Die Zeremonie der Schiffsbegrüßung und -verabschiedung wird von sogenannten „Begrüßungskapitänen“ durchgeführt. Wir mussten heute ganz schön lange auf die erste Verabschiedung warten, aber dann kamen gleich mehrere hintereinander.

Das Containerschiff "MONTE ALEGRE" (IMO 9348065) auf der Unterelbe bei Wedel // Foto: MeerART/Ralph Kerpa

Eine weitere erstklassige und leicht schaukelige Gelegenheit, Kreuzfahrern und Containerriesen ganz nah zu sein, bietet der neue, 60 Meter lange Ponton, der mit seinen überdachten Sitzplätzen definitiv nicht nur bei Sonnenschein ein beliebter Aufenthaltsort ist. Uns bot er heute vor einem weiteren heftigen Schauer einen Zufluchtsort.

Und noch ein Strand

Das Containerschiff "MSC AGADIR" (IMO 9619464) auf der Unterelbe bei Wedel // Foto: MeerART/Ralph Kerpa

Wedel verfügt gleich über zwei Strände. Hier, unterhalb des Elbwanderweges, erstreckt sich ein weiterer breiter Strand, der zudem noch mit einem tollen Blick auf den Hamburger Hafen lockt. Auch wenn man es sich heute kaum vorstellen kann, beide Strände sind beliebte Badestrände.

Das Containerschiff "CONMAR AVENUE“ (IMO 9483358) auf der Unterelbe bei Wedel // Foto: MeerART/Ralph Kerpa

Allerdings ein kleiner Hinweis am Rande, das Baden ist hier nicht ganz ungefährlich. Man muss nicht nur auf die Strömungen achten, sondern sich auch vor den Bugwellen der dicken Pötte in Acht nehmen. Hunde sind hier übrigens auch geduldet, aber nur angeleint.

Wedel an der Unterelbe vor den Toren von Hamburg // Foto: MeerART/Ralph Kerpa

An Baden mochten wir bei 14 Grad und Regen überhaupt nicht denken. Dafür konnten wir ausgiebig Pötte gucken und Ralph natürlich fotografieren. Für diesen Spaß ist ihm kein Wetter zu kalt. 😉

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10 Kommentare zu „Wedel, eine maritime Stadt an der Elbe“

  1. Wunderschöne Erinnerungsfotos an die früheren Zeiten in Brunsbüttel, wo wir oft Fahrradtouren zur Schiffsbegrüßungsanlage gemacht und die dicken Pötte bewundert haben.

    Über das diesjährige „Sommer“-Wetter sprechen wir besser erst gar nicht… 😉

    LG Eva

    1. Liebe Eva,

      vielen Dank, das freut uns.
      Wir waren ewig nicht dort und haben es nach dem Umbau fast gar nicht wieder erkannt. Schon krass, wie sich unser ganzes Umfeld auf einmal verändert.

      Dieser August ist wirklich extrem, hoffen wir einfach mal, dass er noch ein paar bessere Tage für uns hat.

      Liebe Grüße,
      Claudia

  2. Hallo Ihr Lieben,
    mein Mittagsbrot war ganz schön trocken im Gegensatz zu Eurem Ausflug nach Wedel und den herrlichen Stränden. 😉
    Als wir nach Düsseldorf gezogen sind, haben wir die erste Zeit direkt am Rhein in Oberkassel gewohnt. Eine traumhafte Lage: die Rheinwiesen und die Strände direkt vor der Haustür und dazu der Blick auf die Altstadt. Das war schon super und ich konnte gar nicht glauben, dass es so schöne Strände direkt an einem Fluss geben kann. Die Strände, die Ihr entdeckt haben, sehen genauso schön aus.
    Aber so tolle richtig dicke Pötte gibt es auf dem Rhein nicht, ich finde sie faszinierend. Was in den Containern wohl so alles drin ist….?
    Danke für meine schöne Mittagspause mit Euch 🙂
    Liebe Grüße aus dem Rheinland
    Martina

    1. Liebe Martina,

      ach wie süß. Das kann ich mir gar nicht vorstellen, dass dein Brot so trocken war. 🙂
      Das glaube ich dir gern. Der Rhein hat ja ebenfalls so viele tolle Sandstrände. An einige kann ich mich noch gut erinnern.
      Was ich an der Unterelbe so spannend finde, ist, dass sie ja genau wie die Nordsee den Gezeiten unterliegt und somit auch ständig ihr Bild verändert. Das ist schon sehr reizvoll und dazu dann noch das Schiffe gucken. Das hat schon was. Bin gespannt wie dir das Falkensteiner Ufer gefällt. Darüber berichten wir im nächsten Beitrag.

      Fühl dich ganz doll gedrückt und geherzt.
      Claudia

  3. Wunderschöne Bilder von Wedel, liebe Claudia.
    Dort bin ich auch immer wieder gerne. Am Montag war ich gerade da zum „Shipspotting“ mit 2 FB-Freundinnen. Eine davon ist ganz vernarrt in diese dicken Containerschiffe, und es fuhren auch 3 an uns vorbei.

    Liebe Grüße
    Karin

    1. Moin liebe Karin,

      vielen lieben Dank.
      Das ist ja lustig, am Montag sind wir gleich zwei Mal in Wedel vorbei, und zwar mit dem Halunder Jet von und nach Helgoland. Die Containerschiffe haben wir morgens noch am Terminal gesehen und nachmittags sind sie uns auf der Elbe entgegen gekommen.
      Was für ein Zufall.

      Liebe Grüße,
      Claudia

  4. Wedel..meine Heimat… bin zwar weggezogen (Hamburg und dann jetzt die Ecke bei RZ) aber ich liebe es immer wieder dort zu sein… und meine Fasszination als kleiner Junge von den Riesenpötten wurde zu meinem Beruf..ich lasse diese Schiffe im fernen Osten mit tollen Sachen in den Container befrachten.

    Viele Grüsse
    Sören

    1. Moin lieber Sören,

      freut uns, dass dir unser Beitrag über Wedel gefällt. Tja, wenn einen die Liebe packt, dann richtig. Mein Mann liebt auch den Hafen und die Schiffe, hält sich aber lieber daran sie zu fotografieren. Jetzt wo wir an der Westküste leben (denn wir haben RZ den Rücken gekehrt) und nicht mehr eben so schnell in den Hafen kommen, kommt bei ihm auch ständig Fernweh auf.

      Liebe Grüße,
      Claudia

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