Museumshafen Oevelgönne

Der Museumshafen Oevelgönne e.V. ist der älteste deutsche Museumshafen in privater Trägerschaft und mit Schiffen in Vereinseigentum. Er befindet sich am nördlichen Ufer der Norderelbe, am Schiffsanleger Neumühlen/Oevelgönne.

Auch wenn der Name „Museumshafen“ suggeriert, hier ein Museum im üblichen Sinn vorzufinden,  der täuscht. In Oevelgönne handelt es sich nicht um ein „Schiffsmausoleum“, sondern vielmehr um einen gewöhnlichen Liegeplatz für Museums- und Traditionsschiffe und historische Boote. Es ist ein lebendiger Hafen mit restaurierten und funktionstüchtigen segelnden und dampfenden historischen Wasserfahrzeugen, die alle bestaunt, besichtigt oder live erlebt werden dürfen.

Ein lebendiger Museumshafen

Was wir ganz besonders toll an diesem Hafen finden ist, dass die Brücke und der Anleger des Museumshafens frei zugänglich sind. Durch den öffentlichen Fähranleger der HADAG, der von der Fährlinie 62 angefahren wird, hat man nicht das Gefühl fremden Boden zu betreten, sondern der Museumshafen gehört zum Leben im Hamburger Hafen einfach dazu.

Traditionsschiffe im Winter 2014 auf ihrem Liegeplatz im Museumshafen von Oevelgönne in Hamburg // Foto: R. Kerpa

Der Museumshafen Oevelgönne e.V. ist eine 1976 gegründete gemeinnützige und private Vereinigung, die sich zur Aufgabe gemacht hat, ehemalige Berufsfahrtschiffe zu restaurieren und in Fahrt zu halten. Fast alle stammen überwiegend aus dem Zeitabschnitt zwischen 1880 und 1930 und waren ausnahmslos für die norddeutsche Region und den Hamburger Hafen im Hinblick auf Versorgung, Infrastruktur und Dienstleistungen bedeutsam.

Traditionsschiffe im Winter 2014 auf ihrem Liegeplatz im Museumshafen von Oevelgönne in Hamburg // Foto: R. Kerpa

Derzeit scheint der Museumshafen im Winterschlaf zu liegen und dennoch hat er von seiner Faszination nichts verloren. Einige kleinere Boote haben im Winter zwar an Land aufgelegt oder, wie der Eisbrecher Stettin seinen Platz in den Sandtorhafen (den Traditionsschiffhafen in der HafenCity), verlegt. Auch wenn gegenwärtig das Eis auf der Elbe den Ton angibt, kann jeder in den Genuss kommen sich dem Flair vergangener Zeiten, als die Schiffe den wirtschaftlichen Aufschwung der Hansestadt mitbegründet haben, zu genießen.

Aus Liebe zu den Schiffen

Die Luft  ist wirklich eisig und trotzdem sind hier viele Eigner anzutreffen die die Boote und Schiffe unermüdlichen hegen und pflegen.

Traditionsschiffe im Winter 2014 auf ihrem Liegeplatz im Museumshafen von Oevelgönne in Hamburg // Foto: R. Kerpa

Im Sommer sind auch nicht immer alle Schiffe am Liegeplatz anzutreffen. So kann es sein, dass der Eigner mit ihnen unterwegs ist oder ihnen eine Wellness-Behandlung in der Werft zugute kommt. Die beste Pflege für eine Segel- oder Dampfschiff ist aber immer noch, dass es regelmäßig gefahren wird. Wenn die Schiffe an ihrem Liegeplatz anzutreffen sind, können Besucher sich die Schiffe auch gerne angucken.

Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Der Museumshafen hat ein Sammelziel

Dazu gehören die segelnden Fischerei- und Frachtfahrzeuge der Niederelbe sowie dem Nord- und Ostseeraum (Kutter, Ewer und Tjalken), die unter Dampf fahrenden Hafenfahrzeuge (Schlepper), Dienstfahrzeuge mit Motorantrieb (Polizei, Zoll, Feuerschiff) und die Hafenumschlagstechnik (Kräne und Hebezeuge).

Die Hafen-Dampfschlepper "Claus D." (1913) und "Tiger" (1910) im Museumshafen von Oevelgönne // Foto: R. Kerpa

Ein besonderes Anliegen des Museumshafens ist die Restaurierung und der Erhalt der Fahrzeuge in ehrenamtlicher Mitwirkung. Gern werden dabei auch Jugendliche an die traditionelle Seemannschaft, durch die Mitarbeit an der Erhaltung und des Betriebs der historischen Wasserfahrzeuge, herangeführt.

Traditionsschiffe im Winter 2014 auf ihrem Liegeplatz im Museumshafen von Oevelgönne in Hamburg // Foto: R. Kerpa

Der Verein freut sich natürlich auch über finanzielle Unterstützung. Und das geht ganz einfach indem man sich bei einer Fahrt ein paar unvergessliche Stunden auf der Elbe oder auf der Nord- oder Ostsee gönnt. Wer mag kann selber noch aktiv sein auf einem der historischen Schiffe und an Bord die Besonderheiten des Schiffes und seines früheren Einsatzes erleben. Einfach großartig.

Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Am Fähranleger Neumühlen steht das historische Wartehäuschen mit dem schönen Namen Döns. Ausgestattet ist es mit einer Küchenzeile inklusive zwei Kühlschränken und bietet Sitzplätze für maximal 40 Personen oder 50 Stehplätze. Selbst im Winter sorgt ein alter Ofen für wohlige Wärme. Das Wartehäuschen sieht nicht nur schnuckelig aus, sondern kann auch gemietet werden.

Kontaktperson: Lasse Thönnessen
Telefon: 0176 / 30 49 40 48
E-Mail: doens[at]museumshafen-oevelgoenne.de

Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Wer es lieber sommerlich warm mag, kann vom Ufer aus in einem Café sitzen und die vielen Schiffe auf sich wirken lassen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch hier wirklich.

Einige Schiffe mit Namen die hier liegen:

Maschinenfahrzeuge:
Feuerschiff ELBE 3
Dampfschlepper TIGER
Dampfschlepper CLAUS D.
Dampfbarkasse OTTO LAUFER
Dampfpinasse MATHILDA
Polizeiboot OTTENSTREUER
Zollboot PRÄSIDENT SCHAEFER
Fährschiff BERGEDORF
Barkasse SUHR & CONSORTEN II
Dampfschlepper WOLTMAN
Barkasse ALTONA
Festmacherboot STEK UT
Eisbrecher STETTIN

Kräne:
Elektrokran
Schwimmkran KARL FRIEDRICH STEEN

Segelschiffe:
Hochseekutter PRÄSIDENT FREIHERR VON MALTZAHN
Besanewer MOEWE
Ewer ELFRIEDE
Skutsje FORTUNA
Boierschuit HOOP OP WELVAART
JOHANNA VON OEVELGÖNNE
Besanewer ANNA
Seewer AMAZONE
Tjalk HELENE

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2 Kommentare zu „Museumshafen Oevelgönne“

  1. Liebe Claudia,

    schöne Fotos sind das. Alles kommt uns vertraut vor.
    Aber es ist schon lustig, mitten im sog. Sommer Winterbilder aus Övelgönne zu sehen. Wir sind auch oft da, einmal auch im Winter – Ende 2014 – aber da war’s überhaupt nicht eisig. An dem Tag habe ich viele Fotos gemacht, und wir waren auch auf der „Stettin“.
    Mit dem Dampfschlepper Claus D. haben wir beim Hafenfest in HH-Harburg eine Rundfahrt gemacht. Es war sehr urig.
    Övelgönne ist immer wieder ein schönes Ausflugsziel, und der Name „Museumshafen“ lässt wirklich nicht erkennen, wie lebendig es hier ist.
    Es ist auch schön, oberhalb des Ufers auf dem Fußweg an den alten Kapitänshäusern entlang zu gehen. Habt Ihr die auch gesehen?
    Und ich freue mich schon darauf, wenn der kleine rote Leuchtturm von der Insel Pagensand (vor Kollmar) hier einen Platz findet. Zur Zeit wird er wohl noch in einer Werft fein herausgeputzt für seinen neuen Standort.

    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

    Liebe Grüße
    Karin

    1. Liebe Karin,
      Dankeschön. Das ist wohl normal, wenn man die Orte kennt, dann kommt einem das immer so vertraut vor.
      Der Hafen ist wirklich schön, gerade auch weil er so lebendig ist. Die Mischung macht es hier einfach.
      Ja die Häuser kennen wir und sind auch schon vorbei und haben fleißig fotografiert. Die sind natürlich dann immer in den entsprechenden Beiträgen verarbeitet. Eigentlich ist es mit allen Bildern so. Die gehören immer zu einem bestimmten Beitrag. Ich poste nur gerne zwischendurch mal welche, da ich sie einfach so schön finde. 🙂

      Bin gespannt wann es mit dem Leuchtturm so weit ist. Mein letzter Stand war, dass sie noch Spenden brauchen. Aber das wird schon.

      Dir auch ein zauberhaftes Wochenende und
      liebe Grüße,
      Claudia

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