Küsten- und Dünenschutz

Dünen an einem Strandabschnitt an der Ostsee // Foto: MeerART

Was bedeutet eigentlich der Küsten- und Dünenschutz für uns?

Jeder sieht sie, wenn er an den Strand geht, aber die wenigsten haben im Hinterkopf warum es sie eigentlich gibt. Oft werden sie eher als Hindernis gesehen, welches man erst umgehen muss, um an den Strand zu kommen.

Andere nutzen sie sogar unerlaubterweise als Liegeplatz, um sich selbst vor Wind oder den Blicken anderer Badegäste zu schützen. Die Dünen an den Küsten sind aber nicht nur wunderschön, sondern von besonderer Bedeutung. Zum einen sollen sie Menschen, die in niedrig gelegenen Gebieten leben, vor Sturmfluten schützen, und zum anderen sollen auch die Küsten selbst vor Uferrückgang und Landverlust geschützt werden.

Bereits seit Jahrhunderten wird im Bereich der Küste und dem Wattenmeer Küstenschutz betrieben. Dabei gab es die unterschiedlichsten Methoden.

  • Der Deichbau soll Überschwemmungen in tiefer gelegene Gebiete verhindern, positiver Nebeneffekt ist die Landgewinnung
  • Buhnen sind meist aus Holzstämmen und Steinen errichtet worden, um die Brandung abzuschwächen und den Abtransport von Klifftrümmern zu verhindern
  • Sandaufspülungen vermindern die Brandung und sind recht kostengünstig herzustellen

Dünenbefestigung an einem Strandabschnitt auf dem Darss // Foto: MeerART

Beim heutigen Küstenschutz spielt aber auch die ungestörte ökologische Entwicklung eine große Rolle, denn es geht hauptsächlich darum, Lebensräume zu bewahren und die Artenvielfalt wieder herzustellen. Gerade im Nordfriesischen Wattenmeer kommen jährlich Millionen von Vögeln, um zu rasten oder zu brüten, von daher sind die Schutzgebiete für sie besonders wichtig.

Strandabschnit an der Ostseeküste bei Ahrenshoop // Foto: MeerART

Ansteigende Meeresspiegel sind heute genauso ein Thema, wie die Belastung durch Nähr- und Schadstoffe, da der Bedarf an Trinkwasser zu 100 % aus dem Grundwasser gedeckt wird, sind Überflutungen für Schleswig-Holstein sogar ein besonderes Risiko.

Weg zum Strand an einem Strandabschnitt an der Ostsee // Foto: MeerART

Die Pflege der Halligen und auch die Inseln in der Nordsee sind ebenfalls Teil des Küstenschutzes, denn die grünen Sandbänke brechen die Wellen der Sturmfluten und reduzieren den Druck auf die Deiche am Festland. Wie wichtig das ist, konnten wir jetzt gerade bei dem Sturm „Xaver“ erleben.

Dünenlandschaft am Strand von St. Peter-Ording // Foto: MeerART

Die Nordfriesischen Inseln sind hauptsächlich von Flachküsten geprägt, welche weitgehend durch Dünen charakterisiert sind. Diese, durch den Nordseewind angehäuften Sandhügel, werden durch die Bepflanzung befestigt. Fehlt diese Bepflanzung, können sich die Dünen mehrere Meter pro Jahr verschieben.

Dünen an einem Ostsseestrand // Foto: MeerART

Zur Bepflanzung werden hauptsächlich Dünengras, Strandhafer, oder zum Teil auch die weit verbreitete Strandrose verwendet. Sie spielen eine wesentliche Rolle beim Aufbau von Dünen und sollen dazu beitragen, dass ihr Wurzelwerk als Erosionsschutz im Rahmen von Küstenschutzmaßnahmen dient.

Zugang zu einem FKK Strand an der Ostsee // Foto: MeerART

Die Dünen sind also lebensnotwendig. Sie bilden eine Art natürlichen Deich – solange ihre Pflanzendecke intakt ist. Es ist deswegen streng verboten, die Dünen abseits der ausgewiesenen Wege zu betreten. Wegen der Brandgefahr sollte in den Dünen auch auf das Rauchen verzichtet werden. Vielleicht denkt der eine oder andere das nächste Mal daran, wenn er wieder versucht ist eine Abkürzung zum Strand zu nehmen. 😉

Zugang zum Strand an der Ostsee bei Wustrow // Foto: MeerART

An Strandabschnitten werden ganz oft auch sog. Sandfangzäune aufgestellt, um zu verhindern, dass der Wind den Strand fortweht. Entweder werden sie aus alten Zweigen hergestellt, zum Teil werden auch ausgediente Tannenbäume von Weihnachten dazu verwendet…

Weidenzaun am Ostseestrand // Foto: MeerART

… oder aber wie hier unten, durch künstliche Zäune. Sehen nicht wirklich hübsch aus, erfüllen aber ihren Zweck.

Kellenhusen und Dahme in der Nebensaison // Foto: MeerART

Der Küsten- und Dünenschutz ist also nichts um den Urlauber zu verärgern, sondern wirklich lebensnotwendig.

Dünenbefestigung am Sandstrand in Schönberg/Kalifornien // Foto: MeerART

Darum auch noch mal ein Appell von uns, bitte die Hinweisschilder zu beachten, damit unsere schöne Küstenlandschaft auch noch in Zukunft unsere Herzen fasziniert.

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2 Kommentare zu „Küsten- und Dünenschutz“

  1. Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe gehört das z. B. auf der Halbinsel Nordstrand immer wieder MitarbeiterInnen für die Dünenbefestigung/Landgewinnung und diverse Küstenschutzmaßnahmen gesucht werden. Ich bin Agraringenieurin und interessiere mich für eine solche Tätigkeit. Ist es Ihnen möglich, mir eine Anlaufstelle für meine Anfrage zu nennen? Ich weiß nämlich nicht, welche Behörde oder Organisation für diese Arbeiten zuständig ist.

    Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen

    Bettina

    1. Moin Bettina,

      warum wendest du dich nicht an den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz SH? Die sind dort direkt vor Ort und können dir bestimmt weiter helfen.

      LKN SH
      Kolonat 2
      25845 Nordstrand
      Telefon: 04842 903282

      Liebe Grüße,
      Claudia

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