Genießen bei Freunden im Hallig-Krog

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Kulinarische Genussmomente und ein Déjà Vu

Wie die Zeit vergeht. Knapp ein Jahr ist es jetzt her, dass wir das erste Mal auf der Hamburger Hallig waren, und Erik Brack vom Hallig-Krog startet sogar schon in die zweite Saison. Wenn das kein Grund für einen erneuten Besuch ist?!

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Als wir mit Erik telefonierten und die Wetterkarte für den besten Tag studierten, suchten wir einen mit ganz viel Sonnenschein heraus. Neun Stunden waren uns versprochen, aber wie das Leben so spielt, versprechen sich auch die besten Wetterfrösche.

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Statt blauer Himmel und Sonnenschein erlebten wir eher ein Déjà Vu. Wolkenspektakel auf der Hamburger Hallig die Zweite. Aber nicht nur das, wir hatten auch satte Windstärken, die uns den Fußmarsch zur Hallig besonders schwer machten.

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Die jungen Lämmer juckte es wenig. Sie schienen sogar ein wenig amüsiert darüber, dass wir uns mit aller Kraft gegen den Wind stemmen mussten, während sie vergnügt auf dem Deich umhertollten. Ebenso beeindruckend, dass ihre Rufe nach der Schafsmama nicht vom Winde verweht wurden.

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Zielgerichtet wurde die eigene Mama gefunden und zur Stärkung an der Milchbar angedockt. Ich mag gar nicht darüber nachdenken, wie viele von den süßen Lämmern allein im Hallig-Krog im Kochtopf landen, aber so ist das mit der regionalen Küche.

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Den Hallig-Krog immer in Sichtweite marschierten wir stramm den Weges. Dabei überkam uns wieder dieses unbändige Gefühl von Freiheit, welches wir nur an der Nordsee erleben. Diese Weite, diese Luft und dazu die vielen Vogelstimmen, – die zugegeben auch diesmal leider dem Wind zum Opfer fielen – lassen einen sofort im Hier und Jetzt sein.

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Ringelgänse, Rotschenkel und Feldlerchen gaben den Ton an und flogen leider immer aufgeschreckt davon. Vielleicht sind unsere leuchtenden Jacken im Wattenmeer nicht gerade die geeignete Kleidung zum Vogelkiek. 😉

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Wohin man auch guckt, überall ist das Meer

Im Hallig-Krog angekommen, kuschelten wir uns in die Gaststube. Diese kleine Windpause tat ganz gut. Kaum vorstellbar, doch die Gaststätte bietet 90 Plätze in den Schankräumen und verfügt noch über reichlich Plätze auf der großen Terrasse. Während wir auf Erik warteten, blickten wir aus dem Fenster. Wohin man auch guckt, überall nur Salzwiesen und Meer. Was für ein fantastischer Arbeitsplatz, dachte ich mir.

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Natürlich hatten wir uns schon im Vorfeld ein wenig über Eriks Werdegang erkundigt. Nach seiner Ausbildung als Koch verbrachte er die „Nomadenjahre eines Kochs“ in verschiedenen erstklassigen Häusern in der Schweiz, am Bodensee und in Hessen, bis es ihn nach Husum verschlug, um dann anschließend viele Jahre als Küchendirektor auf der MS Deutschland zu arbeiten.

Der Hallig Korg auf der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Dann stand er vor uns, mit strahlenden Augen und zufrieden über das Mittagsgeschäft hier auf der Hallig mitten in der Nebensaison. Wir setzten uns zusammen und plauschten eine Weile. Natürlich waren wir neugierig, was einen Karlsruher Jungen ausgerechnet nach Nordfriesland verschlug und dazu noch auf eine Hallig.

Erik Brack vom Hallig Korg auf der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Er erzählte uns, dass zum einen das Traumschiff in Turbulenzen geriet, aber auch er, der Familienvater, nach acht Jahren auf der MS Deutschland und drei Weltumrundungen genug von der weiten Welt hatte. Der Wunsch, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und nah bei der Familie zu sein, wurde größer. Der Plan sich selbständig zu machen kam aber erst im zweiten Schritt und mehr oder weniger durch Zufall.

Der Hallig Korg auf der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Das Gebäude vom Hallig-Krog gehört dem Land Schleswig-Holstein und dieses suchte, nachdem der bisherige Gastwirt, Hans-Hermann Lätari, die Pacht auf eigenen Wunsch beendet hatte, einen Nachfolger. So wurde die Neuverpachtung vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN-SH) öffentlich ausgeschrieben.

Als Erik davon erfuhr, zögerte er nicht lange und fuhr mit seiner ältesten Tochter hierher, um sich die Gaststätte anzugucken. Bei dem Rundumblick auf das Meer muss es wohl Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, denn immerhin startet er im April diesen Jahres nun schon in seine zweite Saison.

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Im Hallig-Krog kommen nur landestypische Spezialitäten auf den Tisch

Im Hallig-Krog kommen landestypische Spezialitäten wie Lamm, Fisch und Krabben auf den Tisch. Die frischen, vorzugsweise aus ökologischem Anbau stammenden, Zutaten kommen aus der Region. Erik selbst beschreibt seine Küche als regional, innovativ und schmackhaft und es kommt nicht selten vor, dass er seine Gäste selber bedient. Nicht aus Personalmangel, nein, einfach weil er sich mehr als Gastgeber als als Koch sieht. Wenn man ihn so erzählen hört, scheint er angekommen zu sein, der Mann, der schon als Kind wusste, dass er Koch werden wollte.

Impressionen von der Hamburger Hallig in Nordfriesland // Foto: MeerART

Hiermit bedanken wir uns ganz herzlich bei Erik Brack und seinem Team für den netten Einblick in den Hallig-Krog. Wir durften nicht nur in die Küche luschern, sondern dem Koch auch noch ein eigens kreiertes Rezept abluchsen:

Nordseekrabben-Empanada mit Avocadodip

Neben wechselnden Veranstaltungen gibt es auch noch einen besonderen Tipp für Verliebte: Im Hallig-Krog gibt es sogar ein Trauzimmer, in dem ganz offiziell Ehen geschlossen werden können. 😉 Na, wer traut sich?

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4 Kommentare zu „Genießen bei Freunden im Hallig-Krog“

  1. Hallo Ihr Lieben,
    einfach klasse, was Ihr alles Tolles entdeckt! Und auf der Hamburger Hallig war ich in meinem ganzen Leben noch nicht.
    Kann man dort auch nächtigen oder ist es ein reines Restaurant der Krog? Die Küche hört sich köstlich an. Bestimmt habt Ihr ordentlich schnabuliert….? 😉
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Liebe Martina,

      vielen Dank. Es macht auch riesig Spaß das alles zu entdecken und vorzustellen.
      Übernachten kann man dort leider nicht, aber in der Nähe – ich sag jetzt mal schmunzelnd auf dem Festland – gibt es diverse Möglichkeiten.

      Ganz liebe Grüße zurück,
      Claudia

  2. Ja was habt ihr wieder für einen superschönen Ausflug für uns gemacht.Toll ich erfreue mich immer sehr daran. Vielleicht gibt es von den super Bildern und Reportagen mal ein Buch,ich glaube das es viele Menschen interessant finden und man kann es ja auch Zuhause immer wieder hervorholen. Toll Dankeschön dafür lg

    1. Liebe Gerti,

      vielen Dank. Schön, dass wir dich damit so erfreuen können.
      Der Ausflug hat in der Tat auch wieder richtig viel Spaß gemacht. Am liebsten würden wir das nur tun.

      Ein Buch, das wäre auch noch so ein Traum von uns. Mal gucken was die Zukunft bringt.

      Ganz liebe Grüße,
      Claudia

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