Dithmarschen: Zwischen Kohl und Küste

Impressionen aus Büsum, dem Hafenort direkt an der Nordsee // Foto: MeerART

Jede Menge Kohl, Windkrafträder und grüne Strände am Wattenmeer – das ist Dithmarschen

Dithmarschen klingt vom Namen her erstmal nicht so sexy. Dabei ist das, was das Land an der deutschen Nordseeküste zu bieten hat, einfach nicht zu verachten. Ein paar der Highlights möchten wir euch heute vorstellen.

Das flache Land nordwestlich von Hamburg ist geprägt von fruchtbaren Marschböden, aber auch Geestrücken mit Feldern und Waldgebieten und natürlich jede Menge Wasser.

Das Nordseeheilbad Büsum // Foto: MeerART

Dithmarschen wird von der Nordsee, der Eider, dem Nord-Ostsee-Kanal und der Elbe eingerahmt. Dank der Nordsee weht auf dem platten Land stets ein kräftiger Wind, was viele Windkraftbetreiber dazu veranlasste, hier ihre Windparks aufzustellen. Nicht immer zur Freude aller.

Impressionen aus dem idyllischen Neuenfelder Hafen in Dithmarschen // Foto: MeerART

Auch wenn wir uns in erster Linie die Wasserseite vornehmen wollen, möchten wir als Fans regionaler Küche erwähnen, dass sich hier in Dithmarschen das bedeutendste Kohlanbaugebiet Deutschlands befindet. Auf den endlos erscheinenden Feldern wachsen Weißkohl, Rotkohl, Wirsingkohl, Spitzkohl und Blumenkohl. Viele der Betriebe, ob Landwirtschafts- oder Viehbetriebe, wirtschaften nachhaltig und in Bio-Qualität. Viele gastronomische Betriebe, die sich auf regionale Esskultur spezialisiert haben, beziehen hier ihre frischen Waren.

Tipp: Jedes Jahr im September werden die „Dithmarscher Kohltage“ ausgiebig gefeiert.

Die mittelalterliche Stadt Meldorf

Meldorf liegt nur wenige Kilometer von der Nordseeküste entfernt und hat jede Menge zu bieten. Schon von weitem ist die mächtige St.-Johanndes-Kirche, auch Meldorfer Dom genannt, zu sehen. Na ja, zumindest der 59 Meter hohe Turm. Die Kirche zählt zu den bedeutendsten Kirchen an der Küste.

Naturschutzgebiet Meldorfer Bucht // Foto: MeerART

Sehenswert sind auch der Marktplatz und die vielen historischen Häuser mit Brettergiebeln und Fachwerk aus dem 18. Jahrhundert. Im Landesmuseum werden unter anderem landwirtschaftliche Geräte und historische Möbel aus der Region gezeigt.

Die Meldorfer Bucht

Naturschutzgebiet Meldorfer Bucht // Foto: MeerART

Für uns persönlich der schönste Ort in der Region und ein wahres Naturparadies. Neben den beiden Naturschutzgebieten „Kronenloch“ und „Wöhrdener Loch“, wo viele Vögel und Pflanzen sich in Ruhe entfalten können, gibt es Bereiche, in denen man segeln oder kitesurfen kann.

Naturschutzgebiet Meldorfer Bucht // Foto: MeerART

Diese Mischung aus Surfsee mit Rückzugsgebiet für Tier- und Pflanzenwelt und mehreren Badestränden, finden wir besonders schön. Es gibt zwar keinen großen Sandstrand, dafür aber grüne Badestrände hinterm Deich mit Liege- und Spielwiesen und Zugang zum Meer. Die Badestellen Nordermeldorf und Elpersbüttel bieten in der Saison sogar eine Badeaufsicht und Strandkörbe zum Mieten.

Der Fischer- und Kurort Büsum

Das Nordseeheilbad Büsum // Foto: MeerART

Ich glaube, ich lehne mich nicht allzu sehr aus dem Fenster, wenn ich sage, dass Büsum wohl der bekannteste Ort in Dithmarschen ist und das nicht nur wegen der Krabben. 😉 Im kleinen, aber durchaus quirligen Fischereihafen liegt eine der größten Krabbenkutter-Flotten von Schleswig-Holstein.

Das Nordseeheilbad Büsum // Foto: MeerART

In der Saison (März bis Oktober) werden zudem täglich Ausflugsfahrten zu den Seehundbänken, nach Helgoland oder zu den Halligen angeboten. An Land ist unter anderem der rot-weiße Leuchtturm und der alte Museumshafen besonders sehenswert.

Impressionen aus Büsum, dem Hafenort direkt an der Nordsee // Foto: MeerART

Zudem bieten der lange grüne Deichstrand und die Perlebucht jede Menge Spaß und Abwechslung für die ganze Familie. Vor Augen immer der atemberaubende Blick auf die Nordsee und das Wattenmeer. Daher sind auch die geführten Wattwanderungen legendär.

Das Nordseeheilbad Büsum // Foto: MeerART

An der Nordsee gibt es zwar kein schlechtes Wetter, aber wem es doch mal zu bunt wird, für den lohnt sich ein Besuch im Nationalpark-Infozentrum im ehemaligen Schleusenhaus an der Nordmole des Hafens. Die Ausstellung informiert ausführlich über das Wattenmeer und den Naturschutz.

Die Nordseehalbinsel Friedrichskoog

Friedrichskoog ist eine Nordseehalbinsel in Süderdithmarschen und liegt zwischen fruchtbarem Marschlandboden und angrenzenden Salzwiesen direkt am UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer.

Impressionen aus dem Fischereihafen in Friedrichskoog im Kreis Dithmarschen // Foto: MeerART

Wie fast überall an der Nordseeküste hat auch Friedrichskoog keinen Sandstrand zu bieten. Die Urlaubsgäste müssen sich hier mit dem Deich begnügen, dafür grenzt der aber unmittelbar an das Wattenmeer und ermöglicht ausgedehnte Wattwanderungen.

Impressionen aus dem Fischereihafen in Friedrichskoog im Kreis Dithmarschen // Foto: MeerART

Besonders sehenswert ist die Seehundstation in Friedrichskoog (oben links im Bild). Hier werden verwaiste und verletzte Seehunde aufgepäppelt, um sie anschließend wieder in der Nordsee auszuwildern. Die Seehundstation ist die einzige zur Aufzucht von Heulern autorisierte Stelle an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste.

Brunsbüttel – Das Tor in eine andere Welt

Impressionen an der Schleuse zum Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel // Foto: MeerART

Ein Ausflug nach Brunsbüttel lohnt immer, und zwar nicht nur für Technikbegeisterte, denn vor allem Schiffe lassen sich hier zuhauf bestaunen. Zudem mündet der Nord-Ostsee-Kanal hier in Brunsbüttel auch in die Elbe. Außerdem bietet ein Rundweg Besuchern die Möglichkeit alles über die Funktionsweisen der Schleusen zu erfahren. Nach Hamburg ist es von hier auch nicht mehr allzu weit. 😉

Sportlich unterwegs in Dithmarschen

Dithmarschen verfügt über ein großes Netz an Rad-, Reit- und Wanderwegen, die sich sowohl für Tagestouren als auch mehrtägige Reisen eigenen. Eine sehr schöne und einfache Fahrradstrecke ohne Steigungen verläuft entlang des Nord-Ostsee-Kanals. Da diese nicht durchgehend beschildert ist, empfiehlt sich eine Karte oder ein Radwanderführer.

Was gibt es noch in Dithmarschen?

In Heide befindet sich Deutschlands größter Marktplatz. Seit mehr als 500 Jahren findet hier jeden Sonnabendvormittag der traditionelle Heider Wochenmarkt statt.

Impressionen aus dem idyllischen Neuenfelder Hafen in Dithmarschen // Foto: MeerART

Besonders zauberhaft finden wir den Neuenfelder Hafen, für den man sich ruhig ein wenig Zeit nehmen darf. Er ist zwar seit 1970 als öffentlicher Hafen geschlossen, doch kleine Sport- und Fischerboote können ihn weiter nutzen.

Ein Ausflug in die Steinzeit gefällig?

Etwa zehn Kilometer südöstlich von Heide liegt das Steinzeitdorf Albersdorf. Zu bestaunen gibt es eine rekonstruierte Siedlung aus der Jungsteinzeit mit mehreren Hütten. Acht gut erhaltene Großsteingräber auf dem Gelände des großen Parks zeugen von den jungsteinzeitlichen Bewohnern der Region.

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8 Kommentare zu „Dithmarschen: Zwischen Kohl und Küste“

  1. Ihr Lieben,

    vielen Dank für diesen wunderschönen Bericht über Dithmarschen, diese idyllische und ganz bestimmt auch ein wenig unterschätzte Region. So viel gibt es zu entdecken und zu schmecken… 🙂

    Eine sonnige Woche wünsche ich Euch!
    Liebe Grüße
    Martina

    1. Moin liebe Martina,

      dafür doch nicht. Vielen Dank für deine abermals lieben Zeilen.
      Ich bin mir sicher, dass es dort noch viel mehr zu entdecken gibt und das werden wir auf alle Fälle in Angriff nehmen. 😉

      Ganz liebe Grüße,
      Claudia

  2. Liebe Claudia, da muss ich mich auch mal wieder zu Wort melden, hab ich doch an die 30 Jahre in Brunsbüttel gelebt und so auch viel von Dithmarschen kennengelernt.
    Als gebürtiges Schwarzwaldmädel aus dem Badischen waren die Jahre in Brunsbüttel und Umgebung immer geprägt von einer gewissen Hassliebe = in den warmen Monaten war ich ganz gerne da, die kalte und dunkle Jahreszeit fand ich in Dithmarschen noch kälter und dunkler als sonst wo. 😉
    Gerne habe ich aber meine Kinder in der der ruhigen, beschaulichen Gegend aufwachsen sehen.

    Vor 6 Jahren bin ich dann ja nach Rosengarten (Lüneburger Heide) gezogen und muss sagen, dass ich mich da landschaftlich wohler fühle…..die vielen Wälder und das mehr an Abwechslung in der Landschaft erinnert mich ein bisschen mehr an meine badischen Wurzeln.

    Eine schöne Hommage an Dithmarschen mit wunderbaren Bildern habt ihr da wieder online gestellt = großes Kompliment.

    LG Eva

    1. Moin liebe Eva,

      du darfst dich gern jederzeit zu Wort melden. 😉
      Ja, solche Orte kenne ich auch und ich kann durchaus sehr gut nachvollziehen was du meinst. Obwohl wir die Nordsee lieben, würde Dithmarschen nicht zu den Regionen gehören wo es uns hintreiben würde. Nicht umsonst haben wir uns Angeln ausgesucht. 😉

      Wir mögen es zwar gerne ruhig und beschaulich, aber ein klein wenig Leben darf dann doch sein. Ich finde, ein Ort der dich im Winter genauso begeistern wie im Sommer, der ist dann wohl auch der richtige.

      Ganz liebe Grüße in die Lüneburger Heide,
      Claudia

  3. Man, man, man, ich war schon viel zu lange nicht mehr auf eurem Blog … Über den Norden geht echt nichts! Die Landschaftsbilder erinnern so ein bisschen an Texel, nicht wahr? Am Wochenende geht es auf Familienurlaub (mit Sohnemann und dessen Freundin …) nach Italien. Und soll ich euch etwas sagen? Ich würde lieber an die Nord- oder Ostsee fahren. Ich kann nichts dafür, aber ich bin nicht für den Süden gemacht … Hoffentlicht liest die Familie jetzt nicht mit! : ) Liebe Grüße an euch aus dem Münsterland, Jutta

    1. Moin Jutta,

      das stimmt, wir haben lange nicht von einander gehört, aber schön, dass du dich mal wieder gemeldet hast.
      Ja irgendwie schon… ich gestehe, dass ich ganz oft Vergleiche heranziehe, da mir die Insel so gut gefallen hat.

      Oh je… da sind wir ganz bei dir. Der Süden käme für uns jetzt auch nicht mehr in Frage, zumindest nicht an erster Stelle. Dafür haben wir uns inzwischen zu sehr in den Norden verliebt. (Dass ich das mal sagen würden…. ;-))

      Wir wünschen euch trotzdem viel Spaß beim Familienurlaub. Wenigstens die Pasta ist lecker. 🙂

      Ganz liebe Grüße zurück,
      Claudia

  4. Liebe Claudia,

    auch Euer Bericht und die schönen Bilder von Dithmarschen haben mich sehr berührt, weil wir gerade dabei sind, Dithmarschen noch besser zu entdecken.

    Vor zwei Jahren hatte es uns schon mal an die Schleuse verschlagen, um dort zu beobachten, wie recht große Schiffe dort durchfuhren.

    Im letzten Jahr entdeckten wir dann auch die Strandhalle und den nicht weit davon gelegenen Fähranleger nach Cuxhaven, und einmal haben wir auch die Gelegenheit genutzt, mit der „Grete“ nach „Cux“ mitzufahren und uns dort ein bisschen umzusehen. Auf der Rückfahrt erlebten wir noch einen traumhaften Sonnenuntergang.

    Später folgte noch eine Fahrt nach Burg, und auch dem Albersdorfer Steinzeitpark haben wir in diesem Jahr sogar schon zweimal einen Besuch abgestattet.
    Inzwischen haben wir auch FB-Freunde in Brunsbüttel kennen gelernt, Anfang Juli ein erstes Treffen erlebt, und wir werden sicher noch öfter hinfahren.

    Am letzten Wochenende – nach einer Kanalfahrt mit der „Adler Princess“ – gabes für uns in noch eine Überraschung: Zwei der Brunsbütteler Freunde erwarteten uns dort schon bei der Schleuse.

    Jedenfalls sind wir Dithmarschen jetzt noch ein Stück näher gekommen, aber Euch werden wir ganz sicher auch mal besuchen.

    Ganz liebe Grüße
    Karin

    1. Liebe Karin,

      das klingt ja alles sehr aufregend und spannend und wie ich schon öfters geschrieben habe, begeistert mich eure Entdeckerbereitschaft. Ich finde es so großartig wie ihr euer Leben gestaltet und genießt. Ich wünschte, das würden noch viel mehr tun.

      Wenn wir erstmal unseren Umzug an die Westküste hinter uns gebracht haben und die ersten Renovierungsmaßnahmen abgeschlossen sind, dann werden wir uns ganz sicher auch noch intensiver mit der Region befassen. Darauf freue ich mich jetzt schon, glaubst du da? 😉

      Deine Zeilen nehme ich beim Wort und freue mich jetzt schon darauf, dass ihr uns in unserem Atelier besuchen kommt.

      Ganz, ganz liebe Grüße,
      Claudia

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