Die Insel Fehmarn und wir – Grüner Brink

Strandabschnitt auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ // Foto: R. Kerpa

Vom Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ bis nach Westermarkelsdorf

Als wir morgens aufwachten und es wirklich den versprochenen blauen Himmel gab, entschieden wir uns nach langer Zeit mal wieder auf die Insel Fehmarn zu fahren. Diesmal allerdings mit Ruhe und Bedacht, denn heute soll der Trip unserem freien Projekt MeerART gewidmet werden und nicht wie sonst üblich Agenturen dienen, die wir mit frischem Material beliefern müssen.

Dann heißt es nämlich immer nur schnell alle Hotspots mitnehmen und weiter geht´s. Wir hatten uns vorgenommen auch nur wenige Orte anzufahren und diese dafür in vollen Zügen zu genießen. So verlief dann schon die Anreise sehr entspannt. Als wir nach so langer Zeit über die Fehmarnsundbrücke gefahren sind, fühlte es sich an wie heimwärts kommen.

Strandabschnitt auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ // Foto: R. Kerpa

Das Naturschutzgebiet „Grüner Brink“

Unser erster Stopp sollte das Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ ganz im Norden der Insel sein. Das liegt drei Kilometer westlich des Fährbahnhofes von Puttgarden und erstreckt sich 2,5 Kilometer längs der Küste, bis hin zum Niobe-Denkmal. Hier kann man die Dynamik der Ostsee, – die dieses Gebiet vor mehr als 100 Jahren erschaffen hat – hautnah erleben.

Schuld war der Bau eines Landschaftsschutzdeiches, der nach der Flutkatastrophe von 1872 gebaut wurde. Durch diesen veränderten sich die Strömungsverhältnisse an der Nordküste. Mit der Anlandung von Sand und Geröll bildeten sich sogenannte Nehrungshaken, die nacheinander drei Strandseen, von geringer Tiefe, der freien Ostsee abriegelten.

Strandabschnitt auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ // Foto: R. Kerpa

Ein wahres Vogelparadies

Dass dieses Gebiet ein Paradies für zahlreiche Vogelarten ist, konnte man nicht nur durch die Anwesenheit zahlreicher Vögel erahnen, sondern auch durch zwei Hobbyornithologen, die uns begeistert und andächtig zugleich, entgegen kamen. Die Vogelwelt lässt sich hier aber auch hervorragend erkunden, fliegen sie einem quasi vor die Nase. Mehr als 170 Arten wollen bisher in diesem Feuchtgebiet gezählt worden sein. Um die Vögel nicht zu stören, sollte man in der Brutzeit  die ausgewiesenen Wege auf keinen Fall verlassen.

Die Insel Fehmarn und wir – Grüner Brink // Foto: R. Kerpa

Da wir uns diesmal für die Orte wirklich Zeit nehmen wollten, war es uns auch wichtig vieles über diese zu erfahren, was einem sonst durch die Schnelllebigkeit völlig abgeht. So erfuhren wir anhand einer Schautafel, die am Wegesrand stand, dass sich hier ein Spülsaum befindet. Was bitte ist denn ein Spülsaum? Mein erster Gedanke war was mit Kläranlage, aber das konnte ja nicht sein.

Strandabschnitt auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ // Foto: R. Kerpa

Ein Spülsaum ist ein Uferbereich, an dem durch die winterlichen Sturmfluten angespültes Material, wie Tang oder andere zersetzbaren Stoffe, einen natürlichen Kompost bilden. Sie bieten gute Wuchsbedingungen für ganz spezielle Pflanzen, die sich genau an diese ökologische Nische angepasst haben – auch Spülsaumvegetation genannt. Je nach Untergrund können unterschiedliche Pflanzenarten, die alle nur einjährig sind, heranwachsen. Auf Sand bestimmen Meersenf und Kali-Salzkraut das Bild, auf Klei sind es Spieß- und Stielmelde, und auf Kiesstränden können es Meerkohl oder Hornmohn sein.

Strandabschnitt auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ // Foto: R. Kerpa

Wem das alles zu naturschutzlastig ist, kann sich hier auf einen der beliebtesten Badestrände Fehmarns freuen. Das flach abfallende Wasser ist nicht nur für Kinder bestens geeignet – dieser ist im Sommer auch DLRG-bewacht -, auch ein Spielplatz, mietbare Strandkörbe, ein Kiosk und Toiletten in Strandnähe, runden das Familienpaket ab. Zudem lassen sich hier auch prima die Fährschiffe der Scandlines beobachten.

Der Ostseeküsten-Radweg

Für Aktivere ist der Ostseeküsten-Radweg vielleicht genau das richtige. Mit rund 300 Kilometern ausgeschilderten Radwegen, oftmals direkt an der Küste lang, ist Fehmarn ein echtes Paradies. Keine lästigen Autos – einfach entspannt die Natur genießen.

Wir mussten leider mit dem Auto weiter, aber bevor wir unseren nächsten ausgiebigen Stopp in Westermarkelsdorf haben werden, ließen wir es uns nicht nehmen, dass eine oder andere Mal, doch noch einen kurzen Blick über den Deich zu riskieren.

Strandabschnitt auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ // Foto: R. Kerpa

Erster Anlauf war der Strand beim Niobe-Denkmal, weiter sind wir dann in Richtung Altenteil, wo wir vorher noch beim Strand in Teichhof angehalten haben. Egal wo immer wir angehalten haben, wir hatten das Gefühl die Insel ganz für uns alleine zu haben. Obwohl so ein schöner sonniger Tag war, schien alles noch im Winterschlaf zu sein. Einfach traumhaft.

Strandabschnitt auf der Ostseeinsel Fehmarn beim Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ // Foto: R. Kerpa

Hier geht es zu unserem nächsten Stopp in Westermarkelsdorf

Auch interessant: Die Sonneninsel Fehmarn

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