Amrum – Vom Sand getragen

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Wer gerne viel und ganz besonders am Strand laufen mag, ist auf Amrum genau richtig. Für uns ist das immer die reinste Erholung, wenn wir einfach so loslaufen können ohne ein genaues Ziel vor Augen zu haben.

Ein Streifzug durch die Amrumer Dünenlandschaft und über den Kniepsand

Da unser InselZuhause grundsätzlich in Norddorf beim „Mein Inselhotel“ ist und wir von dort aus nicht mal fünf Minuten zu Fuß brauchen, um uns von der endlosen Weite des Kniepsands verführen zu lassen, fällt es uns zugegebenermaßen manchmal ganz schön schwer uns auch andere Teile der Insel vorzunehmen.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Der Norden hat für uns zwar klare Heimvorteile, sich aber nur darauf zu beschränken wäre der Insel ganz und gar nicht gerecht. Dafür hat Amrum einfach zu viele fantastische Flecken. Der südlichere Teil der Insel ist bei uns bisher noch ein wenig zu kurz gekommen, daher entschlossen wir uns heute beim Leuchtturm zu starten und erstmal in Richtung Wittdün zu laufen. Das Stück zwischen Norddorf und Leuchtturm überbrückten wir auf der Hintour ausnahmsweise mal mit dem Bus.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Tipp: Die tolle Busanbindung auf der Insel ist überhaupt der Hauptgrund, warum es Sinn macht sein Auto nicht mit auf die Insel zu nehmen, sondern es auf dem Festland stehen zu lassen.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Als wir den Leuchtturm in voller Pracht vor uns sahen, überlegten wir kurz, ob wir ihn besteigen sollten. Das ist nämlich etwas, was wir bei all unseren Amrumaufenthalten tatsächlich noch nie gemacht haben. Perfekte Sichtbedingungen hätten wir bei dem heutigen Wetter jedenfalls gehabt. Doch ein Blick nach oben reichte aus, um uns von dem Vorhaben abzubringen. Es war uns einfach zu voll und auf Menschengedränge hatten wir so gar keine Lust.

Leuchtturm Amrum
erbaut: 1875
Höhe Turm: 41,8 m
Höhe Leuchtfeuer: 63 m

Öffnungszeiten:
Sommer: Mo bis Fr 8.30 – 12.30 Uhr (letzter Einlass)
Winter: Mi 9 – 12.30 Uhr
an Feiertagen geschlossen

Mitten durch die Dünen

Stattdessen stratzten wir durch Amrums Dünenlandschaft. Während sonst auf der Insel Bohlenwege durch die Dünen führen, gibt es hier einen schmalen Trampelpfad durch feinsten, weißen Sand. Bafuss ein Genuss. Der Weg ist zwar ausgeschildert, aber nicht immer gleich auf Anhieb als solcher erkennbar. Je nachdem wie stark der Wind die Dünen verändert, desto schwerer ist er oftmals aufgrund der Verwehungen auszumachen.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Es ist aber ratsam den Schildern zu folgen und nur auf den offiziell freigegebenen Dünenwegen zu wandern. Erstens dienen viele der Dünen den Vögeln als Brut- und Rückzugsgebiet und zweitens würden die Möwen euch das Wandern – gerade zur Brutzeit – zur Hölle machen. Das beruht nicht auf eigenen Erfahrungen, sondern das haben uns Insulaner gezwitschert. 😉

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: MeerART / Ralph Kerpa

Im Leben gibt es Momente, da hast du das Gefühl dich kneifen zu wollen. Sie sind einfach zu schön um wahr zu sein. Wenn wir an den diesjährigen verregneten Sommer denken, wer hätte gedacht, dass wir ausgerechnet in unserem Urlaub fantastischen Sonnenschein haben würden. Für Ralph war es ohne jeglichen Windzug in den Dünen sogar zu warm.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Freiheitsgefühl pur

Da wir ohnehin am Strand zurücklaufen wollten, begaben wir uns zum nächstmöglichen Strandaufgang. Jede Menge Glücksgefühle machten sich in uns bei dem Anblick dieser Weite mit der blauen Nordsee am Horiont breit. Kein Wunder, dass Amrum als Insel der Freiheit bezeichnet wird. Wer sich hier nicht frei fühlen kann, dem kann man wohl nicht mehr helfen.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Irgendwo am Horizont Richtung Wittdün peilten wir zwei flachere Dünen an, durch die ein Weg in Richtung Nordsee führte. Da wir zudem auch noch Niedrigwasser hatten, war der Weg besonders weit, aber herrlich. Wie eingangs schon beschrieben, wir lieben es einfach so loszulaufen ohne jegliche Verpflichtungen. Von daher hätte der Weg auch doppelt so lang sein können, wir wären ihn trotzdem gegangen.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Von Norddorf sind wir es bereits gewohnt, dass selbst in der Hauptsaison sich die Touristen an diesem nicht enden wollenden Strand super aus dem Wege gehen können. Aber selbst hier in Wittdün ist das der Fall. Bis auf ganz wenige Flecken, die sich meist nahe der Toiletten befinden, ist man am Strand beinahe ganz allein. Einfach fantastisch.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Laufen hat etwas Befreiendes

Laufen und damit meine ich spazieren gehen am Strand – nicht dass noch jemand auf die Idee kommt wir joggen den ganzen Tag durch die Gegend 😉 – hat immer etwas Befreiendes an sich. Natürlich sind wir abends immer völlig platt und müde, aber es ist so ein zufriedenes, erholsames Kaputtsein, das einfach gut tut.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph KerpaEine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Wenn man den Anreisetag mitzählt, dann ist das jetzt der vierte Tag in folge, den wir einfach nur so am Strand entlanglaufend genossen. Immer im gemäßigten Tempo – wir nennen es auch Urlaubsmodus – und solange uns die Beine tragen. Die waren allerdings schon reichlich zu spüren, denn es ist schon etwas anderes ob man Zuhause einen ausgiebigen, im Vergleich doch eher kleinen, Spaziergang macht oder wie hier, stundenlang wie so ein Nimmersatt am Kniepsand auf und ab läuft.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Außerdem ist diese Urlaubswoche seit vielen Jahren die erste, die wir am Stück genießen durften. In den letzten 17 Jahren gab es immer nur mal ein paar Kurztrips, die meist nach zwei Übernachtungen wieder endeten. Schon deshalb wollten wir jede Minute auskosten, auch wenn die Beine müde wurden.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Ein Päuschen konnte also nicht schaden. Nachdem wir den Strandabschnitt von Nebel passiert hatten, suchten wir uns ein schönes Plätzchen in den Dünen. Keine Menschenseele in Sicht, nur Möwen, die ab und an über uns rüber flogen und ihre Laute von sich gaben. Wieder so ein perfekter Moment, den es einfach aufzusaugen galt. Selbst ein erfrischendes Bad in der  gar nicht so kalten Nordsee war möglich.

Eine grandiose InselAuszeit auf Amrum mit einer ganz besonderen Überraschung // Foto: Ralph Kerpa

Völlig zeit- und gedankenverloren ließen wir die Zeit verrinnen. Das ist ja das Schöne am Urlaub, man hat einfach keine Verpflichtungen. Von daher kann ich nicht mal mehr sagen wie lange wir dort in den Dünen gelegen haben. Irgendwann hatten wir uns – vom Hunger getragen – auf  den Weg gemacht und sind bis Norddorf ganz gemütlich zurückgegangen.

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10 Kommentare zu „Amrum – Vom Sand getragen“

  1. Moin ‚Amrum‘-Fans,

    guter „Reise“-Bericht von der „Südspitze“ Amrums :-))). Wir haben uns „knapp“ verpaßt, ich habe gerade eine Woche Insel-Urlaub hinter mir, es freut mich immer sehr, von euren neuen „Entdeckungen“ zu lesen.

    LG Marion

    1. Moin liebe Marion,

      Dankeschön für die lieben Zeilen.
      Dieser Beitrag ist noch ein Nachtrag zu unserem Urlaub im Sommer auf Amrum. Von daher glaube ich nicht, dass wir uns knapp verpasst haben, aber wer weiß. 😉

      Amrum ist so schön und der Kniepsand und die Dünen laden einfach dazu ein, sich zu verlieren.

      Liebe Grüße,
      Claudia

  2. Moin ihr lieben Strandläufer

    Das sind ja wieder mal Bilder zum Seufzen schöööön, da habt ihr euch echt selbst übertroffen 🙂 Mir tut richtig das Herz weh vor Sehnsucht…
    Nach dem wirklich bescheidenen Sommerwetter im hohen Norden ( wir haben es ja selbst erlebt) gönne ich euch von Herzen solche sonnigen Spaziergänge im Kniepsand.
    Geniesst die Zeit !

    Dicker Umärmler aus der Schweiz

    Sabina

    1. Moin du Liebe,

      Dankeschön, das ist lieb von dir. Oh, wir haben noch so viel mehr… Bilder und auch Erlebnisse vom letzten Amrum-Turn. Es tut gut sie ein wenig zu verteilen, so zehren auch wir noch länger von den tollen Tagen. Sehnsucht kommt bei uns auch auf, wenn wir die Bilder sehen, das kannst du uns glauben. Von daher ist auch das ein Zeichen, dass es richtig ist nach Nordfriesland zu gehen und alles so nah beieinander zu haben. 🙂

      Liebe und sehnsüchtige Wünsche bzw. Grüße in die Schweiz.

      Herzlichst,
      Claudia

  3. Liebe MeerArtisten,

    so ein schöner Bericht war das wieder und hat Sehnsucht nach Amrum geweckt. Ich bin in Gedanken mit Euch gelaufen und konnte jeden Satz nachempfinden und vieles wieder erkennen. Diese Seiltreppe über die Dünen kenne ich allerdings nicht.

    Ich weiß schon, warum ich Amrum zu meiner Lieblingsinsel erkoren habe. Es wird Zeit, dass ich dort mal wieder hinkomme.

    Ganz herzliche Grüße
    Karin

    1. Moin liebe Karin,

      das tut mir auf der einen Seite leid, aber irgendwie auch nicht. Ich freue mich, wenn ich dich mitnehmen konnte auf diesen unvergesslichen Spaziergang. Amrum ist einfach eine Insel, die fasziniert und Sehnsucht auslöst. Ich wünsche dir von Herzen, dass du bald wieder hinkommst.

      Diese Tritthilfen gab es an einigen sehr hohen Dünen, aber ohne sie war es trotzdem irgendwie leichter aufzusteigen, zumindest barfuss.

      Ganz liebe Grüße und ein entdeckerfreundliches Wochenende,
      Claudia

  4. Sibylle Schnellmann

    Ein toller Bericht ! Wir sind gerade von 3 Tagen Amrum (zum 1. Mal) zurückgekommen und ich würde am liebsten die Koffer wieder packen und sofort wieder hinfahren. Obwohl das Wetter nicht ganz mitgespielt hat – es war immer ziemlich grau, aber immerhin ohne Regen – war es einfach „der Hammer“. Diese Ruhe, das Meer, die Dünen, die gute Luft und und und….. . Wir haben in dieser kurzen Zeit so viel erlebt und es in vollen Zügen genossen. Wir kommen sicher wieder !

    1. Moin liebe Sybille,

      aus deinen Zeile lese ich, dass euch Amrum mindestens genauso gepackt hat wie uns. Die Insel ist einfach fantastisch und unheimlich schön zum Entschleunigen. Da macht es auch nichts, wenn das Wetter mal nicht so mitspielt.
      Ihr hattet ja sogar noch Glück. Bei unserem ersten Aufenthalt auf der Insel hatten wir von drei Tagen sogar einen wo es nur Bindfäden geregnet hatte und trotzdem war es um uns geschehen. Sobald wir nur das Wort Kniepsand hören, ist es gedanklich um uns geschehen. Dann möchten wir uns am liebsten auch immer gleich wieder auf den Weg machen.

      Wir senden euch ganz liebe Grüße aus dem Norden und wenn euch das Fernweh packt, dann guckt euch einfach ein wenig bei uns auf dem Blog MeerART um. Wir haben da noch einige Amrum-Beiträge in petto. 😉

      Herzlichst,
      Claudia

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