40 Jahre Museumshafen Oevelgönne

Impressionen aus dem Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Vom schnuckeligen Museumshafen Oevelgönne haben wir schon öfters berichtet. Der dazugehörige Verein feiert in diesem Jahr sein vierzigjähriges Bestehen, deshalb haben wir für euch einen kleinen Blick hinter die Kulissen gewagt.

Begonnen hatte alles Anfang der 70er Jahre, als unter immer mehr Seglern das Interesse an der historischen Kleinschifffahrt wuchs.

Impressionen aus dem Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Engagierte Privatleute und Segelschiffsenthusiasten taten sich zusammen – die einen mit handwerklichem Geschick, die anderen mit entsprechenden finanziellen Möglichkeiten –, um sich verwahrlosten oder umgebauten Veteranenschiffen anzunehmen und sie für eigene Zwecke wieder herzurichten.

Die Geburtsstunde des Museumshafen Oevelgönne

1973 wurde die Interessengemeinschaft „Freunde des Gaffelriggs“ gegründet, die übrigens auch heute noch Segelschifftreffen organisiert und ein eigenes Mitteilungsblatt herausbringt. Als 1975 im Zusammenhang mit dem Bau des Elbtunnels über die Nutzung eines dabei entstandenen Hafenbeckens diskutiert wurde, schalteten sich Mitglieder dieser Vereinigung ein und schlugen vor, hier in Oevelgönne einen Museumshafen mit historischen Gebrauchssegelschiffen einzurichten.

Die Eröffnung vom Museumshafen in Oevelgoenne am 21.05.1977 // Foto: Jürgen Kranz

Der Verein selbst wurde am 08. Januar 1976 durch die Gründungsmitglieder Wolfgang Friederichsen, Ego Heinemann, Joachim Kaiser, Uwe Kutzner, Volkwin Marg und Michael Thönnessen gegründet. Noch ein weiteres Jahr verging mit der Einrichtung der Hafeninfrastruktur. Am 21. Mai 1977 konnte dann endlich der Hafen feierlich eröffnet werden.

Die Eröffnung vom Museumshafen in Oevelgoenne am 21.05.1977 // Foto: Jürgen Kranz

Damals machten bereits sieben Schiffe, zunächst nur an Pfählen, fest. Darunter auch die hier noch immer beheimatete „Fortuna“. Mit den ersten Spendengeldern und Beiträgen kaufte der Verein 1978 den Dampfschlepper „Tiger“, der bereits 1979 zum Hafengeburtstag wieder in Betrieb genommen werden konnte. Noch im gleichen Jahr kam das Feuerschiff „Elbe 3“ hinzu. Es wurde von der „Wasser und Schifffahrtsdirektionen Nord“ ausgemustert und dem Verein geschenkt. Im Laufe der Zeit folgten weitere Schiffe.

Der Verein leistete Pionierarbeit

Man kann gar nicht oft genug erwähnen, dass der Verein von da an richtige Pionierarbeit für die Erhaltung und Präsentation von historischen Wasserfahrzeugen des frühen 20. Jahrhunderts geleistet hat. Und das mit Erfolg, denn mehr und mehr Vereine folgten diesem Beispiel (nicht nur in Hamburg), um alte Schiffe für die Nachwelt zu erhalten.

Impressionen aus dem Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Zum Verein Museumshafen Oevelgönne e.V. zählen mittlerweile über 450 ehrenamtliche Vereinsmitglieder. Auch Sponsoren, Freunde und Förderer in Unternehmen helfen den Museumshafen mit seinen 30 Liegeplätzen zu betreiben. Vor allem aber den Ehrenamtlichen und ihrem Idealismus ist es zu verdanken, dass wir uns heute noch an den vielen, alten Schiffen erfreuen dürfen. In ihrer Freizeit, selbst bei Regen und Kälte, sind sie sich nicht zu schade, Rost zu klopfen, Farbrollen zu schwingen oder Kalfateisen zum Klingen zu bringen.

Impressionen aus dem Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Mit einigen von ihnen konnten wir uns bereits näher unterhalten und es ist nicht zu übersehen, dass die Mitglieder viel Spaß bei der Arbeit haben, sich über eine tolle Kameradschaft, mitunter auch Freundschaft freuen und natürlich auf jede Menge Erlebnisse bei gemeinsamen Reisen zurückblicken können. In nächster Zeit werden wir euch einige der Schiffe und ihre Besatzung genauer vorstellen. 😉

Impressionen aus dem Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Nach vielen Jahren der Vorarbeit ist es dem Verein gelungen, die ersten Oevelgönner Schiffe in die Denkmalliste der Stadt Hamburg eintragen zu lassen und damit dauerhaft unter Schutz zu stellen. Dazu zählen die Polizeibarkasse „OTTO LAUFER“ und die beiden Dampfschlepper „Tiger“ und „Claus D“.

40 Jahre in Tradition verankert

Das soll natürlich gefeiert werden und das am liebsten mit einer Wiederinbetriebnahme eines Traditionsschiffes. Nach erfolgreicher Restaurierung der Polizeidampfbarkasse „OTTO LAUFER“ (Baujahr 1928) möchte der Museumshafen Oevelgönne sein vierzigjähriges Bestehen feiern.

Impressionen aus dem Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Wie das im Leben manchmal so ist, konnten die Restaurierungsarbeiten leider nicht bis zum 21. Mai fertiggestellt werden, daher wurden die Feierlichkeiten und die Wiederinbetriebnahme auf den 02. Juli 2017 verschoben. Wir freuen uns schon drauf.

Impressionen aus dem Museumshafen Oevelgönne // Foto: MeerART

Wir bedanken uns beim Museumshafen Oevelgönne für die Bereitstellung der Bilder der Eröffnungsfeier.

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